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Christian Werner. Stillleben BRD.

Günther Kieser (*1930) zählt zu den bedeutendsten GrafikdesigDer Berliner Fotograf Christian Werner (*1977) setzt sich in seinem Werk wiederholt mit der Ästhetik der alten BRD vor der Wiedervereinigung auseinander. 2014 bat ihn ein Freund, das Haus seines kurz zuvor verstorbenen Großvaters zu fotografieren. Die an nur einem Tag entstandenen Fotografien sind sehr persönliche Momentaufnahmen, die viel über die Bewohner sowie die Wohnkultur und Lebensart der alten BRD erzählen. In den poetischen Bildern ist nichts arrangiert und doch zeigen sie einen ganz eigenständigen Blick des Fotografen auf diese fast verschwundene Welt.

Werners Aufnahmen präsentieren nicht die Räume im Ganzen, sondern werfen, häufig im grellen Blitzlicht, Schlaglichter auf unterschiedliche Gegenstände der Einrichtung. Einzelne Objekte wie ein Globus auf einer Anrichte und ein CD-Ständer oder Räume wie der Partykeller erscheinen als charakteristische Zeugnisse der Mentalitäts- und Technikgeschichte der vergangenen Jahrzehnte. Die fotografische Inventur des Hauses von Herrn und Frau B. hat daher eine exemplarische Bedeutung und kann – wie der Titel ankündigt – als repräsentatives Stillleben der BRD gesehen werden. Zu den Einrichtungsgegenständen und Objekten, die Werner im Haus von Herrn und Frau B. fotografierte und die wie Relikte einer vergangenen Zeit wirken, gehören zum Beispiel die Lexika im Bücherregal, ein Teppichfransenkamm, Stofftaschentücher, das separat für besondere Anlässe aufbewahrte Sonntagsgeschirr und die, zum Teil bereits abgelösten, Sticker auf dem Kühlschrank. Auch Albrecht Dürers betende Hände als Teil des bildungsbürgerlichen Kanons tauchen als Motiv auf. Durch den Verzicht auf Raumansichten wird zum einen bis zu einem gewissen Grad die Privatsphäre gewahrt, zum anderen richtet sich die ganze Aufmerksamkeit auf die Einzelmotive des „Stilllebens BRD“. In der Summe entsteht ein eindrückliches und dichtes, für manchen Betrachter sicherlich auch anrührendes und nostalgisch anmutendes Bild der Lebens- und Wohnkultur der alten Bundesrepublik. Hier ist auch die inhaltliche Anbindung der Schau an die Dauerausstellung des Bröhan-Museums ersichtlich, die mit Möbelensembles und Raumkunst die Wohnkultur vom Jugendstil bis hin zum Funktionalismus thematisiert.

In der Reihe „Blackbox“ des Bröhan-Museums werden in regelmäßigen Abständen Ausstellungen zur Plakatgestaltung, Grafik und Fotografie gezeigt. Nach der Präsentation von Grafikdesign rückt mit dieser Ausstellung erstmals das Medium Fotografie in den Blick.






  • 28.07.2017 - 31.10.2017
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    Bröhan Museum »

    Kuratorin der Ausstellung: Milena Mercer M.A.
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Corinna Kleis M.A., Nils Martin Müller M.A.
    Öffnungszeiten: Di bis So von 10 bis 18 Uhr und an allen Feiertagen
    Eintritt: 8,- €, erm. 5,- €. Jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei, ermöglicht durch die Deutsche Wohnen AG
    Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen mit 186 Seiten und zahlreichen farbigen Abb., Preis: 28,- € an der Museumskasse



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  • Christian Werner Ohne Titel, aus der Serie “Stillleben BRD” 2014 © Christian Werner
    Christian Werner Ohne Titel, aus der Serie “Stillleben BRD” 2014 © Christian Werner
    Bröhan Museum