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Elbregion

350 Jahre Altona.

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Altonas zweite Stadterweiterung. Ein neues Zentrum für die preußische Großstadt 1870-1914 Sowohl in Altona als auch im benachbarten Ottensen wuchs die Bevölkerung rasant. Dort war seit 1850 eine Vielzahl von Industriebetrieben gegründet worden, deren Belegschaft jedoch häufig in Altona lebte. So herrschte nach wie vor Wohnungsnot unter den ärmeren Altonaern. In Ottensen, das seit 1871 Stadtstatus hatte, gelang es dagegen nicht, eine der Bevölkerungszahl angemessene Infrastruktur aufzubauen. 1889 wurde Ottensen eingemeindet, 1890 auch Bahrenfeld, Othmarschen und Oevelgönne. An der Grenze zu Ottensen entstand ab 1895 ein neues Stadtzentrum für die Großstadt Altona. Der Bahnhof wurde nach Norden an den heutigen Standort verlegt und auf dem Gelände der Gleise entstand der repräsentative Kaiserplatz (heute: Platz der Republik). Dort wurden wichtige öffentliche Einrichtungen konzentriert: die Eisenbahndirektion, ein Hotel, ein öffentliches Museum. Das Bahnhofsgebäude von 1844 wurde zu einem Rathaus umgestaltet. So verlor das historische Stadtzentrum beim Fischmarkt seine Bedeutung. In der verfallenden Altstadt lebten die Bewohner in drangvoller Enge. Das neue Altona: Stadtplanung für die Massen 1920-1933

Mit dem Ende des Erstens Weltkrieges wuchsen die sozialen Probleme: Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit, mangelnde Steuereinnahmen. 1919 gewann die SPD die Mehrheit im Stadtrat. Im Fokus der Stadtplanung standen nun Angebote für die ärmeren Schichten. Ab 1924 wurde ein Bauprogramm für preiswerten Wohnraum aufgelegt. Neue öffentliche Einrichtungen wie ein Arbeitsamt (1926) und ein großes Berufsschul- Gebäude (1929) galten als besonders fortschrittlich. Ein Generalbebauungsplan sah die Trennung von Wohn- und Gewerbegebieten vor sowie die Schaffung von drei Grüngürteln. Mit der Weltwirtschaftskrise ab 1929 endete die intensive städtische Bautätigkeit.
Die relativ geringe Größe des Altonaer Stadtgebietes behinderte die Umsetzung stadtplanerischer Lösungen, die einer Großstadt angemessen waren. Die Lösung  brachte 1927 das „Groß-Altona-Gesetz“: Die bislang zum Kreis Pinneberg gehörenden Nachbargemeinden Stellingen-Langenfelde, Eidelstedt, Lurup, Osdorf, Groß Flottbek, Klein Flottbek, Nienstedten, Blankenese, Sülldorf und Rissen wurden zu Altonaer Ortsteilen.

Radikale Stadtplanung: Pläne für ein neues Hamburg-Altona 1933-1945 Erste Überlegungen zu einer Zusammenlegung von Hamburg und Altona waren bereits 1914 angestellt worden: Für die beiden dicht besiedelten Städte erschien eine gemeinsame Infrastruktur sinnvoll. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden die Konzepte 1937 plötzlich Realität. Schon 1938 war das „Groß-Hamburg-Gesetz“ vollzogen und Altona ein Teil von Hamburg. Im Zuge einer Verwaltungsreform wurde einer der ältesten Teile Altonas, nämlich das Gebiet um die „Große Freiheit“, nun St. Pauli zugeschlagen.
1939 wurde ein Wettbewerb zur Neugestaltung des Hamburger Elbufers von Adolf Hitler persönlich entschieden. Vorgesehen waren eine Hochbrücke über die Elbe bei Neumühlen, ein „Gau-Hochhaus“ am Altonaer Balkon, ein Aufmarschplatz auf dem heutigen Platz der Republik sowie die Bebauung des Elbufers mit Verwaltungsbauten. Die Realisierung der Pläne hätte den kompletten Verlust des historischen Altona bedeutet. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde die Umsetzung der Pläne endgültig gestoppt. Altonas historische Altstadt war 1943 durch die Flächenbombardements der Alliierten untergegangen. Das kriegszerstörte Altona: Die Folgen der „Operation Gomorrha“ 1943-1953 Der zweite Weltkrieg traf die deutsche Zivilbevölkerung vor allem durch die Bombardierungen der Städte. Die schwersten Angriffe auf Hamburg flogen US- amerikanische und britische Bomber bei der sogenannten „Operation Gomorrha“ vom 24. Juli bis zum 3. August 1943.

Im verheerenden Flächenbrand während der Nacht vom 24. Juli 1943 wurde das historische Zentrum Altonas zerstört. Das alte Rathaus an der Königstraße, die Hauptkirche St. Trinitatis, sowie ein großer Teil der Wohnbebauung der Altonaer Altstadt wurden ein Opfer der Flammen. Im Vergleich zum Altonaer Zentrum waren die Schäden in Ottensen und den westlichen Stadtteilen deutlich geringer. Ein großer Teil von Altona blieb nach 1945 über lange Jahre eine Ruinenlandschaft. Im Vergleich zur Vorkriegsära war die Einwohnerzahl stark zurückgegangen, obwohl viele Flüchtlinge in die Stadt strömten. Wohnungen waren knapp und viele Menschen lebten in Behelfsunterkünften.

Altonas Zentrum verliert sein historisches Gesicht: Pläne für „Neu-Altona“ 1954-1970 1954 wurde ein vom Städteplaner Ernst May erarbeiteter Bebauungsplan für „Neu- Altona“ vorgestellt. Auf dem 210 Hektar großen Gelände der Altonaer Kernstadt sollte ein völlig neuer Stadtteil mit 15.000 Wohnungen für 45.000 Menschen entstehen. Für die Neubebauung sollten auch 4.000 unzerstörte Vorkriegsbauten abgerissen werden.

Vorgesehen waren Wohnhochhäuser inmitten großzügiger Grünflächen, eine Einkaufsstraße an der Großen Bergstraße und abgetrennte Gewerbegebiete. Der historische Stadtgrundriss sollte aufgegeben werden zugunsten von Grünflächen, Anliegerstraßen und breiten Verkehrsschneisen für den Autoverkehr. All das entsprach den damaligen Idealen eines effizienten und nutzerfreundlichen Städtebaus.

Umgesetzt wurden die Planungen nur zum Teil, etwa an der Königstraße oder dem Grünzug von Wohlerspark bis Fischmarkt. Jedoch wurden die Spuren von Altonas historischem Zentrum mit der dichten Bebauung um St. Trinitatis oder dem Münzmarkt im Zuge des Wiederaufbaus beseitigt. 






  • 17.09.2014 - 11.10.2015
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    Allgemeine Informationen Museum Tinguely Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag: 11 – 18 Uhr Sonderöffnungszeiten:

    Montag, 23. Februar 2015, Fasnacht, geschlossen Freitag, 3. April 2015, Karfreitag, geschlossen Ostersonntag, 5. April 2015 und Ostermontag, 6. April 2015, 11 – 18 Uhr Donnerstag, 14. Mai 2015, Auffahrt, 11 – 18 Uhr



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  • Jes Bundsen, Rainvilles Garten in Altona, Kupferstich, 1850, Foto SHMH_Altonaer Museum
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  • Carl Becker, Die Belehnung Altonas mit den Stadtrechten 1664, um 1898, Öl auf Leinwand, Sammlung Altonaer Museum, Foto SHMH, Elke Schneider
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