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Indien

der Maharadschas

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Wussten Sie, dass die Vorbilder der europäischen Renaissance-Gärten unter anderem auch in den Gärten der Großmoguln zu finden sind? Oder war Ihnen bekannt, dass einige Paläste der Maharadschas im Stile der Renaissance errichtet wurden? Die Geschichte des indischen Subkontinents im Renaissancejuwel des Mostviertels zu erzählen, ist alles andere als weit hergeholt. Denn die europäische Kolonialherrschaft hat Indien ebenso geprägt wie indische Kunst Europa inspiriert hat. Maria Theresia oder Prinz Eugen statteten ihre Prunkräume mit indischem Kunsthandwerk aus. Thronfolger Franz Ferdinand schrieb auf seiner „Grand Tour“, die ihn auch durch Indien führte, über 2.000 Seiten Tagebuch voll.

Mit der diesjährigen Ausstellung „Das Indien der Maharadschas“ beleuchtet die Schallaburg auf 1.300 Quadratmetern Ausstellungsfläche 500 Jahre spannende Weltgeschichte, die Europa und Indien gleichermaßen prägten. Die mittlerweile 60. Ausstellung auf dem Renaissanceschloss hat das Potential, den Bekanntheitsgrad des international renommierten Ausstellungszentrums bis nach Indien zu erweitern. Einmal mehr präsentiert sich die Schallaburg diesmal ganz im Zeichen Indiens als Ort des Wohlfühlens mit einer Vielfalt an Angeboten für ihre Gäste.

Prägende Bilder: Prunk statt Kriege
Mit dem Zerfall des Mogulreiches Anfang des 18. Jahrhunderts begann die Machtentfaltung der bisher dem Reich unterworfenen Maharadschas. Als diese indischen Fürsten durch die englische Kolonialmacht zunehmend an der militärischen Austragung von Konflikten gehindert wurden, begannen die einzelnen Fürstenstaaten in ihrem Prunk zu wetteifern. Auch wenn die Maharadschas mit der Unabhängigkeit Indiens ihre Macht fast vollständig einbüßten, prägt ihr unermesslicher Reichtum bis heute das Bild Indiens in Europa. In einer farbenprächtigen Inszenierung für alle Sinne lädt die Schallaburg ein, nicht nur spannende Geschichte zu erleben, sondern auch mit Gewürzen, Tänzen und Musik in indische Lebenswelten eintauchen.

Von Vasco da Gama bis Mahatma Gandhi
Am 22. November 1497 erreichte Vasco da Gama für die portugiesische Krone den Indischen Ozean. Sehr bald bildeten auch Holländer, Franzosen und Briten eigene selbstständige Territorien in Indien. Die Nachfolge des Mogulreiches traten jedoch die Engländer an. Die Maharadschas passten sich weitgehend den neuen politischen und kulturellen Gegebenheiten unter britischer Herrschaft an. Einen anderen Weg ging Mahatma Gandhi. An der Seite der Armen und Bauern brachte er mit seinem gewaltlosen Widerstand das Britische Empire in Indien zu Fall. Mit der Gründung der Indischen Union 1947 konnte er aber die Spaltung des Landes in Indien und Pakistan nicht verhindern. Die Ausstellung dokumentiert mit Weggefährten Mahatma Gandhis seine spannende Lebensgeschichte und wirft auch einen Blick auf das heutige Indien.

Ein Thronfolger auf der Jagd nach Terminen mit indischen Fürsten Eine wichtige Demonstration von Macht und Reichtum war auch in Indien die Jagd. Denn schließlich entscheidet der Jäger über Tod oder Leben des gejagten Tiers und stellt damit seine Herrschaft eindrucksvoll zur Schau. Bereits die britischen Kolonialherren nahmen oft als Ehrengäste an den königlichen Jagden Teil. So wurde die Jagd zu einem wichtigen Treffpunkt indischer und europäischer HerrscherInnen. Auch der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand erlag bei seiner Reise 1892/93 nach Britisch-Indien und in viele Maharadscha-Staaten dieser Faszination. Er soll sich wesentlich mehr für die Jagd mit indischen Fürsten als für die BewohnerInnen des Subkontinents interessiert haben. Faszinierende Dokumente an der Schnittstelle zwischen Malerei und dem anfänglichem Einsatz der Fotografie sowie Reiseberichte des Thronfolgers und seiner ReisebegleiterInnen legen davon Zeugnis ab.

Elefanten mit Colliers und Pferde mit Elfenohren
Die fürstlichen Marwari-Pferde und mit Diamanten und Rubinen geschmückte Kriegselefanten waren ideal, um Prunk und Macht bei Prozessionen öffentlich zur Schau zu stellen. Beim höfischen Zeremoniell, dem Durbar, war der Anblick des Maharadschas dem Hofstaat, geladenen Gästen und Regierungsbeamten vorbehalten. Mit den Prozessionen schlossen die indischen Fürsten an die Tradition der Triumphzüge der Mogulkaiser an. Diese großen Festumzüge waren die seltenen Gelegenheiten für das Volk, seinen Herrscher zu Gesicht zu bekommen. Die Maharadschas fühlten sich bei diesen Aufgeboten gottgleich, waren sie doch in ihrer Inszenierung jenen Prozessionen nachempfunden, bei denen die Tempelgötter präsentiert wurden. Im Ausstellungsrundgang begegnen die Gäste der Schallaburg einer Prozession.

Frauen: Zwischen Zwang und Freiheit
Anders verhielt es sich in puncto öffentliches Auftreten bei den Frauen. Je höher ihr sozialer Status, desto mehr mussten sie sich verhüllen. Um sie vor lüsternen Blicken fremder Männer zu schützen, wurden sie in Sänften getragen. Auch in den Palästen gab es eine strikte Trennung von Männern und Frauen. Im Frauentrakt durften sich nur Eunuchen oder der Maharadschas aufhalten. Bekannt ist auch, dass Maharadschas keine monogamen Ehen pflegten. So wird vom König von Vijayanagar sogar berichtet, dass er mit 12.000 Frauen zusammen gelebt haben soll. Dabei genossen die Frauen im alten Indien durchaus Freiheiten. Aus ihnen gingen Philosophinnen, Mathematikerinnen und Dichterinnen hervor. Die Ausstellung auf der Schallaburg beleuchtet das höfische Leben.






  • 23.03.2013 - 10.11.2013
    Ausstellung »
    Schloss Schallaburg »

    Für BesucherInnen
    geöffnet: 23. März bis 10. November 2013
    MO-FR: 9 bis 17 Uhr; SA, SO, FEI: 9 bis 18 Uhr
    (Kassaschluss 1 Stunde vor Schließung)



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    Schloss Schallaburg