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Grafikdesign im Jugendstil

Grafikdesign im Jugendstil. Der Aufbruch des Bildes in den Alltag

Grafikdesign im Jugendstil

Die Namen vieler Entwerfer sind dem interessierten Laien nicht mehr geläufig. Als professionelle Grafikdesigner, Typografen und Plakatkünstler fallen sie durch das gängige Raster der Kunstgeschichte. Hatte es in den 1890er Jahren noch eine Einheit der Künste gegeben und wurde um 1900 das Gesamtkunstwerk als Ideal einer modernen Kunst angesehen, so trennten sich um und nach 1905 die Wege der angewandten und der freien Grafik. Auf den ersten Blick waren beispielsweise die krude in Holz geschnittenen Plakate und Prospekte der Brücke-Künstler von den elegant und farbenfroh auftretenden, professionell gestalteten Werbedrucken zu unterscheiden. In den USA und Deutschland kamen nach 1905 erste Werbeagenturen auf, die unabhängig von Druckereien und Verlagen ihre Dienste anboten und die ihrerseits junge Grafiker und Fotografen anstellten. Bereits vor 1910 entstand das noch heute verbreitete Fotodesign. Die individuelle und erkennbare Handschrift des Grafikers sollte bald zu einer Ausnahmeerscheinung werden.

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg besitzt eine einzigartige Sammlung von Gebrauchsgrafik von über 20.000 Blatt aus den Jahrzehnten um 1900, darunter Plakate, illustrierte Buchtitel und Zeitschriften, Kalenderblätter, Postkarten und Briefköpfe. Erworben hat sie im Wesentlichen der Museumsgründer Justus Brinckmann.

Vor drei Jahren sagte die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius zu, ein Projekt zu unterstützen, mit dem das erste Mal der umfangreichste Sammlungskomplex des MKG erfasst und erforscht werden sollte: die Gebrauchsgrafik der Jahrzehnte um 1900. Seither sind über 10.000 Grafiken sowie annähernd 2000 Plakate und Beispiele der Buchkunst inventarisiert worden. Rund zehn Prozent davon werden dank der großzügigen Unterstützung durch die ZEIT-Stiftung in dem umfangreichen Buch veröffentlicht.

Künstler in der Ausstellung: Aubrey Beardsley, Peter Behrens, Lucian Bernhard, Jules Chéret, Otto Eckmann, Eugène Grasset, Olaf Gulbransson, Thomas Theodor Heine, Ludwig Hohlwein, George Lepape, William Morris, Kolo Moser, Alfons Mucha, Emil Orlik, Théophile-Alexandre Steinlen, Henri de Toulouse-Lautrec, Henry van de Velde, Edouard Vuillard, Heinrich Vogeler und viele andere.

Bestandskatalog: Der opulente Prachtband mit über 1200 Abbildungen, davon über 70 Prozent unpubliziert, und Texten von Jürgen Döring und Holger Klein-Wiele erscheint im Hatje Cantz Verlag, 512 Seiten, 68 Euro. Die Publikation fasst die Ergebnisse des Forschungsprojektes zusammen und bietet mit zahlreichen Abbildungen einen Überblick über die

internationale Entwicklung des Grafikdesign mit Einführungen zu den wichtigsten Bereichen der Gebrauchsgrafik. Es werden verschiedene Stilrichtungen, über dreißig exemplarische Gattungen, die wichtigsten Motive im Grafikdesign der beiden Jahrzehnte um 1900 sowie über 200 der führenden Grafiker in kurzen Biografien vorgestellt.

Öffnungszeiten: Di – So 11 – 18 Uhr, Do 11 – 21 Uhr Eintrittspreise: 8 € / 5 €, Do ab 17 Uhr 5 €, bis unter 18 Jahre frei








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  • Druckerei Van Leer Boon’s Cacao, Amsterdam um 1895 Chromolithografie, 76,8 x 47,4 cm Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
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  • Henri de Toulouse-Lautrec (1864 – 1901) Plakat für die Auftritte von Aristide Bruant in seinem Kabarett Le Mirliton, Paris 1892 Lithografie, 133,8 x 91,7 cm Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
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  • Carl Otto Czeschka (1878 – 1960) Titel des Programmheftes für das Kabarett Fledermaus, Wien 1907 Farblithografie, 24,2 x 23,5 cm Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
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