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Becky Sandstede und Squaw Hildegard Rose Werke aus dem Nachlass

Mitte der 1980er Jahre lernten sich beide in Berlin (West) lebenden Künstlerinnen kennen. Becky Sandstede hatte trotz Fürsprache ihres damaligen Schwiegervaters Max Beckmann nie Kunst studieren können, entschloss sich aber dennoch ab 1951 dazu, als freiberufliche Malerin zu arbeiten. Bis in die 1960er Jahre war sie parallel, einen sicheren Gelderwerb in petto brauchend, als Entwerferin tätig. Squaw Hildegard Rose zog erst 1963 nach Berlin. Sie hatte zuvor zwei Semester in ihrer Geburtsstadt Kiel, an der Muthesius-Werkschule für Handwerk und angewandte Kunst studiert und wechselte 1962 ebenfalls für zwei Semester an die Staatliche Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig. Sie heiratete 1963, zog nach Zehlendorf und widmete sich bis Anfang der 1980er Jahre fast ausschließlich der Familie.

Ausstellung
2. bis 30. September 2018

Eröffnung: Sonntag, 2. September 2018, 12 Uhr

Begrüßung
Heike Schmitt-Schmelz | Bezirksstadträtin
Elke von der Lieth | Kommunale Galerie Berlin

Einführung
Thomas Kumlehn | Kurator der Ausstellung

Musik
Hatifnatten, Berlin (Sabine Vogel und Ute Wassermann)

Roses erste Einzelausstellung fand 1986 in der Charlottenburger Galerie Hartwig statt. Die damals 44-Jährige zeigte Bilder und Gouachen eines Jahrzehnts, die seit 1976 entstanden waren. „Landschaft“ tauchte in dieser Ausstellung als zentraler Begriff ihrer Titel immer wieder auf. Später benannte sie ihre Bilder in der Regel nicht mehr. Ungeachtet dessen blieben Landschaften jedoch ihr zentrales Motiv. In seiner Rezension dieser Ausstellung im „Tagesspiegel“ unter dem Titel „Organische Architekturen“ charakterisierte Thomas Wulffen, dass in ihren Bildern „der Übergang von äußeren, realen Landschaften zu inneren, gedachten vollzogen“ sei.

Becky Sandstede hatte 1956 als 47-Jährige im Berliner Kunstantiquariat Wasmuth ihre erste Einzelausstellung. „Die Welt“ bescheinigte, „ihre Arbeiten lassen ein starkes Einfühlungsvermögen in die Struktur der dargestellten Landschaften erkennen ...“. Das seit 2017 online gestellte Nachlassverzeichnis Malerei von Becky Sandstede zeigt, dass Landschaften für sie ein Hauptmotiv geblieben sind. Ihre besondere Vorliebe galten Strand-, Wüsten- und Berglandschaften. Reminiszenzen ihrer Reisen, ohne damit Rückschlüsse auf konkrete Orte geben zu wollen.

Einen ähnlichen gestalterischen Ansatz verfolgte die im vergangenen Jahr verstorbene Squaw Hildegard Rose. Sie notierte 2010: „Mir ist bei meinem Tun immer wichtig, eine Tiefe und Räumlichkeit und keine eindeutige Sichtweise zu erreichen.“ Ihre Landschaften zeigen zerklüftete Erd- und Felsformationen in fein nuancierter Auffächerung von Grundtönen, wie Blau, Braun oder Rot. Sie sind unterlegt mit zarten Linienschwüngen, die sich zu konturierten Flügel- oder Wurzelformen fügen. In langwierigen Malprozessen erzeugte sie absichtsvoll eine Gleichwertigkeit von Außen- und Innenraum im Einzelwerk, eine Verwandlung von Landschaft in Körper.

Squaw Hildegard Rose und Becky Sandstede sind in ihrer Bildästhetik zwei Wesensverwandte. Beide waren befreundet und sind doch erst jetzt (posthum) gemeinsam in einer Ausstellung zu sehen. Entdeckenswert!

Becky Sandstede, Biografie und Werkverzeichnis Malerei online: https://private-kuenstlernachlaesse-brandenburg.de/person/69

Squaw Hildegard Rose, Website der Künstlerin: www.squaw-rose.de






  • 02.08.2018 - 30.09.2018
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    Kommunale Galerie Berlin »

    Öffnungszeiten: Di-Fr 10-17 Uhr, Mi 10-19 Uhr, So 11-17 Uhr l Eintritt frei



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