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REBECCA HORN. KÖRPERPHANTASIEN

Das Museum Tinguely in Basel und das Centre Pompidou-Metz präsentieren gleichzeitig zwei der Künstlerin Rebecca Horn gewidmete Ausstellungen. Damit bieten die beiden Institutionen ergänzende Einblicke in das Schaffen einer Künstlerin, die zu den aussergewöhnlichsten ihrer Generation gehört. In der Präsentation Körperphantasien in Basel, die frühe performative Arbeiten und spätere kinetische Skulpturen kombiniert und so Entwicklungen innerhalb ihres Werks betont, stehen die Transformations­prozesse von Körper und Maschine im Mittelpunkt. Die Schau Theater der Metamorphosen in Metz erkundet das vielfältige Thema der Verwandlung unter animistischen, surrealistischen und mechanistischen Gesichtspunkten und hebt insbesondere die Rolle des Films als eigentlich Bühne ihrer Skulpturen und so als Matrix ihres Schaffens hervor.

Inspiration für Rebecca Horns Schaffen bildet stets der Körper und dessen Bewegungen. In ihrem performativen Frühwerk der 1960er und 1970er Jahre äussert sich dies in der Anwendung von Objekten, die als Körpererweiterungen neue Wahrnehmungs­erfahrungen eröffnen und zugleich auch als Begrenzungen wirken. In der Folge schuf die Künstlerin ab den 1980er Jahren primär kinetische Skulpturen und zunehmend raumgreifende Installationen, die mittels Bewegung lebendig werden. Der agierende Körper wurde durch einen mechanischen Akteur ersetzt. Diese Transformationsprozesse zwischen erweiterten Körpern und animierten Maschinen in Rebecca Horns mittlerweile fast fünf Dekaden umspannenden Œuvre stehen in Basel im Zentrum. In der Ausstellung werden performative Arbeiten und spätere Maschinenskulpturen nebeneinander gezeigt, um die Entfaltung von Bewegungsmotiven im Schaffen der Künstlerin nachvollziehen zu können. Gegliedert in mehrere Geschichten zeichnet die Basler Präsentation so die Entwicklung ihrer Werke als «Stationen in einem Transformationsprozess» (Rebecca Horn) anhand von vier Themen beispielhaft nach und betont die Kontinuität ihres Werks.

Kuratorin der Ausstellung: Sandra Beate Reimann
Biografie
Rebecca Horn (*1944, Michelstadt) studierte von 1963 bis 1968 an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Im Rahmen eines DAAD-Stipendiums verbrachte sie das Jahr 1971 an der St. Martin’s School of Art in London. 1972 nahm sie als jüngste Künstlerin an der documenta 5 in Kassel teil. Von 1972 bis 1981 lebte sie in New York. 1974 war sie Gastdozentin am Art Institute of California, San Diego. Es folgten weitere Teilnahmen auf der documenta 1977, 1982 und 1992 und den Skulptur Projekten Münster 1987 und 1997. Von 1989 bis 2009 war sie Professorin für Multimedia an der Universität der Künste in Berlin. Rebecca Horn erhielt zahlreiche Ehrungen u. a. den Carnegie Prize, Pittsburgh (1988), den Kaiserring der Stadt Goslar (1992), den Praemium Imperiale für Skulptur (2010), die Grande Médaille des Arts Plastiques, Académie d’Architecture de Paris (2011), den Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste (2016) und zuletzt den Wilhelm-Lehmbruck-Preis der Stadt Duisburg (2017). Seit 1989 lebt sie in Bad König, Odenwald.

Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein begleitender Katalog mit Aufsätzen unter anderem von Sandra Beate Reimann, Antje von Graevenitz und Stefan Zweifel und vielen Farbabbildungen. Ergänzend zur Ausstellung enthält der Katalog auch Texte, Gedichte und Zitate von Rebecca Horn sowie Zitate aus Werken von Autoren, die für sie eine besondere Relevanz haben, wie Raymond Roussel und Antonin Artaud. Damit werden die fiktionalen Aspekte des Phantastischen in der Verbindung mit literarischen Vorbildern besonders hervorgehoben. Eine reich bebilderte Chronologie am Ende des Katalogs liefert einen umfassenden Einblick in die Entwicklung von Rebecca Horns Œuvre und dessen Verquickung mit ihrer Biografie.

Der Katalog mit 160 Seiten und 190 Farbabbildungen erscheint im Verlag für moderne Kunst.: 42 CHF, ISBN (Deutsch): 978-3-9524759-6-6, ISBN (Englisch): 978-3-9524759-7-3.

Filmprogramm
Anlässlich der Ausstellung zeigt das Stadtkino Basel in Kooperation mit dem Museum Tinguely an zwei Abenden die Spielfilme von Rebecca Horn.
6. Juni 2019, 18.15 Uhr: Der Eintänzer (Englisch), 14 CHF
6. Juni 2019, 20.15 Uhr: La Ferdinanda (Deutsch), 17 CHF
Einführung durch Sandra Beate Reimann, Kuratorin der Ausstellung. Kombiticket für beide Filme: 20 CHF.
12. Juni 2019, 18.15 Uhr: Buster’s Bedroom (DE/EN/FR) mit anschliessender Diskussion mit Andrea Lissoni, Senior Curator Tate Modern, Film und Sandra Beate Reimann, Kuratorin der Ausstellung, 17 CHF.








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  • Rebecca Horn, Weisser Körperfächer, 1972 Fotografie Rebecca Horn Collection © 2019: Rebecca Horn/ProLitteris, Zürich
    Rebecca Horn, Weisser Körperfächer, 1972 Fotografie Rebecca Horn Collection © 2019: Rebecca Horn/ProLitteris, Zürich
    Museum Tinguely
  • Rebecca Horn, Weisser Körperfächer, 1973 (Filmstill) 16 mm (digitalisiert), Farbe, Ton Rebecca Horn Collection © 2019: Rebecca Horn/ProLitteris, Zürich
    Rebecca Horn, Weisser Körperfächer, 1973 (Filmstill) 16 mm (digitalisiert), Farbe, Ton Rebecca Horn Collection © 2019: Rebecca Horn/ProLitteris, Zürich
    Museum Tinguely
  • Rebecca Horn, Weisser Körperfächer, 1973 (Filmstill) 16 mm (digitalisiert), Farbe, Ton Rebecca Horn Collection © 2019: Rebecca Horn/ProLitteris, Zürich
    Rebecca Horn, Weisser Körperfächer, 1973 (Filmstill) 16 mm (digitalisiert), Farbe, Ton Rebecca Horn Collection © 2019: Rebecca Horn/ProLitteris, Zürich
    Museum Tinguely
  • Rebecca Horn, Die Pfauenmaschine, 1981 Installation Museum Ludwig, Köln © 2019: Rebecca Horn/ProLitteris, Zürich
    Rebecca Horn, Die Pfauenmaschine, 1981 Installation Museum Ludwig, Köln © 2019: Rebecca Horn/ProLitteris, Zürich
    Museum Tinguely
  •  Rebecca Horn, Berlin – Übungen in neun Stücken: Federn tanzen auf den Schultern, 1974–1975 (Filmstill) 16 mm (digitalisiert), Farbe, Ton Rebecca Horn Collection © 2019: Rebecca Horn/ProLitteris, Zürich
    Rebecca Horn, Berlin – Übungen in neun Stücken: Federn tanzen auf den Schultern, 1974–1975 (Filmstill) 16 mm (digitalisiert), Farbe, Ton Rebecca Horn Collection © 2019: Rebecca Horn/ProLitteris, Zürich
    Museum Tinguely