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Michael Horowitz

50 Jahre Menschenbilder

Michael Horowitz

„Einzigartige Fotos, die für sich selbst sprechen... Ein wahres Panoptikum von Gut und Böse. Lächerliche, rührende, tragische und ironische Menschenbilder - und zwar in solcher Vielfalt, dass man wieder auf die mehr und mehr verlorengehende Individualität hoffen darf“, das schrieb kein geringerer als H.C. Artmann über die Fotos von Michael Horowitz. Und damit ist schon fast alles gesagt: Porträts von Menschen kennzeichnen das Werk des Fotografen, Journalisten und Autors Michael Horowitz. Er hat als außergewöhnlicher Porträtfotograf die Fähigkeit, Menschen eine Atmosphäre des Vertrauens zu vermitteln und zwar derart, dass das jeweilige Modell sich wie selbstverständlich auf alles einlässt, was der Fotograf verlangt und sich in die Fotosession hineinfallen lässt. Raum und Zeit scheinen vergessen zu sein, wenn man betrachtet, was ihm bei seinen Porträtfotos gelungen ist: Menschenbilder eben.

Mit dem Jüdischen Museum gibt es zahlreiche Berührungspunkte: Die Familie von Michael Horowitz kam aus dem Schtetl Stanislau nach Wien, seine Großmutter Dora musste hier die Familie allein durchbringen und flüchtete schließlich nach Shanghai, wo sie sich als Näherin in einer Kleiderfabrik durchschlagen konnte. Dora Horowitz nimmt auch in den Erinnerungen von Michael einen wesentlichen Platz ein. Der Vater von Michael Horowitz, Oscar, wurde nach seiner Rückkehr aus der Emigration und seinem Einsatz in der französischen Fremdenlegion ein bekannter österreichischer Theaterfotograf und legte somit den Grundstein für die Anziehung seines Sohnes zu dieser Kunstform. So geschah es auch, dass Michael weniger Interesse am Schulunterricht hatte als an der Dunkelkammer seines Vaters. Aus dem Unterricht verschwand er unter Vortäuschung einer Magenverstimmung und fuhr lieber zu einem Fotoauftrag anlässlich eines Staatsbesuchs. Damit war seine Schulkarriere beendet, doch es öffnete sich die Türe für seine Lebensbestimmung: die Fotografie.

Als Vorbild sah er die Porträts großer Fotografen wie Robert Capa, Philippe Halsman oder Henry Cartier-Bresson an. Fotos von Menschen waren seine Leidenschaft, und das hat sich bis heute nicht geändert. Es gibt keine Persönlichkeit, die Horowitz in dieser Zeit nicht vor der Linse hatte. Entstanden sind fast intime Einblicke in die Individualität der von ihm Porträtierten, die auch eine Apperzeption des jeweiligen Charakters erlauben.

Die Ausstellung gibt einen Einblick in sein vielfältiges fotografisches Oeuvre, wobei die Porträts aus der Zeit zwischen den späten 1960er bis Mitte der 1980er Jahre einen besonderen Platz in der Präsentation einnehmen. Seine Menschenbilder aus den letzten Jahren stammen aus Reisen in viele Teile der Welt, bieten aber auch Einblicke in das heutige Österreich. Die in der Ausstellung gezeigte Auswahl an Vintage-Prints verdeutlicht das ganze Können von Michael Horowitz.

Biografisches
Michael Horowitz ist am 1. Dezember 1950 in Wien geboren, verheiratet, Vater zweier Töchter und vierfacher Großvater. Er ist Fotograf, Schriftsteller und Verleger. Als Journalist wurde er vor allem durch die Gründung des KURIER-Magazins freizeit bekannt. Horowitz ist Autor von mehr als 20 Büchern, darunter Biografien über Heimito von Doderer, Egon Erwin Kisch, Karl Kraus sowie seiner Freunde H. C. Artmann, Otto Schenk und Helmut Qualtinger. Gemeinsam mit seiner Frau Angelika verfasste er das Buch „Verdrängen – Vergessen – Verzeihen“ über das dunkelste Kapitel Österreichs mit einem Vorwort von Franz Vranitzky. In der ambivalenten Liebeserklärung an seine Heimatstadt „Das goldene Wien“ erinnerte er sich an seine Kindheit und Jugend. Zuletzt erschien im Residenz-Verlag das Buch „Das weite Land der Seele – Gesunde Psyche in einer verrückten Welt“. Horowitz begann schon während des Gymnasiums zu fotografieren. Anlässlich der EXPO Hannover präsentierte er gemeinsam mit Franz Hubmann die Menschen-Fotodokumentation im Österreich-Pavillon. Seine Fotos wurden in verschiedenen in- und ausländischen Galerien gezeigt, in Wien, in Salzburg während der „Salzburger Festspiele“ und in Graz während des „steirischen herbstes“. Michael Horowitz schrieb auch Drehbücher für Film und Fernsehen, darunter „Caracas“, 1989 bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem „Prix de la Jeunesse“ prämiert. Er erhielt mehrere österreichische Auszeichnungen, unter anderem das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold sowie das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.






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    Jüdisches Museum Wien,  Dorotheergasse 11, 1010 Wien,
    Sonntag bis Freitag, 10:00 -18:00 Uhr, Samstags geschlossen

    Jüdisches Museum am Judenplatz, Judenplatz 8, 1010 Wien,
    Sonntag bis Donnerstag, 10:00-18:00 Uhr, Freitag, 10:00-17:00 Uhr. Samstags geschlossen

    Am hohen jüdischen Feiertagen Rosh Haschana, 21. und 22. September 2017, sind das Jüdische Museum Wien und alle Einrichtungen (Bibliothek, Archiv, Café) ausnahmsweise geschlossen.

    Eintrittspreise
    Eine Eintrittskarte berechtigt Sie, bis vier Tage nach Ausstellungsdatum beide Standorte des Jüdischen Museums Wien zu besuchen.

    Erwachsene € 12,-
    Ermäßigter Eintritt (Senioren, Ö1-Clubmitglieder, Wien Holding Mitarbeiter, uvm.) € 10,-
    Studierende bis 27 Jahre € 8,-
    Präsenz.- und Zivildiener Eintritt € 8,-
    Für Kinder bis zum vollendeten 18. Lebensjahr ist der Eintritt frei.
    Für BesitzerInnen des "Vienna PASS" ist der Eintritt frei.

    Gruppentarif (ab 10 Personen) € 8,-
    Führungen € 40,- pro Gruppe und Stunde
    Für Schulklassen ist der Eintritt frei, Kostenbeitrag Führung € 20,-



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  • Gugginger Künstler © Michael Horowitz
    Gugginger Künstler © Michael Horowitz
    Jüdisches Museum Wien