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Paul Klee. For

Paul Klee. Form Spielen

  • Ausstellung
    09.05.2008 - 10.08.2008
    Albertina »
Paul Klee. For

Die Albertina widmet vom 9. Mai bis 10. August 2008 einem der wichtigsten Künstler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - Paul Klee - eine umfassende, retrospektiv angelegte Ausstellung. Ausgangspunkt der Ausstellung ist eine Schenkung von Werken des Deutsch-Schweizer Künstlers durch Carl Djerassi. 67 Arbeiten, etwa die Hälfte seiner bedeutenden Klee-Sammlung, sind der Albertina als „promised gift" überlassen worden. Sie bilden den Kern der Ausstellung, ergänzt durch eine Auswahl der Bestände der Albertina sowie Werken aus internationalen Museen und privaten Sammlungen.

Paul Klee in der Albertina

Wie bei kaum einem anderen Künstler spielt die Grafik im Werk von Paul Klee eine herausragende Rolle. Von den ungefähr 9000 Werken des OEuvrekatalogs sind mehr als die Hälfte Papierarbeiten. Damit kann Klee als einer der wichtigsten Grafiker des frühen 20. Jahrhunderts gelten, als Suchender und Experimentierender der Linie und des Kleinformats. Es ist nicht verwunderlich, dass ihn mit Alfred Kubin ab 1911 eine langjährige Freundschaft und ein intensiver künstlerischer Austausch verband. Mit Kubins Nachlass gelangte ein ganzes Zeichnungskonvolut von Klee- Blättern an die Albertina. Von Kubin zwischen 1910 und 1920 zusammengetragen, dokumentieren sie die Zeit der ersten künstlerischen Reifung Klees. Dieser Sammlungsbestand der Albertina wird nun durch die vertrauensvolle Übertragung herausragender Blätter aller Schaffensperioden Paul Klees durch Carl Djerassi ergänzt.

Die Sammlung von Carl Djerassi

Carl Djerassi, Professor emeritus für Organische Chemie der Stanford University, wurde als „Vater der Antibabypille" berühmt. Der 1923 in Wien geborene Wissenschafter sammelt seit Mitte der 1960er Jahren mit großem Enthusiasmus und Kennerschaft Werke von Paul Klee. Er selbst beschreibt die Beziehung eines Sammlers zu seinen Werken als „persönliche Liebesgeschichte". Von den etwa 160 Arbeiten, die Carl Djerassi besitzt, werden der Albertina 67 überantwortet, der zweite Teil der Sammlung ging bereits an das San Francisco Museum of Modern Art. Damit verbindet Carl Djerassi zwei wichtige Lebensorte: Wien - seine Geburtsstadt - und San Francisco - die Stadt, die ihm nach der Emigration aus dem nationalsozialistischen Österreich zuerst Zuflucht und dann Heimat bot.

Paul Klee Landung in Saloniki, 1915, 216

FormenSpiele

Eines der Kennzeichen des Schaffens Paul Klees ist der spielerische Umgang mit einem vielfältigen Formenrepertoire. Paul Klee, der einen Großteil seines Werks im kleinen Format realisierte, gehört zu den bedeutendsten und heute auch populärsten Künstlern der Klassischen Moderne.

Dass Paul Klee lange mit seiner Kunst ringen musste, bevor er einer der Meister der Farbe in den frühen 1910er Jahren wurde, zeigen die frühesten Arbeiten: Groteske Figuren bringen seine Kritik an der Gesellschaft zum Ausdruck. Sie gelten auch als Metaphern des Scheiterns, als Darstellung eines Kulturpessimismus, der an der Wende zum 20. Jahrhundert etwa auch in den Werken der Symbolisten eine Parallele findet.

Zur farbigen Gestaltung gelangt Paul Klee schlussendlich über die Beschäftigung mit der Farbtheorie von Robert Delaunay, den er 1912 in Paris traf. Die Auseinandersetzung mit den Werken und Theorien Delaunays bedeutet auch die Hinwendung zur Abstraktion und der Autonomie der Farbe. Auch für die Künstler des „Blauen Reiters" - vor allem August Macke und Franz Marc - wurde die Malerei Delaunays ein wichtiger Bezugspunkt.

Paul Klee, Fata Morgana zur See, 1918, 12

Trotzdem brachte erst die berühmte Tunis-Reise für Paul Klee den Durchbruch in seiner Beherrschung der Farbe: „Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht mehr nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler", jubelte er im April 1914. Während der zwölftägigen Reise besuchten Paul Klee, August Macke und der Schweizer Maler Louis Moilliet Tunis, Hammamet und Kairouan. Klee fühlte sich vom Licht Nordafrikas inspiriert und begann, seine Aquarelle mit durchsichtigen, übereinander gelegten Farben zu gestalten. Ein Grundgerüst quadratischer Formen wurde durch einige wenige gegenständliche Hinweise als Architektur- oder Landschaftsform erkennbar. Abstraktion gepaart mit Formgefühl und leuchtendem Kolorit sind wesentliches Merkmal jener Werke, die bis heute zu den Inkunabeln der Kleeschen Malkunst gehören. Es verwundert heute kaum, dass ab 1916 auch der wirtschaftliche Erfolg des Künstlers nicht mehr auf sich warten ließ. 1920 präsentierte er eine erste Retrospektive, und zwei Monografien zu seinem Werk erschienen.

Paul Klee thematisierte den Ersten Weltkrieg nur marginal in seinem Werk. Er entwickelte in dieser Zeit eine unverwechselbare künstlerische Sprache, in der die Zeichen und Symbole seiner spielerischen, manchmal kindlich verklärt wirkenden Bildwelt ihren endgültigen Einzug finden. Gestirne, Tiere, Pflanzen und Blumen, in der Art von Kinderzeichnungen gestaltete Figuren und Figürchen, Engel und Dämonen bevölkern das Werk dieser Jahre.

Paul Klee Wald bei G., 1925, 139


Ausstellung






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Feder, Pinsel und Aquarell auf Papier auf Karton © VBK Wien, 2008 Albertina, Wien - Dauerleihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung für Kunst und Wissenschaft
    Paul Klee Landung in Saloniki, 1915, 216 Feder, Pinsel und Aquarell auf Papier auf Karton © VBK Wien, 2008 Albertina, Wien - Dauerleihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung für Kunst und Wissenschaft
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  • Paul Klee Fata Morgana zur See, 1918, 12
Aquarell und Feder auf Papier auf Karton
© VBK Wien, 2008 San Francisco Museum of Modern Art - extended loan and promised gift of the Carl Djerassi Art Trust I
    Paul Klee Fata Morgana zur See, 1918, 12 Aquarell und Feder auf Papier auf Karton © VBK Wien, 2008 San Francisco Museum of Modern Art - extended loan and promised gift of the Carl Djerassi Art Trust I
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  • Paul Klee Wald bei G., 1925, 139 Feder und Aquarell auf Papier auf Karton © VBK Wien, 2008
Albertina, Wien - promised gift of the Carl Djerassi Art Trust II
    Paul Klee Wald bei G., 1925, 139 Feder und Aquarell auf Papier auf Karton © VBK Wien, 2008 Albertina, Wien - promised gift of the Carl Djerassi Art Trust II
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