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124. im Kinsky Auktion Oktober 2018

Die Expertin für Alte Meister, Kareen Schmid, war mehr als überrascht, als sie in einer privaten Sammlung zwei Bilder aus der Serie von 15 Porträts der Kinder Kaiser Ferdinand I. entdeckte, die einer der bedeutendsten Maler der deutschen Renaissance, Jakob Seisenegger, 1537 vollendete. Einst befanden sich alle in Adelsbesitz bis sie nach dem Krieg aufgeteilt und verkauft wurden. Erzherzog Maximilian, der spätere Kaiser und seine Schwester Erzherzogin Elisabeth sind nun wieder am Markt und bezaubern durch die Lebendigkeit der Darstellung genauso wie durch ihre unnahbare Aura der auserwählten Macht.

Das einfache Volk hingegen wusste sich immer schon bestens und ohne Etikette zu unterhalten. Das ausgelassene Feiern holländischer Bauern war ein Spezialgebiet der Malerfamilie Teniers, v.a. der Brüder David und Abraham. Das Volksfest "Kirmes" des jüngeren und selteneren Abraham Teniers zeichnet sich durch seinen Detailreichtum und Erzählfreude aus, die dem Betrachter bis heute eine liebenswerte Unterhaltung bieten.

Das Entdecken der eigenen wie der fernen Welt ist in der Kunst des 16. Jh. allgegenwärtig und wird mit Jan Brueghels d. J. Blumenstrauß in chinesischer Vase in der Auktion anschaulich präsentiert. Die Schönheit der Blumen verbunden mit ihrer geheimnisvollen Symbolik, Schätze aus fernen Landen wie Muscheln sowie die raffinierte Kunst des menschlichen Handwerks faszinierten Maler wie Sammler und erfreuen bis heute mit dem Reiz ihrer naiven Neugierde und mit der Tiefe der Empfindung.

Unbedingt erwähnenswert ist schließlich auch ein Konvolut an Grafiken des berühmten Wiener Verlagshauses Artaria, das bei berühmten Malern wie Carl Schütz oder Josef Ziegler Ansichten von Wien in Auftrag gegeben hat. Sie erfreuten sich größter Nachfrage und haben bis heute besonders auch wegen ihrer historischen Dokumentation den Reiz nicht verloren.

Gemälde 19. Jahrhundert
Es ist zweifellos eine wilde Jagd, die der Maler Friedrich Gauermann in einer Mischung aus Erlebtem und reiner Fantasie zu Bild brachte. Schnatternd und in Todesangst versuchen Wildenten den Fängen dreier Füchse zu entkommen, das Wasser spritzt, die Krallen reißen an der Felswand, hoffnungsvoll aber erscheint das Morgenlicht zwischen dem wolkenverhangenen Himmel. Gauermann erweist sich einmal mehr in diesem fantastischen Gemälde als ein Meister der Dramaturgie und der spannungsvollen Erzählung.

Ferdinand Georg Waldmüller hingegen versuchte nicht nur die Landschaft, sondern besonders das Leben der Menschen, ihre Werte, Eigenschaften, Freuden und Leiden in seiner wunderbaren Bildsprache auszudrücken. "Die milde Gabe" ist so weniger ein Abbild einer tatsächlichen Handlung als die Vermittlung eines Ideals, erhöht durch die Harmonie der Farben, der einfühlsamen Komposition und dem lebendigen Ausdruck der Gesichter. Es ist zweifellos ein besonderes Meisterwerk dieses bedeutenden Malers, genau datiert mit 1850.

Marie Egner gehörte als einer der ersten namhaften Malerinnen zur Avantgarde des späten 19. Jh. Eine Sammlung reizvoller Aquarelle aus verschiedenen Phasen ihres Schaffens kommt im Kinsky zum Ausruf sowie zwei bedeutende Ölgemälde mit der Schilderung eines Regentages im Südtiroler Sexten bzw. mit dem zarten Erwachen des Frühlings in der Wachau.

Antiquitäten
Ausgesuchte Werke aus dem reichen Schatz der europäischen Kunst präsentieren die Antiquitäten. Weit zurück in die Zeit der europäischen Kultur, nämlich in das 3. Jh, v. Christus reichen die drei apulischen Weinkrüge mit ihren reichen Bilderzählungen im typischen Braunrot.

Rare Kostbarkeiten der Schnitzkunst stellen die beiden Madonnenstatuen im Angebot dar, eine aus dem Umkreis des genialen gotischen Bildhauers Niklas Gerhaert van Leyden, der ab 1467 am Hof Friedrich III in Wiener Neustadt wirkte. Der Bildtypus der Maria Immaculata hingegen trat erst Ende des 16. Jh. auf und zeígt Maria auf der von einer Schlange umwundenen Erdkugel. Ein Exemplar dieses bald sehr verbreiteten Motivs können wir aus der Hand des bedeutenden bayrischen Meisters Martin Zürn anbieten.

Sammler des Porzellans werden mit einer feinen Auswahl Meissner Porzellans des 18. Jh. bedient, Liebhaber des Silbers finden in dem Ensemble einer Kanne mit Becken eine Rarität des Wiener Silbers von 1718, zusätzlich monogrammiert vom Meister Georg Caspar Meickl.

Auktionshaus im Kinsky GmbH






  • 23.10.2018 - 24.10.2018
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    Auktionshaus im Kinsky »

    Auktionsdaten
    Titel 124. Auktion: Alte Meister – Gemälde des 19. Jahrhunderts – Antiquitäten
    Datum 23.10.2018, 15:00 Uhr – 24.10.2018

     

    Montag- Donnerstag: 10- 18 Uhr

    Freitag: 9- 13Uhr.



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  • Jakob Seisenegger  Bildnis des Erzherzogs Maximilian (1527-1576), 1537 Öl auf Holz, 41,5 x 33 cm  Schätzpreis:	50.000 - 100.000 EUR
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    Auktionshaus im Kinsky
  • Abraham Teniers  Kirmesfest mit fröhlich tanzenden Dorfleuten, um 1646 Öl auf Kupfer, parkettiert, 70,9 x 87,4 cm Schätzpreis:	50.000 - 100.000 EURO
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    Auktionshaus im Kinsky
  • Jan Brueghel der Jüngere  Blumenstrauß in chinesischer Vase, um 1625/27 Öl auf Kupfer auf Holz, 47,6 x 37,1 cm Schätzpreis:	50.000 - 100.000 EUR
    Jan Brueghel der Jüngere Blumenstrauß in chinesischer Vase, um 1625/27 Öl auf Kupfer auf Holz, 47,6 x 37,1 cm Schätzpreis: 50.000 - 100.000 EUR
    Auktionshaus im Kinsky
  • Ferdinand Georg Waldmüller  Die milde Gabe, 1850 Öl auf Holz, 35 x 30 cm Schätzpreis:	250.000 - 350.000 EUR
    Ferdinand Georg Waldmüller Die milde Gabe, 1850 Öl auf Holz, 35 x 30 cm Schätzpreis: 250.000 - 350.000 EUR
    Auktionshaus im Kinsky
  • Marie Egner  Regentag in Sexten, um 1906 Öl auf Karton, 57,5 x 70,5 cm Schätzpreis:	15.000 - 30.000 EUR
    Marie Egner Regentag in Sexten, um 1906 Öl auf Karton, 57,5 x 70,5 cm Schätzpreis: 15.000 - 30.000 EUR
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  • Lavabogarnitur, Wien, 1718 Silber, vergoldet, graviert; ovale Beckenschüssel mit glattem Spiegel, Schätzpreis:	25.000 - 50.000 EUR
    Lavabogarnitur, Wien, 1718 Silber, vergoldet, graviert; ovale Beckenschüssel mit glattem Spiegel, Schätzpreis: 25.000 - 50.000 EUR
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  • Martin Zürn  Maria Immaculata, um 1630 Schätzpreis:	25.000 - 50.000 EUR
    Martin Zürn Maria Immaculata, um 1630 Schätzpreis: 25.000 - 50.000 EUR
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