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THEOPHIL HANSEN

SECOND LIFE. Upcyclingglasdesign aus Finnland

THEOPHIL HANSEN

(03. September 2013) Im Rahmen seines Schwerpunktprogramms Design zeigt das WAGNER:WERK Museum Postsparkasse vom 1. Oktober bis 8. November 2013 die Ausstellung „SECOND LIFE. Upcyclingglasdesign aus Finnland“. Mit dieser Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Finnischen Glasmuseum in Riihimäki entstanden ist, nimmt das WAGNER:WERK Museum Postsparkasse zum mittlerweile fünften Mal an der Vienna Design Week teil.

Die in der Ausstellung präsentierten Glasarbeiten der finnischen Designer Jan Torstensson (*1953) und Jukka Isotalo (*1962) zeigen deutlich, welche Spuren sich durch die ökologischen und ökonomischen Debatten in den letzten Jahrzehnten in die Material-Anschauung eingeschrieben haben. Re-Design und Recycling sind (überlebens)not-wendige Schritte in eine Zukunft, von der noch sehr ungewiss ist, wie sie aussehen und mit welchen Materialien sie leben wird.

Finnisches Glasdesign
Auf die Designer und Designerinnen, die das finnische Glasdesign in den 1950er Jahren zu Weltruhm geführt hatten, folgte eine junge Generation, die vor der schwierigen Aufgabe stand das anspruchsvolle Erbe der finnischen Weltstars anzutreten. Diese junge Generation verbindet eine tief verwurzelte ökologische Sichtweise und ein starkes individuelles Verantwortungsbewusstsein für die Zukunft unseres Planeten. Da das Schmelzen von Glas seit jeher viel Energie kostet und bei steigenden Energiekosten immer unwirtschaftlicher wird, haben die beiden finnischen Künstler Jan Torstensson (*1953) und Jukka Isotalo (*1962) Recycling von Glas zur Grundlage ihrer Designs gemacht.

Die Entwicklung des finnischen Glasdesigns
In der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg traten finnische Glasmacher vor allem auf den Weltausstellungen von Barcelona 1929, Paris 1937 und New York 1939 international in Erscheinung und erfuhren dort erste Beachtung. Folgten die von den aufstrebenden finnischen Glasfabriken in Barcelona ausgestellten Objekte noch allgemein verbreiteten internationalen Mustern oder modernen schwedischen Vorbildern, war auf den Weltausstellungen von Paris und New York schon ein eigener Stil erkennbar, der das finnische Glasdesign in der Nachkriegszeit zu Weltruhm führen sollte. Besonders stachen in Paris und New York die Kreationen von Alvar Aalto und seiner Frau Aino hervor, die zu Ikonen des finnischen Glasdesigns werden sollten.
Die Triennale von Mailand 1951 wurde zum bedeutendsten internationalen Forum der noch jungen Sparte Design. Hier wurde auch der Weltruhm des finnischen Glasdesigns begründet. 1954 wiederholte sich der Erfolg – Tapio Wirkkala, der durch seinen Erfolg in Mailand 1951 mit einem Schlag zu einem der international renommiertesten Designer avanciert war, übernahm wieder die Ausstellungsarchitektur. Neben ihn traten jetzt v.a. Timo Sarpaneva und Kaj Franck mit ihren einfachen, formschönen und funktionalen Entwürfen. Die finnischen Glasfabrikanten erkannten sofort, welchen Wert die internationalen Erfolge der Designer für ihre Unternehmen im In- und Ausland hatten. Nie zuvor und nie danach hatten die finnischen Glasdesigner so freie Hand beim Entwerfen von künstlerischen Objekten und Gebrauchsgläsern. Es gibt wohl kaum ein Land, das der Glaskunst einen derart hohen Stellenwert einräumt und in dem ein Glasdesigner angesehener war als ein Bildhauer, Maler oder Komponist. In den 1960er Jahren fanden noch zwei Triennalen in Mailand statt, die sich aber immer stärker auf das Industriedesign konzentrierten und so für die finnische Glasindustrie, die an der Schnittstelle von Kunstgewerbe und industrieller Fertigung agierte, an Bedeutung verloren.

Eine neue Generation von GlasdesignerInnen: Von der Fabrik zum Studio Auf die Designer und Designerinnen, die das finnische Glasdesign in den 1950er Jahren zu Weltruhm geführt hatten, folgte eine junge Generation, die vor der schwierigen Aufgabe stand, das anspruchsvolle Erbe anzutreten. Der Ausweg aus dieser Situation bestand darin, sich von der Industrie zu lösen, sich der in den 1960er Jahren in den USA entstandenen ‚Studioglasbewegung’ zuzuwenden und in eigenen kleinen Studios ihre Werke selbst herzustellen. Diese Antwort ist auch Ausdruck des immer stärker werdenden Interesses an individueller beruflicher und künstlerischer Freiheit.

Die Glasarbeiten von Jan Torstensson
Jan Torstensson (*1953), von Beruf ursprünglich Maschinenbauer, belegte vorerst aus Neugier einen einfachen Kurs, bevor er eine dreijährige professionelle Ausbildung zum Glasbläser absolvierte. Dennoch betrachtete er die Glasmacherei vorerst noch als Hobby – erst als die Familie nach Kihniö in der Provinz Satakunta in Westfinnland übersiedelte, wurde in dieser idyllischen Umgebung das Hobby endgültig zu Beruf und Berufung. Torstensson begann, sein eigenes technisches Equipment zu planen und zu bauen. Die ersten Objekte waren traditionell geblasene Gläser. 2005 entstand dann die Idee, Produkte aus Abfallglas zu entwickeln. Er experimentierte ungefähr ein halbes Jahr, plante und baute wieder die für die Herstellung dieser neuen Produkte notwendigen Vorrichtungen und entwarf erste Produkte, die sich für die Herstellung in kleinen Serien eigneten.






  • 01.10.2013 - 08.11.2013
    Ausstellung »
    WAGNER:WERK MUSEUM POSTSPARKASSE »

    Öffnungszeiten
    Mo – Fr 10 – 17 Uhr
    Sa, So geschlossen
    Geschlossen: Allerheiligen 1. November 2013 Eintritt frei



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    WAGNER:WERK MUSEUM POSTSPARKASSE