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Elbregion

350 Jahre Altona.

Elbregion

Max Brauer
Bürgermeister von Altona und Hamburg 1887–1973 Max Brauer wurde als Sohn eines Glasbläsers in Ottensen geboren und erlernte ebenfalls das Glasbläserhandwerk. 1919 wurde er als Mitglied der SPD in den Altonaer Magistrat gewählt und übernahm 1924 das Oberbürgermeisteramt. Max Brauers Regierungszeit war geprägt von bedeutenden städtebaulichen Maßnahmen, mit denen man die Lebensbedingungen der ärmeren Altonaerinnen und Altonaer verbessern wollte. So entstanden wegweisende öffentliche Bauten wie ein Arbeitsamt, Stadion und Schwimmbad im Volkspark und der Berufsschulkomplex „Haus der Jugend“. Außerdem wurde ein Bauprogramm für preiswerten und gesunden Wohnraum umgesetzt. Durch das Groß-Altona-Gesetz  vom 1. Juli 1927 vergrößerte sich Altonas Bevölkerung durch Eingemeindung der Elbvororte um 25%, das Stadtgebiet von 2.000 Hektar auf 9.200. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ging der letzte frei gewählte Bürgermeister Altonas ins Exil. 1946 kehrte er zurück und wurde zum ersten frei gewählten „Ersten Bürgermeister von Hamburg“ nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit einer Unterbrechung von 1953 bis 1957 übte er das Amt bis 1960 aus. Joseph Carlebach Oberrabbiner in Altona 1883–1942 Joseph Carlebach war das achte Kind eines Lübecker Rabbiners. Nach seinem Oberlehrerexamen arbeitete er von 1905 bis 1907 in Jerusalem. 1909 wurde er an der Universität Heidelberg promoviert. Anschließend widmete er sich dem Talmudstudium und wurde 1914 in Berlin als Rabbiner ordiniert.
1920 wurde Carlebach amtierender Rabbiner, ein Jahr später Rektor der Talmud Tora Schule in Hamburg. 1926 wurde er zum Oberrabbiner der Hochdeutschen Israeliten-Gemeinde (HIG) in Altona berufen. 1936 berief die Deutsch-Israelitische Gemeinde Carlebach als letzten Oberrabbiner an die Synagoge am Hamburger Bornplatz. Carlebachs zahlreiche Schriften, sein pädagogisches Wirken und sein Auftreten verschafften ihm ein hohes Ansehen in Altona, in Hamburg und im Deutschen Reich.
Josef Carlebach, seine Frau Charlotte und ihre vier jüngsten Kinder wurden 1941 deportiert und mit Ausnahme des jüngsten Sohnes im März 1942 in der Nähe von Riga ermordet. Die älteren fünf Kinder wurden rechtzeitig nach England in Sicherheit geschickt. Eduard Duckesz Die Erforschung von Altonas jüdischer Geschichte 1868–1944 Nach seiner Ausbildung in Pressburg wurde Eduard Duckesz 1891 zum Rabbiner in Altona ernannt. Dort wirkte er seither als Rabbiner, Lehrer und Seelsorger. Neben dieser Tätigkeit widmete sich er sich der Erforschung der jüdischen 

Geschichte in der „Dreigemeinde AHW“, dem Verband der jüdischen Gemeinden in Altona, Hamburg und Wandsbek. Dazu entzifferte, transkribierte, übersetzte und publizierte er die Grabinschriften auf dem Jüdischen Friedhof an der Königstrasse in Altona. Seine Arbeiten zur hebräischen Inschriftenkunde gelten als wegweisend. Außerdem beriet er das Altonaer Museum beim Aufbau einer Judaica-Sammlung, die bis heute fortbesteht. Ende 1938 flüchtete Duckesz vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam. Dort führte er seine Lehr- und Forschungstätigkeit fort, bis er 1943 verhaftet und im Lager Westerbrock in den Niederlanden interniert wurde. Von dort wurde Eduard Duckesz 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Seine fünf Kinder überlebten den Holocaust. Hans Christian Asmussen Das Altonaer Bekenntnis 1898–1968 Nach einem Theologiestudium übernahm Hans Asmussen 1925 eine Pfarrstelle in Dithmarschen und wurde im Mai 1932 Kompastor an der Altonaer Hauptkirche St. Trinitatis. Nach dem „Altonaer Blutsonntag“ mit 18 Todesopfern am 17. Juli 1932 koordinierte Asmussen die 21 Altonaer Pastoren bei der Abfassung einer Stellungnahme auf die gewalttätigen Ereignisse. Im „Altonaer Bekenntnis“ wurde die Distanz der Kirche zu politischen Erweckungsbewegungen formuliert und die Aufgaben von Kirche und Staat voneinander abgegrenzt. Der Text wurde am 11.1.1933, also kurz vor Hitlers Machtübernahme, von Probst Georg Heinrich Sieveking in der Hauptkirche verlesen. Der starke Andrang machte einen Parallelgottesdienst in St. Petri nötig, der von Hans Asmussen geleitet wurde.

Im „Kirchenkampf“ zwischen den „Deutschen Christen“ und der „Bekennenden Kirche“ gehörte Asmussen zu den theologischen Wortführern der Bekennenden Kirche. Im Februar 1934 wurde er von seinem Amt in Altona suspendiert, 1936 erhielt er Rede- und Predigtverbot, 1941 wurde er zu einer Haftstrafe verurteilt. Von 1949 bis 1955 wirkte er als Propst in Kiel.  Karin Janzen „Trümmerfrau“ und „Kriegerwitwe“ 1915–2009 Die Altonaerin Karin Janzen gehörte zur Generation der „Trümmerfrauen“ und „Krieger-Witwen“. Ihr Leben wurde wesentlich geprägt durch die Umwälzungen des Zweiten Weltkriegs. Karin Junghans wurde am 15.7.1915 als Tochter eines Weingroßhändlers geboren und besuchte die höhere Handelsschule in Altona. Hieran schloss sich eine Ausbildung als Hauswirtschafterin an. Ab 1936 arbeitete sie als Sekretärin auf einem Gut in Neubrandenburg, ab 1940 als Prokuristin im väterlichen Betrieb. Nach dem Tod ihres Vaters heiratete sie 1942 den Buchhändler Albrecht Janzen (1911-1945). Seit 1939 betrieb er einen Buchladen an der Königstraße und war zuvor Bordbuchhändler auf Luxuslinern gewesen. Albrecht Janzen kehrte aus dem Krieg nicht zurück. Er galt seit dem 6.3.45 als verschollen und wurde 1969 für tot erklärt. Nach 1945 war Frau Janzen allein erziehend und betrieb einen Kunstgewerbeladen in der Königsstraße. Danach arbeitete sie bis 1963 in der Vereinsbank in der Königsstraße. Den Tod ihres Mannes hat sie nie verwunden. 






  • 17.09.2014 - 11.10.2015
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    Allgemeine Informationen Museum Tinguely Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag: 11 – 18 Uhr Sonderöffnungszeiten:

    Montag, 23. Februar 2015, Fasnacht, geschlossen Freitag, 3. April 2015, Karfreitag, geschlossen Ostersonntag, 5. April 2015 und Ostermontag, 6. April 2015, 11 – 18 Uhr Donnerstag, 14. Mai 2015, Auffahrt, 11 – 18 Uhr



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