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Galerie Krinzinger

SECUNDINO HERNÁNDEZ One more time is good enough

Galerie Krinzinger

VERLÄNGERT BIS 01. AUGUST 2020:

SECUNDINO HERNÁNDEZ. One more time is good enough

Wien, 26. Juni 2010 Mit seiner Einzelausstellung Secundino Hernández 2007 in Krinzinger Projekte startete der in Madrid lebende und arbeitende Künstler sein internationales Galeriendéput. Nur fünf Jahre später, gelang ihm mit dem Verkauf von sechs Werken anlässlich einer Präsentation auf der ARCO Madrid 2012 an die Rubell Family Collection der Durchbruch in der internationalen Kunstszene. Heute zählt Secundino Hernández mit seinen großformatigen Malerein zu den internationalen Künstlern, die den zeitgenössischen Kunstmarkt prägen. Seine frenetischen Öl-, Gouache- und Acrylbilder verweisen auf Action Painting, die alten Meister, insbesondere spanische Vorfahren wie El Greco und Velázquez aber auch auf die Malereien von Cy Twombly, Francis Picabia und Joan Miró.

Nun ist Secundino Hernández mit der Einzelausstellung unter dem Titel One More Time Is Good Enough zum vierten Mal in der Galerie Krinzinger zu sehen. Präsentiert werden drei Werkblöcke der letzten drei Jahre. Sie zeigen ein vielfältiges Spektrum innerhalb seiner abstrakten Malerei – opulent, farbig, expressionistisch bis hin zu monochrom, asketisch minimalistisch.

In den Siebdruckarbeiten auf braunem Karton von 2020 flottieren informelle Formenkomplexe auf der Bildfläche, die den Arbeitsprozess in sich tragen; sie markieren die grafische Aktion des Künstlers. Diese Spuren, die sich zu Formen und Zeichen kompakt verdichten, sind schroff gesetzt, sie erinnern an Strukturen eines Holzschnittes, wenn der Künstler das widerständige Holz mit Hohleisen, Messer oder maschinell betriebener Fräse verletzt. Wie auch im Weißlinienschnitt des Hochdruckverfahrens im Holzschnitt bleiben hier im flachen Siebdruck die behandelten Stellen unbedruckt, nehmen also keine Druckerfarbe an, sondern werden in diesem Fall vom braunen Karton als Bildträger aufgenommen. Die Negativstellen werden zu den abstrakten Markierungen und Zeichen innerhalb der Bildkomposition. Das subtrahierende Verfahren, das Wegnehmen, Ausschneiden, Ausradieren, Abwaschen ist häufig in Hernández’ künstlerischem Prozess anzutreffen. So ist dieses Vorgehen auch in den beiden weiteren Werkzyklen der Ausstellung immanent. Wie auch in den Siebdrucken dominiert der schwarze Bildgrund in den Gemälden, die 2020 entstanden sind. Anstelle der farbneutralen Negativformen erfüllt nun malerisch koloristische Opulenz das Textil. Pinselstriche, Farbkleckse besiedeln den Bildträger im All Over-Charakter; ein informelles Farbenmosaik aus malerischen Entladungen. Sie funkeln fahl wie verschmutzte Edelsteine aus dem schwarzen Grund heraus, bzw. hat sie der Künstler aus der abdunkelnden schwarzen Farbkruste durch Abwaschen freigelegt.

Die dritte Bilder-Gruppe zählt zu den Arbeiten der Wash Paintings, ein Werkkorpus, den der Künstler bereits 2016 begonnen hat. Nach dem malerischen Prozess attackiert Hernández die Leinwand mit einem Hochdruckreiniger und wäscht ihre ursprüngliche malerische Haut. Was dann noch bleibt, bleibt für immer. Diese große aggressive Geste führt zu einer Entschlackung des Bildes. Das Tafelbild wird jedoch nicht zerstört, ermordet, wie es im Unterschied sein spanischer Landsmann Joan Miró mit seinen Toiles Brulees in den 1970er-Jahren intendiert hatte. Miró setzte die Malerei in Brand, bzw. zerschlitzte sie mit dem Messer. Bei Hernández ist es mehr ein aquatisches Abhäuten, ein Subtraktionsprozess, aus dem aber wiederum reine Malerei resultiert. Denken wir etwa vergleichsweise an die Nouveau Realisten, wie Mimmo Rotella und Raymond Hains, die Plakatwände decollagierten und daraus malerisch strukturierten Kompositionen schufen. Die neuen Wash Paintings zeugen von einer gereinigten Kraft, ihr Skelett ist gleichsam freigelegt worden, das sich im grafischen Netz der Vertikalen und Diagonalen manifestiert. Es sind keine gezeichneten oder gemalten, sondern physisch-organische Linien, die aus Nähten bestehen. Der Künstler hatte den Körper der Leinwand in mehrere Teile auseinandergeschnitten und nachträglich fein zusammennähen lassen. Ein prismatisches Bildfeld entsteht, dass einen komplex gebrochenen Bildraum entfalten lässt. Dieser Raum ist kein von der Wirklichkeit abgeleiteter, sondern ein abstrakt bildimmanenter, vergleichbar mit dem gebrochenen Raumsystemen im analytischen Kubismus, wobei bei Hernandez im Unterschied zu Picasso kein Bildgegenstand wie Krug oder Figur verankert ist, um den die Räumlichkeit aufgebaut wird. Picasso hat den Spiegel der Wirklichkeit zersplittert, Hernandez häutet mittels Abwaschen den Körper Malerei und legt die Knochen und den inneren Raum des abstrakten Tafelbildes frei. Dieser abstrakte Raum – gegliedert durch die grafischen Strukturen – ist aber stets an die faktische Natur der Malerei gebunden, an ihre Fläche. Ein ähnliches Verhältnis zwischen Linie/Gerüst und Fläche/Raum ist bei Piet Mondrians orthogonalen neoplastizistischen Kompositionen sowie den minimalistischen Rasterbildern von Agnes Martin oder Brice Marden zu erkennen. Bezogen auf die malerische Fläche gilt der Leit-






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    SECUNDINO HERNÁNDEZ

    One more time is good enough

    Ort: Galerie Krinzinger, Seilerstätte 16, 1010 Wien
    Dauer: 20. Mai – 27. Juni 2020
    Öffnungszeiten: Di - Fr 12 - 18 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr und gegen Voranmeldung unter: Tel +43 1 513 30 06 -11
    Eintritt frei



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