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Buchauktion

50 malerische Ansichten vom Rhein aus britischem Privatbesitz

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LONDON. Die Grand Tour in den europäischen Süden führte englische Reisende gerne am Rhein vorbei, besonders in den 1790-er Jahren. Sie waren angetan von der romantischen Landschaft mit den vielen Ruinen, die eine ideale Kulisse für ihren Glauben an Geister waren. Ähnlich dürfte es einem gewissen Pierce Meade (1776-1834) ergangen sein, der als junger Mann am Rhein gereist war und sich zur Erinnerung ein beeindruckendes Ansichten-Album gekauft hatte. Aus dem Besitz seiner Nachfahren wurde es bei Bonhams eingeliefert und kommt in der Buch-Auktion am 18. März 2015 zur Versteigerung (Schätzpreis 34.000/41.000 €).

Der 1765 zunächst in Mainz gegründete und 1770 in Wien durch Familienmitglieder erweiterte Verlag Artaria hatte 1792 den Landschaftsmaler Laurenz Janscha (1749-1812) an den Rhein geschickt. Er sollte im Auftrag des Kölner Kurfürsten Landschaftsmotive auswählen und in Aquarellen darstellen. Als Ergebnis wurden 50 davon von Johann Ziegler (1749-1802) gestochen, handkoloriert und in Halbmaroquin gebunden. 1798 erschien die erste Ausgabe im repräsentativen Querfolio-Format (410 x 500 mm).

Die „fünfzig malerischen Ansichten des Rheinstroms von Speyer bis Düsseldorf“ mit Texten in französischer und deutscher Sprache gelten bis heute als das wohl schönste Rhein-Buch aller Zeiten. Besonders interessant sind die Ansichten aber auch deshalb, weil sie den Zustand vor der Besetzung und Verwüstung der Rheinlande durch die Franzosen im Jahr 1794 festhalten. Das betrifft Ansichten von Städten wie Speyer, Mannheim, Worms, Mainz, Bingen, Koblenz, Bonn, Andernach, Godesberg, Poppelsdorf, Köln und Düsseldorf.

Obige Abbildung zeigt den unvollendeten Dom zu Köln im Jahr 1792. Die Grundsteinlegung zu diesem ehrgeizigen Bauwerk war bekanntlich schon 1248 erfolgt. Im Chorbau feierte man schon bald Gottesdienste. Die Seitenschiffe des Langhauses wurden errichtet, ebenso zwei Stockwerke des Südturmes. Das Mittelschiff war mit einem Notdach geschlossen worden. Als 1794 die Revolutionstruppen in Köln eingezogen waren, fohen der Erzbischof und das Domkapitel. Der Dom diente nun viele Jahre profanen Zwecken und wurde unter anderem als Lagerraum genutzt. Erst 1801 wurde er wieder zum Gotteshaus geweiht.

Matthew Haley, Leiter der Buch-Abteilung von Bonhams: „Es ist schon etwas besonderes, ein Druckwerk verkaufen zu dürfen, welches mehr als zweihundert Jahre im Besitz ein und derselben Familie war.“






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  • 18.03.2015
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