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Akademie der Künste, Berlin

Gabriele Münter Preis 2017

Akademie der Künste, Berlin

Preisverleihung und Ausstellung GABRIELE MÜNTER PREIS 2017 Arbeiten der aktuellen Preisträgerin Beate Passow und ausgewählte Werke der 19 Künstlerinnen der Abschlussrunde Wer war gleich Gabriele Münter? Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist der nach ihr benannte, genreübergreifende Preis eine Besonderheit unter den Auszeichnungen im Kunstbetrieb. Doch wie einem beim Blauen Reiter nur Marc, Kandinsky oder Klee einfallen, fallen die Frauen in der Kunst oft hinten runter. Dabei verhält es sich mit ihrer Ungleichstellung rein zahlenmäßig nicht mehr wie zu Lebzeiten der namensgebenden Malerin. Im Gegenteil. Frauen haben in den beiden Dekaden, in denen der GABRIELE MÜNTER PREIS vergeben wird, aufgeholt wie in kaum einer früheren Epoche. Nur wie auf anderen Gebieten will man auch in der Kunst ihre quantitative Teilhabe noch immer nicht qualitativ angemessen und gut dotiert würdigen.

Rund 1.000 Künstlerinnen bewarben sich gegenwärtig für den GABRIELE MÜNTER PREIS, der nach einer Pause von 7 Jahren 2017 zum 7. Mal verliehen wird. Welche Magie der Zahl! Gleich zwei Randgebiete sozialer wie künstlerischer Art werden mit dem Preis ausgelotet, der erstens für Künstlerinnen, die zweitens über 40 sind, bestimmt ist. Beim Jugendwahn der heutigen Gesellschaft hat die Diskriminierung des Alters der Benachteiligung qua Geschlecht beinahe den Rang abgelaufen.

Die Verleihung des GABRIELE MÜNTER PREISES an Beate Passow ist darum doppelt konsequent: Die Preisträgerin zählt nicht nur zu den Ältesten unter den Finalistinnen des aktuellen Turnus. Von den 20 Künstlerinnen, die in die Jury-Endrunde gelangten, vertritt Beate Passow eine der radikalsten künstlerischen Positionen. Politisch sowie feministisch. Auf die Dramaturgie, die sich für die Gruppenausstellung dadurch ergibt, darf man gespannt sein.

Wer war noch Gabriele Münter? Und wer ist eigentlich Beate Passow, wer ihre ehrenwerten Mitbewerberinnen? Antworten und jede Menge Exponate ab 14. März in der Akademie der Künste im Berliner Hansaviertel.

Zur Projekthistorie:
Der GABRIELE MÜNTER PREIS wurde vom Frauenmuseum, Bonn, 1994 ins Leben gerufen und wird gemeinhin alle 4 Jahre vergeben. Vorbild und Namensstifterin des Preises ist die deutsche Malerin Gabriele Münter (1877 – 1962), Mitbegründerin der Künstlervereinigung Blauer Reiter, Pionierin der Klassischen Moderne und eine der wichtigsten Vertreterinnen des Expressionismus. Ihr soll damit ebenso wie der jeweiligen Preisträgerin Wertschätzung zuteilwerden. Der renommierte und europaweit einzigartige Preis, der sich an bildende Künstlerinnen über 40 richtet, ist mit 20.000 Euro dotiert und ein Gemeinschaftsprojekt des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Berufsverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler, des Verbands der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer sowie des Frauenmuseums in Bonn. Traditionell werden Arbeiten der Preisträgerin zusammen mit den Künstlerinnen der Abschlussrunde in zwei aufeinanderfolgenden Ausstellungen in Berlin und Bonn präsentiert, aktuell sogar mit Originalen aus dem Frühwerk Gabriele Münters in der Akademie der Künste, Berlin.

Gabriele Münter
Gabriele Münter malt ihre ersten Stillleben bei Wassily Kandinsky an der Münchner Phalanx-Schule. Ihre spätere Partnerschaft findet dort ihre Wurzeln. Neben den Stillleben entstehen frühe Aktstudien. Sie bezeugen mit ihren weichen, fließenden Umrisslinien und eher aus begrenzenden Schattenzonen als aus der Linie herausgearbeiteten Formen den Einfluss von Kandinsky. Das auf Einladung ihres Lehrers erfolgte Arbeiten vor der Natur unter freiem Himmel bewirkt bei Münter eine Befreiung ihres Sehens – „nur noch gute Farben“ jenseits von Braun- und Grüntönen bestimmen die Palette. Es folgen Ölstudien in pastoser Spachteltechnik, die die Malerin des Blauen Reiters einem breiteren Publikum bekannt machen und in denen sie kräftige schwarzblaue Akzente setzt. Münter malt oft mit ungemischten, nebeneinander gesetzten Farben wie Krapplack, Zinnoberrot, Ultramarin- und Preußischblau, aber auch Elfenbeinschwarz und Zinkweiß. Einige der schönsten Beispiele aus der Zeit vor 1910 sind in der Ausstellung zum GABRIELE MÜNTER PREIS 2017 zu sehen.

Kaum bekannt ist, dass Münter mit ihrer Schwester Emmy von 1898 bis 1900 – bevor sie Kandinsky kennenlernt – als junge Frau von 19 Jahren auf Verwandtenbesuch in Missouri, Texas und Arkansas eine größere Anzahl von Fotografien aufnimmt. Darin scheint ihr grafisches Talent auf, das später nicht ohne Einfluss auf Kandinskys Arbeit bleibt. Der Kunsthistoriker Gustav Hartlaub wird 1922 von „nachgiebigen Umrissen“ sprechen.






  • 15.03.2017 - 17.04.2017
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    Preisverleihung und Ausstellungseröffnung: Dienstag, 14. März 2017, 19 Uhr, Eintritt frei
    Ausstellung: 15. März  - 17. April 2017
    Di–So 11–19 Uhr, Eintritt EUR 4/2, bis 18 Jahre und dienstags von 15 bis 19 Uhr Eintritt frei
    Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin, Tel. 030 20057-2000, info@adk.de 



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  • © Birte Zellentin
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