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Der Semperbau am Zwinger mit der Gemäldegalerie Alte Meister und der Skulpturensammlung bis 1800 wird am 29. Februar 2020 wiedereröffnet

Nach sieben Jahren umfangreicher Sanierung öffnet am Samstag, den 29. Februar 2020, der Semperbau am Zwinger wieder seine Türen. Erstmals präsentieren die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) Werke ihrer weltberühmten Gemäldegalerie Alte Meister und Skulpturensammlung bis 1800 im direkten Dialog.

Rund um Raffaels „Sixtinische Madonna“ erwartet das Publikum eine einzigartige Reise durch die europäische Kunstgeschichte. Die Konzeption der neuen Dauerausstellung folgt einer Unterteilung nach geografischen Schulen und Epochen und wird einzelne Hauptthemen der jeweiligen Zeit in den Blick nehmen. Meisterwerke wie Giorgiones „Schlummernde Venus“, Rembrandts „Ganymed“ oder Bellottos Dresdner Veduten werden als Schlüsselwerke eindrucksvoll in Szene gesetzt.

Wegweisend für die vollständig überarbeitete Dauerausstellung ist die Integration der Skulpturensammlung: Die bedeutende Dresdner Antikensammlung wird nach zehn Jahren im Schaudepot des Albertinum nun imposant im Semperbau präsentiert. Sie findet ihr neues Zuhause in der Antikenhalle, einer großen Halle im Erdgeschoss des Ostflügels, die ursprünglich für die historische Gipsabgusssammlung von Anton Raphael Mengs vorgesehen war. Plastiken und Skulpturen aus Renaissance und Barock sind im mit Tageslicht gefluteten Skulpturengang im ersten Obergeschoss neu installiert. Kleinbronzen, Büsten und Marmorwerke stehen im direkten Austausch zu ausgewählten Gemälden. Im Deutschen Pavillon im Erdgeschoss ist eine Auswahl an Mengs‘schen Abgüssen zu sehen. Im Stockwerk darüber verbinden sich Kunstgenuss und Gaumenfreude im neu erschaffenen Café Algarotti, das zum Verweilen einlädt.

Expert*innen aus verschiedenen Bereichen der Restaurierung wurden von Beginn an für konservatorische Fragen in die Bauplanung eingebunden, um bestmögliche Bedingungen für die Präsentation und Sicherheit aller Kunstwerke zu schaffen. Eine neue Dreifach-Fensterverglasung mit hohem Farbwiedergabeindex ermöglicht jetzt natürliches Licht in den Räumen. Das vollkommen überarbeitete Lichtkonzept mit detailgenauer Akzentbeleuchtung und die farbigen Wandbespannungen lassen die Werke erstrahlen.

In Hinblick auf die Wiedereröffnung wurden seit 2013 umfangreiche Restaurierungen getätigt. Etwa 45 Gemälde wurden grundlegend restauriert, weitere 162 Gemälde in kleinerem Umfang. Ein Schwerpunkt lag hierbei auf der Konservierung von Gemälden auf Holz. Tafelbilder aus der Werkstatt von Cima da Conegliano, Lucas Cranach d. Ä. oder Giulio Romano konnten erforscht und umfassend bearbeitet werden. Dabei boten Kooperationen mit dem Getty-Institute in Los Angeles wichtige fachliche Unterstützung. Verschiedene großzügige Förderungen ermöglichten umfangreiche Restaurierungs- und Forschungsprojekte, wie die Restaurierung des Cuccina-Zyklus von Paolo Veronese. Mehrere Gemälde aus dem Depotbestand sind nach erfolgter Restaurierung nun ausstellungsfähig. Besonders wichtig war auch die Restaurierung der barocken Galerierahmen: Rund 310 Rahmenfassungen wurden überarbeitet und 33 fachgerechte Kopien nach Galerierahmen neu angefertigt. Dazu kamen 140 Rahmenumbauten, Rahmenverstärkungen und Verglasungen. Für die Neupräsentation der Antikensammlung wurde jedes einzelne Objekt gereinigt, zahlreiche restauriert und mit neuen Sockeln versehen. Die Mengs’schen Abgüsse wurden

Neue Sonderausstellungsflächen ermöglichen nun wechselnde Präsentationen von Kunstschätzen aus den Beständen sowie nationalen und internationalen Leihgaben. Das Winckelmann-Forum bietet eine große Wechselausstellungsfläche, die das gesamte Erdgeschoss des Westflügels umfasst. Ab 3. April 2020 wird diese mit der Sonderausstellung „Raffael – Die Macht der Bilder. Die Tapisserien und ihre Nachwirkung“ eröffnet. Das Semper-Kabinett im ersten Obergeschoss bietet Gelegenheit, kleine und fokussierte Präsentationen zu sehen. Parallel zur Wiedereröffnung wird dort die Schau „Begegnung mit einem Gott. Der Dresdner Mars von Giambologna“ gezeigt, die der 2018 geglückten Rückgewinnung der berühmten Kleinbronze gewidmet ist.

Multimediale Vermittlungsformate ergänzen das Museumserlebnis. Künftig ist der Semperbau flächendeckend mit WLAN ausgestattet, darüber kann der neu konzipierte Multimediaguide aufgerufen werden. In Kooperation mit der Fakultät Informatik der Technischen Universität Dresden (TUD) sind zudem kostenlose barrierefreie Multimediaguides für die unterschiedlichen sensorischen und kognitiven Bedürfnisse der Besucher*innen entstanden. Im Sinne einer inklusiven Gesellschaft bieten die Geräte interaktive Darstellungen der Exponate, beispielsweise in Gebärdensprache oder mittels auditiver Beschreibung. Am Eröffnungswochenende werden Live-Speaker*innen in der Ausstellung sein, die neuen Multimediaguides stehen ab 3. März 2020 zur Verfügung.

Tiefere Einblicke geben neue Publikationen zu Kunstwerken der Gemäldegalerie Alte Meister und der Skulpturensammlung bis 1800, die anlässlich der Wiedereröffnung in deutscher, englischer und russischer Sprache erscheinen.

Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus:
„Es ist großartig, dass wir nach siebenjähriger Sanierung heute die Gemäldegalerie Alte Meister gemeinsam mit der Skulpturensammlung wiedereröffnen können. Der renovierte Semperbau am Dresdner Zwinger ist das Zuhause von herausragenden Werken, die Besucher aus der ganzen Welt schätzen. Das zeigt: Unser kulturelles Erbe ist auch ein wichtiger touristischer Wirtschaftsfaktor. Der Freistaat Sachsen hat mit rund 50 Millionen Euro nahezu die gesamten Kosten für die Bau- und Renovierungsmaßnahmen des Semperbaus getragen – eine wichtige Investition für den Kultur- und Tourismusstandort Sachsen.“








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  • Blick in den Cranach-Saal © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Oliver Killig
    Blick in den Cranach-Saal © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Oliver Killig
    Staatliche Kunstsammlung, Dresden
  • Rembrandts "Ganymed in den Fängen des Adlers" und Hendrick de Keysers "Weinendes Kind" im Rembrandt-Saal Gemäldegalerie Alte Meister und Skulpturensammlung bis 1800  © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: David Pinzer
    Rembrandts "Ganymed in den Fängen des Adlers" und Hendrick de Keysers "Weinendes Kind" im Rembrandt-Saal Gemäldegalerie Alte Meister und Skulpturensammlung bis 1800 © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: David Pinzer
    Staatliche Kunstsammlung, Dresden
  • Französische Malerei 18. Jahrhundert © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Oliver Killig
    Französische Malerei 18. Jahrhundert © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Oliver Killig
    Staatliche Kunstsammlung, Dresden
  • Mitarbeiterinnen beraten über Vermittlung der Kreuztragung von Veronese Gemäldegalerie Alte Meister und Skulpturensammlung bis 1800  © SKD, Foto: David Pinzer
    Mitarbeiterinnen beraten über Vermittlung der Kreuztragung von Veronese Gemäldegalerie Alte Meister und Skulpturensammlung bis 1800 © SKD, Foto: David Pinzer
    Staatliche Kunstsammlung, Dresden
  • Raffael, Die Sixtinische Madonna, 1512/13 © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Estel/Klut
    Raffael, Die Sixtinische Madonna, 1512/13 © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Estel/Klut
    Staatliche Kunstsammlung, Dresden
  • Kampagnenmotiv "Tut Ench Amun" © SKD, Gestaltung: Scholz&Friends, Berlin, Foto: Peter Rigaud, 2019
    Kampagnenmotiv "Tut Ench Amun" © SKD, Gestaltung: Scholz&Friends, Berlin, Foto: Peter Rigaud, 2019
    Staatliche Kunstsammlung, Dresden
  • Giorgione/Tizian, Schlummernde Venus, um 1508/10 © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Estel/Klut
    Giorgione/Tizian, Schlummernde Venus, um 1508/10 © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Estel/Klut
    Staatliche Kunstsammlung, Dresden