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Fundgeschichte

Fundgeschichten – Archäologie in Nordrhein-Westfalen

Fundgeschichte

Das Römisch-Germanische Museum Köln öffnet am 18. März 2010 seine Pforten für die fünfte archäologische Landesausstellung, die regelmäßig seit 1990 alle fünf Jahre die neuesten Befunde und Funde in Nordrhein-Westfalen der breiten Öffentlichkeit präsentiert.

 Römisch-Germanisches

Mit seinem Reichtum an Bodendenkmälern, den im Boden bewahrten materiellen Spuren unserer Geschichte, gehört Nordrhein-Westfalen zu den kulturhistorisch bedeutenden Regionen Europas. Weltrang besitzen Millionen Jahre alte Pflanzen- und Tierfunde aus erdgeschichtlicher Zeit. Die Landesausstellung zeigt unter dem Titel „Fundgeschichten" Befunde und Funde aus Vor- und Frühgeschichte, Mittelalter, Neuzeit und Moderne aus zahlreichen Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens. In der Ausstellung erhalten die Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, durch die faszinierende Welt der Archäologie und Paläontologie Zugang zu den historischen Wurzeln ihrer Heimatregionen zu finden.

Fossilien aus dem Siebengebirge, ein steinzeitliches Tonidol aus Merzenich als ältestes Gesicht des Rheinlandes, prunkvolle Jadeitbeile der Jungsteinzeit von verschiedenen Fundstellen des Landes und ein außergewöhnlicher bronzezeitlicher Antennendolch aus Kamen stehen beispielhaft für Erd- und Urgeschichte. Ein Reiterhelm aus Xanten-Wardt, luxuriöse Gläser und kunstvolle Beinschnitzereien aus Moers und Köln oder auch Gagatschmuck aus Bonn sind Zeugen römischer Alltagskultur und Lebenswelt. Mittelalterliche Funde aus Ausgrabungen in Städten und Dörfern, Kirchen und Klöstern - etwa eine karolingische Wassermühle aus Erftstadt oder eine Bergkristallwerkstatt des Kölner Erzbischofs - illustrieren die vielfältigen Aufgaben und die Rettungsarbeiten der Bodendenkmalpflege und der archäologischen Museen des Landes.

Die in der Ausstellung präsentierten Arbeitsergebnisse der Restaurierungswerkstätten und naturwissenschaftlichen Labore verdeutlichen, wie zunächst unscheinbare Funde die spannendsten „Fundgeschichten" erzählen. 3D-Installationen zeigen den Einsatz modernster Technik, mit der etwa die Baugeschichte des Kölner Doms oder die Entwicklung des Zisterzienserklosters Heisterbach im Siebengebirge anschaulich dargestellt wird.

Ein umfangreiches Programm von Führungen, Vorträgen und Exkursionen begleitet die Landesausstellung. Besonders aktuell und spannend sind die „Fundgeschichten aus 1. Hand", die jeden Donnerstag (außer an Feiertagen) um 18.30 Uhr in der Ausstellung vorgestellt werden. Hier berichten Paläontologen und Archäologen von Geschichten, Episoden und manchen Kuriositäten rund um die neuesten Ausgrabungen und Funde. Während der Ausstellung ist das Museum daher jeden Donnerstag bis 20 Uhr geöffnet.

Das Begleitbuch zur Ausstellung bietet mit 560 Seiten und 630 farbigen Abbildungen ein einzigartiges Kompendium zur Bodendenkmalpflege in Nordrhein-Westfalen (Preis an der Museumskasse Euro 24,90). Das Begleitheft mit ausgewählten Ausstellungsstücken richtet sich an Schülerinnen und Schüler (mit Lehrerinformation; 40 Seiten mit ca. 50 farbigen Abbildungen. Preis an der Museumskasse Euro 3,50; für Schulklassen pro Schüler Euro 1,00).

Die Präsentation unter der Federführung des Ministeriums für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen wird in Kooperation mit dem Landschaftsverband Rheinland und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe sowie dem Römisch-Germanischen Museum der Stadt Köln durchgeführt.

Die Landesausstellung „Fundgeschichten. Archäologie in Nordrhein-Westfalen" ist in Köln vom 19. März 2010 bis 14. November 2010 zu sehen. Ab 2011 gastiert die Ausstellung im LWL-Museum für Archäologie, dem Westfälischen Landesmuseum in Herne. Informationen über und Geschichten aus der Landesausstellung sind ab Mitte Januar auch im Internet unter http://www.fundgeschichten.nrw.de abrufbar.

Die Ausstellung ist täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, jeden ersten Donnerstag im Monat (KölnTag) gibt es eine lange Abendöffnung bis 22 Uhr. Der Eintritt für die Ausstellung und die Ständige Sammlung kostet 7,00 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Öffentliche Führungen werden jeden Sonntag um 15 Uhr (Familienführung mit Kindern) sowie jeden 1. Donnerstag im Monat um 16.30 Uhr (KölnTag; Führungen nicht nur für Erwachsene) angeboten.

Gruppen- und Individualführungen können beim Museumsdienst Köln gebucht werden: Tel. (0221) 221-27380, Fax -24544, Gruppenführungen für Erwachsene Tel. (0221) 221-23468, Fax -24544, Schulklassenführungen Tel. (0221) 221-24077, Fax -24544, Workshops Online-Buchung ist möglich unter http://www.museenkoeln.de/museumsdienst, service.museumsdienst@stadt-koeln.de

Pressekontakt: Marie-Luise Höfling, Museumsdienst Presse- und Öffent­lichkeitsarbeit, 0221/ 221-22334, museen@stadt-koeln.de, Kontakt Römisch-Germanisches Museum, Dr. Marion Euskirchen, marion.euskirchen@stadt-koeln.de


Ausstellung






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  • 03 Flötenspielender Zwerg aus Bronze, römischer Geräteaufsatz, Köln
Ein römischer Zwerg aus Köln
Die nur 5,4 cm hohe, massiv gegossene Bronzestatuette eines Zwerges mit Doppelflöte wurde in der Baugrube der Nord-Süd Stadtbahn Köln am Kurt-Hackenberg-Platz gefunden. Auf dem großen Kopf trägt der nackte Zwerg einen hohen konischen Hut. Grotesk mutet sein unverhältnismäßig vergrößertes Glied an. Dies bot den Zeitgenossen Anlass zu Spott und Gelächter. Ebenso wie ein Buckel oder andere körperliche Gebrechen diente die Zurschaustellung - im Leben wie in der Kunst - zur Belustigung bei Festen. Am Gesäß ist die Figur mit einem schräg gestellten Stab verbunden, der ursprünglich in ein Gefäß oder in ein Möbelstück, vielleicht in ein Tischchen oder in einen Lampenständer eingelassen war. Der Zwerg wurde in einer Bodenschicht des römischen Hafens gefunden, die durch weitere Funde in das 1. Jahrhundert n. Chr. datiert wird.
Abbildung: Römisch-Germanisches
    03 Flötenspielender Zwerg aus Bronze, römischer Geräteaufsatz, Köln Ein römischer Zwerg aus Köln Die nur 5,4 cm hohe, massiv gegossene Bronzestatuette eines Zwerges mit Doppelflöte wurde in der Baugrube der Nord-Süd Stadtbahn Köln am Kurt-Hackenberg-Platz gefunden. Auf dem großen Kopf trägt der nackte Zwerg einen hohen konischen Hut. Grotesk mutet sein unverhältnismäßig vergrößertes Glied an. Dies bot den Zeitgenossen Anlass zu Spott und Gelächter. Ebenso wie ein Buckel oder andere körperliche Gebrechen diente die Zurschaustellung - im Leben wie in der Kunst - zur Belustigung bei Festen. Am Gesäß ist die Figur mit einem schräg gestellten Stab verbunden, der ursprünglich in ein Gefäß oder in ein Möbelstück, vielleicht in ein Tischchen oder in einen Lampenständer eingelassen war. Der Zwerg wurde in einer Bodenschicht des römischen Hafens gefunden, die durch weitere Funde in das 1. Jahrhundert n. Chr. datiert wird. Abbildung: Römisch-Germanisches
    Museen in Köln
  • 05 a Original eines römischen Reiterhelms aus Xanten-Wardt Schutz und Prunk
Rätsel gab ein römischer Reiterhelm auf, der am Niederrhein aus dem Rheinkies ausgebaggert wurde. Auf der Oberseite des Eisenhelms war ein textiler Überzug erhalten, der sich nach eingehender naturwissenschaftlicher Untersuchung als kunstvoll geflochtener Haarschmuck erwies.

Abbildung Original und Rekonstruktion: LVR-LandesMuseum Bonn, S. Mitschke / F. Willer
    05 a Original eines römischen Reiterhelms aus Xanten-Wardt Schutz und Prunk Rätsel gab ein römischer Reiterhelm auf, der am Niederrhein aus dem Rheinkies ausgebaggert wurde. Auf der Oberseite des Eisenhelms war ein textiler Überzug erhalten, der sich nach eingehender naturwissenschaftlicher Untersuchung als kunstvoll geflochtener Haarschmuck erwies. Abbildung Original und Rekonstruktion: LVR-LandesMuseum Bonn, S. Mitschke / F. Willer
    Museen in Köln
  • 07 Gürtelschnallenbeschlag aus Email, Sonsbeck, Kreis Wesel Ein Gürtel aus Frankreich Äußerst selten sind  Gürtelschnallen dieser Art, die im frühen 13. Jahrhundert in einer Werkstatt des französischen Goldschmiedezentrums Limoges hergestellt wurden. Auf der 3,4 x 3,2 cm großen Beschlagplatte aus Bronze ist in bunten Emailfarben ein kämpfender Krieger im Profil dargestellt. In weitem Ausfallschritt hält er mit dem linken Arm den Schild schützend vor den Körper, der hoch erhobene rechte Arm schwingt ein Schwert oder einen Säbel.
Abbildung: Landschaftsverband Rheinland (LVR), Foto: LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, M. Thuns
    07 Gürtelschnallenbeschlag aus Email, Sonsbeck, Kreis Wesel Ein Gürtel aus Frankreich Äußerst selten sind Gürtelschnallen dieser Art, die im frühen 13. Jahrhundert in einer Werkstatt des französischen Goldschmiedezentrums Limoges hergestellt wurden. Auf der 3,4 x 3,2 cm großen Beschlagplatte aus Bronze ist in bunten Emailfarben ein kämpfender Krieger im Profil dargestellt. In weitem Ausfallschritt hält er mit dem linken Arm den Schild schützend vor den Körper, der hoch erhobene rechte Arm schwingt ein Schwert oder einen Säbel. Abbildung: Landschaftsverband Rheinland (LVR), Foto: LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, M. Thuns
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