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FAKE REALITY - Hassani Henne Hopffgarten Lindner...

  • Ausstellung
    24.05.2017 - 28.05.2017
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Toulu Hassani _ Samuel Henne _ Boris von Hopffgarten _ Lotte Lindner & Till Steinbrenner _ Robert Schaper _ Joanna Schulte _ Timm Ulrichs
Im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit dem Kunstraum konnektor - Forum für Künste e.V. präsentieren acht KünstlerInnen aus Hannover Arbeiten zum Jahresthema von flat1:

Wir erleben die Welt über das, was wir sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken. Also über unsere (Sinnes-)Wahrnehmung. Aber das ist komplexer, als wir uns das gemeinhin vorstellen. Schon der Anthroposoph Rudolf Steiner (1861 - 1925) definierte nicht fünf, sondern gleiche zwölf grundlegende Sinne des Menschen, etwa den Sinn für das Gesamtempfinden - geht es mir gut, schlecht, fühle ich mich wohl oder übel? Dazu kommt: Was wir wahrnehmen und was wir glauben wahrzunehmen, liegen oft weit auseinander. Dabei ist die Wahrnehmung keine statische Fähigkeit, die genetisch vorgegeben wird, oder sich anhand der Umwelt entwickelt. Sie kann gebildet, entwickelt, entdeckt werden, oder auch verloren gehen.

Die Wandlungs- und Erweiterungsfähigkeit der Wahrnehmung ist auch eine Chance. Denn die Entwicklung der Gesellschaft scheint auch an der Entwicklung der Wahrnehmungsfähigkeit der Menschen zu hängen. Wenn wir über den Tellerrand hinaus blicken, können wir neue Methoden, Produkte, Formen oder Problemlösungen entwerfen, die uns aus komplexen Verstrickungen herausführen.

Wie können wir die Wahrnehmungsfähigkeit stärken? Der deutsche Kunstwissenschaftler Michael Bockemühl (1943 - 2009) erkennt einen Zusammenhang zwischen der Fähigkeit der Wahrnehmung und der Begrifflichkeiten für Dinge. Wahrnehmung erfolgt seiner Theorie nach über Begriffe und somit über das Wissen (wer weiß, wie eine Geige klingt, hört sie auch aus einem Ensemblestück heraus, wer weiß, wie Farben zusammengesetzt sind, sieht die Einzelkomponenten, usw.). Die Erweiterung der Begrifflichkeiten, also mithin eine kognitive Fähigkeit, führt zu einer Erweiterung der Wahrnehmung. Umgekehrt, so sagt Bockemühl: Wenn wir etwas nicht benennen (= einordnen in ein Wertesystem) können, macht es Angst. "Etwa zu sehen und nicht zugleich zu deuten, halten wir kaum aus".

Eine echte Wahrnehmung geht einher mit dem Verstehen des Wesens des Gegenübers. So könnten etwa Gebärden als Indiz für eine echte Wahrnehmung gedeutet werden, als eine unbewusste Spiegelung einer Wahrnehmung über die Körpersprache. Beispiel Begrüßung, bei der man die Körperbewegungen des Gegenübers nachahmt. Als Ausdruck des Verstehens wird man ein bisschen so, wie das Wahrgenommene, eine Resonanz aus Empathie.

Letztlich lässt sich die Wahrnehmungsfähigkeit ganz gut über die Rezeption von Kunst steigern, solange man sich aktiv damit beschäftigt. Das setzt aber ein Bemühen voraus, etwas was schon Karl Valentin ausdrückte: "Kunst ist sehr schön, macht aber viel Arbeit". So wie Wahrnehmung: Sie ist sehr schön, aber man muss sie mühsam weiterentwickeln. Das Benefit ist nicht weniger als eine Weiterentwicklung der Gesellschaft.

© Karin Maria Pfeifer






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  • 24.05.2017 - 28.05.2017
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    Eröffnung        Di, 23. Mai 2017, 19h
    flat1                 U-Bahn-Bogen 6 – 7, 1060 Wien



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