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111. Int. Bodensee-Kunstauktion, Dezember 2011

Zeller

Sie suchen etwas Besonderes? Etwas, das Bestand hat und dauerhaft beglückt? Etwas, das in den bevorstehenden langen Winterabenden Geschichten erzählt und Freude schenkt? Etwas zum Anschauen und Anfassen? Dann lesen Sie weiter und teilen Sie unsere Begeisterung für die vielen schönen Kunstobjekte, die wir zum Jahresende für Sie zusammengetragen haben...

Skulpturen
Gäbe es eine offizielle Rangliste der gefragtesten christlichen Märtyrer, so stünde an deren Spitze mit Sicherheit der Hl. Sebastian. Seine Beliebtheit gründet auf dem Zusammenspiel zweier, für die Visualisierung äußerst grundlegender und erfolgversprechender Prämissen: ein junger nackter Körper, der auf spektakuläre Weise gewaltsam zu Tode kommt. Sebastians grausames Martyrium, an einen Baum gebunden von numidischen Bogenschützen durchbohrt zu werden, bot zudem gerade in der Spätgotik vielfältige Möglichkeiten, raumgreifend zu agieren. Vorrangiges Ziel spätgotischer Künstler nördlich der Alpen scheint es gewesen zu sein, ihr ganzes Können in die Wiedergabe einer möglichst realistischen Darstellung der Erlösung durch das Leiden aufzuzeigen. Bildhauer und Fassmaler arbeiteten Hand in Hand und schufen Ensembles, vor denen der (meist analphabetische) Besucher stumm vor Ehrfurcht das Mitleiden erlernte. Erst in der Zeit der Reformation sollte auch mit den Augen gefastet werden, trat der Fassmaler in den Hintergrund und behielten die Skupturen ihre Holzsichtigkeit. Dies gilt es bei der Betrachtung mittelalterlicher Skulpturen stets zu beachten, so auch bei einem eindrücklichen oberfränkischen Exempel um 1490 (Ausrufnummer 3108), welches in der Dezemberauktion mit einem Limit von 6.200 Euro zur Versteigerung gelangt. Zart gezeichnete Gesichtszüge, rot gefasste Lippen und die elegante Haltung, durch ein körperumspielendes Schamtuch noch verstärkt, machen aus dem über einen Meter hohen Hl. Sebastian ein eindrucksvolles Beispiel seiner Art.

En miniature
Das leidige Problem begrenzter Entfaltungsmöglichkeiten aufgrund beengter Wohnverhältnisse soll keinesfalls als Argument gegen das Sammeln bedeutender Kunstwerke ins Treffen geführt werden können, zumal doch nahezu alles auch „en miniature“ existiert. So zum Beispiel ein bedeutender historistischer Miniatur-Reisealtar (Ausrufnummer 3125, Limit 8.500 Euro), in dessen 14 cm Höhe Maria Immaculata als Himmelskönigin sowie eine Darstellung der Trinität meisterhaft in Szene gesetzt wurden. Ebenfalls der christlichen Tradition entsprungen, jedoch eher in Kunst- und Wunderkammern beheimat, ist ein kleines, nur 17 cm hohes Tödlein (Ausrufnummer 2444, Limit 6.500 Euro) aus Lindenholz, welches sich - mit Pfeil und Bogen bewaffnet – tänzelnd über seine nie versiegende Ausbeute freut.

Als höchst adorabel erweisen sich auch eine Reihe hochfeiner japanischer Inros des 18. und 19. Jahrhunderts (Ausrufnummern 1092-1097, Limit 1.200-1.600 Euro). Diese, den Sagemono zugeordneten Siegelschachteln sind mehrteilige abgeflacht zylinderförmige Döschen, in denen Botschaften, Münzen oder Medizin transportiert wurden. Am Kimonogürtel (Obi) wurden besagte Inros mithilfe der Netsuke befestigt. Durch ihre Positionierung an der Außenseite des Gewandes dienten sie – aufwendig lackiert und mit Goldauflagen dekoriert - wie kaum ein anderer Gebrauchsgegenstand der Sichtbarmachung der jeweiligen Standeszugehörigkeit.

Schmuck und Juwelen

Wenn wir auch nicht Liz Taylors Diamanten im Angebot haben, so doch eine üppige Auswahl an Herzensbrechern, die Frauen (und so auch Männer) glücklich machen… Wie wäre es also mit einem außergewöhnlichen Südseeperlcollier (Ausrufnummer 1234, Limit 12.500 Euro) in zarten Grautönen (Perlendurchmesser 15-16mm!) und (abnehmbarem) ringförmigen Mittelteil mit ca. 3,9 ct. Brillanten in Pavéfassung? Ebenfalls extraordinär ein oktogonal geschliffener blauer Saphir von ca. 7,02 ct. in einer Fassung aus Weißgold mit ca. 3 ct. Brillanten (Ausrufnummer 1443, Limit 19.800 Euro). Oder Sie investieren doch lieber in antike kunsthandwerkliche Schätze? Dann empfehlen wir Ihnen ein außerordentliches Muschelgemmencollier samt Ohrgehängen und Schließe aus der Zeit um 1800 im originalen Etui (Ausrufnummer 1134, Limit 6.800 Euro).

Gemälde

Kennen Sie die Geschichte, wie Hermes für Zeus Argus überlistet? Nicht? Ein Grund, sich einmal mehr der griechischen Mythologie zu widmen, und sei es nur, um die prachtvolle Darstellung des Francois Lemoyne (1688 – Paris – 1737) zugeschriebenen Werks (Ausrufnummer 2518, Limit 28.000 Euro) besser verstehen zu können. Die Zusammenfassung für Zeitsparer: Die in eine Kuh verwandelte Io wird vom hundertäugigen Argus bewacht. Zeus bittet seinen Sohn Hermes um Hilfe, der Argus mit seinem Flötenspiel einschläfert…Ein Meisterwerk von Bouchers Lehrer.








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  • Hl. Sebastian, an den Baum gefesselt. Langes Schamtuch, über die linke Hand fallend. Lindenholz, rückseitig gehöhlt. Oberfranken, um 1490. H 109 cm. Ausdrucksvolle gotische Skulptur!
    Hl. Sebastian, an den Baum gefesselt. Langes Schamtuch, über die linke Hand fallend. Lindenholz, rückseitig gehöhlt. Oberfranken, um 1490. H 109 cm. Ausdrucksvolle gotische Skulptur!
    Auktionshaus Michael Zeller
  • Miniatur-Reisealtar. Außen Immaculata über Weltkugel auf Schlange, von Engeln gekrönt. Innen kleiner Altar mit Trinität (Gott Vater, Christus und Hl. Geist) über dem Schädel Adams und adorierenden Engeln. Innendeckel mit feinster Reliefschnitzerei: Kruzifix mit trauernder Maria. Ungewöhnliche meisterliche Holzschnitzarbeit (vermutlich Buchsbaum). Historismus, 2. H. 19. Jh. H 14 cm
    Miniatur-Reisealtar. Außen Immaculata über Weltkugel auf Schlange, von Engeln gekrönt. Innen kleiner Altar mit Trinität (Gott Vater, Christus und Hl. Geist) über dem Schädel Adams und adorierenden Engeln. Innendeckel mit feinster Reliefschnitzerei: Kruzifix mit trauernder Maria. Ungewöhnliche meisterliche Holzschnitzarbeit (vermutlich Buchsbaum). Historismus, 2. H. 19. Jh. H 14 cm
    Auktionshaus Michael Zeller
  • Inro. Fünfteilig. Innen Nashi-ji. Außen Braunlackfond. Dekor in Taka-maki-e: tanzender Shishi und Chrysanthemenzweig. Japan, 1. H. 19. Jh. H 7 cm
    Inro. Fünfteilig. Innen Nashi-ji. Außen Braunlackfond. Dekor in Taka-maki-e: tanzender Shishi und Chrysanthemenzweig. Japan, 1. H. 19. Jh. H 7 cm
    Auktionshaus Michael Zeller
  • Hochfeiner Saphir-/Brillantring. Oktagonal geschliffener blauer Saphir ca. 7,02 ct. Brillanten ca. 3 ct. Weiß (wesselton), vvs. Fassung 18 ct. WG
    Hochfeiner Saphir-/Brillantring. Oktagonal geschliffener blauer Saphir ca. 7,02 ct. Brillanten ca. 3 ct. Weiß (wesselton), vvs. Fassung 18 ct. WG
    Auktionshaus Michael Zeller
  • Außerordentliches antikes Muschelgemmencollier mit Ohrgehängen und Schließe. Muschelgemmenschnitzerei mit Darstellung von Helios im Sonnenwagen, spielenden Putten und Engelsköpfen. Originale Fassung, vermutlich 18 ct. GG. Anf. 19. Jh. Im Etui
    Außerordentliches antikes Muschelgemmencollier mit Ohrgehängen und Schließe. Muschelgemmenschnitzerei mit Darstellung von Helios im Sonnenwagen, spielenden Putten und Engelsköpfen. Originale Fassung, vermutlich 18 ct. GG. Anf. 19. Jh. Im Etui
    Auktionshaus Michael Zeller
  • Emailkästchen in der Art der Thomas-Beckett-Reliquienschreine. Auf kurzen, in den rechteckigen Korpus übergehenden Füßen. Giebeldach. Auf einer der Schmalseiten Türe mit Bogenabschluss. Eichenholzkorpus, mit vergoldeten Kupferplatten belegt. Polychromes Champlevé-Email: auf der Schauseite Darstellung der Ermordung von Thomas Beckett: Der Erzbischof von Canterbury vor dem Altar, seitlich seine Mörder mit Axt und Schwert. Oberhalb, auf dem Dach, Auferstehungschristus, von zwei Engeln flankiert. Auf den Schmalseiten bzw. der Tür zwei Apostel und Hl. Geist. Die Figuren mit Binnengravuren. Rückseite mit stilisiertem Rosettendekor auf lapislazuliblauem Grund. Auf der Firstkante befand sich wohl ursprünglich ein Zieraufsatz. Fehlstellen am Email. Wohl Limoges oder Aquitanien, 13. Jh. 24 x 24 x 10,4 cm. Thomas Beckett wurde 1170 auf Geheiß Heinrichs II. ermordet. Die Tat erregte großes Aufsehen und Entsetzen und führte zu einem Personenkult, besonders in England und Frankreich. 1173 wurde Beckett heiliggesprochen. Seine Reliquien wurden in speziell hierfür gefertigten Emailschreinen aufbewahrt, von denen bis heute 52 Stück bekannt sind. Die Verehrung Becketts führte zu einer gesteigerten Nachfrage nach Reliquaren und Artefakten, die mit seiner Person in Zusammenhang standen. Die Werkstätten in und um Limoges erfuhren gegen Ende des 12. Jh. einen ungemeinen Aufschwung, der rund 200 Jahre anhielt. Die Produkte von höchster handwerklicher und künstlerischer Qualität verbreiteten sich entlang der Pilgerstraßen in ganz Europa. Literaturvergleich siehe Ewald Berger, 'Prunk-Kassetten', Hanns Schell Kollektion Graz, S. 106/107, Katalognr. 2. Beckett-Schreine befinden sich u.a. in folgenden Sammlungen: Musée du Louvre (OA 11333), Victoria & Albert Museum (1166-1997), Cleveland Museum of Art (Wade Fund 51.449), Oberlin College (AMAM 1952.20)
    Emailkästchen in der Art der Thomas-Beckett-Reliquienschreine. Auf kurzen, in den rechteckigen Korpus übergehenden Füßen. Giebeldach. Auf einer der Schmalseiten Türe mit Bogenabschluss. Eichenholzkorpus, mit vergoldeten Kupferplatten belegt. Polychromes Champlevé-Email: auf der Schauseite Darstellung der Ermordung von Thomas Beckett: Der Erzbischof von Canterbury vor dem Altar, seitlich seine Mörder mit Axt und Schwert. Oberhalb, auf dem Dach, Auferstehungschristus, von zwei Engeln flankiert. Auf den Schmalseiten bzw. der Tür zwei Apostel und Hl. Geist. Die Figuren mit Binnengravuren. Rückseite mit stilisiertem Rosettendekor auf lapislazuliblauem Grund. Auf der Firstkante befand sich wohl ursprünglich ein Zieraufsatz. Fehlstellen am Email. Wohl Limoges oder Aquitanien, 13. Jh. 24 x 24 x 10,4 cm. Thomas Beckett wurde 1170 auf Geheiß Heinrichs II. ermordet. Die Tat erregte großes Aufsehen und Entsetzen und führte zu einem Personenkult, besonders in England und Frankreich. 1173 wurde Beckett heiliggesprochen. Seine Reliquien wurden in speziell hierfür gefertigten Emailschreinen aufbewahrt, von denen bis heute 52 Stück bekannt sind. Die Verehrung Becketts führte zu einer gesteigerten Nachfrage nach Reliquaren und Artefakten, die mit seiner Person in Zusammenhang standen. Die Werkstätten in und um Limoges erfuhren gegen Ende des 12. Jh. einen ungemeinen Aufschwung, der rund 200 Jahre anhielt. Die Produkte von höchster handwerklicher und künstlerischer Qualität verbreiteten sich entlang der Pilgerstraßen in ganz Europa. Literaturvergleich siehe Ewald Berger, 'Prunk-Kassetten', Hanns Schell Kollektion Graz, S. 106/107, Katalognr. 2. Beckett-Schreine befinden sich u.a. in folgenden Sammlungen: Musée du Louvre (OA 11333), Victoria & Albert Museum (1166-1997), Cleveland Museum of Art (Wade Fund 51.449), Oberlin College (AMAM 1952.20)
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