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Charlotte Salomon Leben? oder Theater?

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Der Bilderzyklus Leben? oder Theater? von Charlotte Salomon (1917 Berlin – 1943 Auschwitz) stellt ein einzigartiges Dokument eines d eutsch-jüdischen Lebens im Berlin der 1920er- und 1930er-Jahre dar. Die insgesa mt 1325 Gouachen sind zwischen 1940 und 1942 im französischen Exil entstan den – nicht lange bevor die 26-jährige Salomon deportiert und ermordet wurde. 20 12 war ein Teil des Zyklus auf der Documenta (13) zu sehen, 2014 wurde das Werk im Auftrag der Salzburger Festspiele von Marc-André Dalbavie als Oper vertont und 2015 als Ballett mit Musik von Michelle DiBucci im Musiktheater im Revier Gels enkirchen aufgeführt. Das Museum der Moderne Salzburg zeigt mit 278 Blättern eine repräsentative Auswahl aus diesem Zyklus. Dieser besticht nicht nur durch seine besondere Geschichte, sondern auch durch die Verflechtung von Bild, Text un d Musik sowie durch die leuchtende Farbigkeit der Gouachen. Salomon selber n annte dieses Werk ein „Singespiel“, weil das Stück immer wieder Hinweise a uf bekannte Musikstücke enthält. Die Ausstellung wird dem Rechnung tragen, i ndem viele dieser Musikstücke in Zusammenhang mit den jeweiligen Gouachen zu höre n sein werden. An die Aufführung bei den Festspielen 2014 wird erinnert, i ndem Fotografien und Kostüme der Oper gezeigt werden.

In ihrem Lebenswerk Leben? oder Theater? verarbeitete Salomon ihre Familiengeschichte und ihre Erfahrungen als jüdisch es Mädchen in Berlin. Es besteht aus drei Teilen: einem Vorwort, in dem es um ihre Ju gend in Berlin geht, einem Hauptteil, der von ihrer Liebe zum Gesangspädagogen Alfred Wolfsohn erzählt, sowie einem Nachwort, das ihre Exilzeit in Südfrankre ich zwischen 1939 und 1942 zusammenfasst. Die Gouachen sind in einem freien, f arbenfrohen Stil geschaffen, der von Einflüssen zeitgenössischer Kunst zeugt. Perso nen werden mit wenigen Linien charakterisiert. Sind die Szenen am Anfang noc h recht detailgenau ausgearbeitet, so wird der Malstil zunehmend nervös er, als wusste Salomon, dass ihr nicht viel Zeit bleiben würde. Die Darstellungsweis e erinnert teilweise an ein Storyboard für einen Film – mit verschiedenen Szenen in einer Darstellung, Ansichten von oben und plötzlichen Nahaufnahmen.

Im Juni 1943 heiratete Charlotte Salomon den österre ichischen Emigranten Alexander Nagler. Einige Monate später wurden beide d eportiert; die schwangere Salomon wurde bei der Ankunft in Auschwitz ermordet. Nach dem Krieg gelangte ihr Bilderzyklus in die Hände ihres Vaters und der Stiefmu tter, die in den Niederlanden überlebt hatten; sie stifteten das Werk dem Jüdisch en Historischen Museum in Amsterdam, wo es sich bis heute befindet.

Die Ausstellung Charlotte Salomon. Leben? oder Theater? wurde vom Museum der Moderne Salzburg in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Historischen Museum, Amsterdam, organisiert.

Direktorin: Sabine Breitwieser
Kuratorin: Beatrice von Bormann
Kuratorische Assistentin: Barbara Herzog






  • 11.07.2015 - 18.10.2015
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    Museum der Moderne Salzburg »

    Dienstag - Sonntag 10 - 18 Uhr
    Mittwoch 10 - 20 Uhr
    Montag geschlossen

     

     

    Während der
    Osterfestspiele (28. März - 6. April 2015)
    Pfingstfestspiele (22. Mai - 25. Mai 2015)
    Salzburger Festspiele (18. Juli - 30. August 2015)
    Mozartwoche (22. - 31. Januar 2016)
    sind beide Häuser auch montags von 10 - 18 Uhr geöffnet.

     

     

    Kombiticket (Mönchsberg & Rupertinum)
    Regulär € 12
    Ermäßigt € 8
    Familien € 16



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