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Grüße von Picasso auf der Internationalen Briefmarken-Börse Sindelfingen

Ein Fest nicht nur für Briefmarkenfans: Die Internationale Briefmarken- Börse Sindelfingen, Europas bedeutendste Briefmarkenmesse, präsentiert in diesem Jahr eine Ansichtskarte, die der weltberühmte Maler Pablo Picasso an seinen kranken Freund, den Dichter Guillaume Apollinaire, geschickt hat. Getreu seinem Metier verzichtete der Meister dabei auf einen Grußtext und griff stattdessen zum Zeichenstift ...

September 1918: Der blutige Erste Weltkrieg steht kurz vor seinem Ende, seit einigen Monaten wütet die Spanische Grippe, die jeden dritten Erdbewohner infizierte und bis heute als die größte Pandemie der Menschheit gilt. Pablo Picasso, frisch verheiratet mit der Balletttänzerin Olga Chochlowa und als Künstler bereits international bekannt, verbringt zusammen mit seiner Frau einen Sommeraufenthalt im Südwesten von Frankreich. Er ist in Gedanken bei seinem kranken Freund, dem Dichter Guillaume Apollinaire. Der brillante Vertreter der französischen Avantgarde-Bewegung, der Mann, der den Begriff „Surrealismus“ erfunden hat, war bei der Hochzeit sein Trauzeuge, die beiden stehen sich künstlerisch und als Freunde sehr nahe, zusammen haben sie schon einiges durchgestanden.

Picasso will Apollinaire aufmuntern und ihm einen Gruß nach Paris schicken. Er wählt eine Ansichtskarte mit herrlichem Blick auf die Stadt Pau am Fuße der französischen Pyrenäen und greift zum Stift – aber er verwendet keine Worte für seine Botschaft, schließlich ist er Picasso. Anstelle eines Textes entsteht eine Zeichnung, die der kubistischen Serie „La nature morte“ zuzuordnen ist. Sie enthält Elemente wie ein Glas und eine Pfeife, die der spanische Maler oft bei Porträts des Freundes verwendet hat. Picasso signiert seine Zeichnung und gibt ihr den Titel „Sainte Apollinaire“. Der Grund: Am 12. September soll ein Fest in Saint Apollinaire stattfinden – der gewählte Name soll als fröhliches Synonym dienen, um den kranken Freund aufzuheitern und ihm gute Besserung zu wünschen.

Die Karte wurde am 5. September 1918 zwischen Bedous und Pau aufgegeben und sollte anschließend mit der Bahn befördert werden. Leider hat sie Apollinaires Krankenbett hoch über dem siebten Arrondissement von Paris nie erreicht: Der einzeilige Stempelaufdruck „REBUT“ belegt, dass die Sendung zurückgewiesen wurde, weil Picasso den Namen des Empfängers „Don Guillermo Apollinaire“ auf Spanisch geschrieben hatte. Nur wenige Monate nachdem Picasso die Karte geschrieben hatte, am 9. November, starb Apollinaire im Alter von 38 Jahren an der Spanischen Grippe.

Schon Ende September war Picasso nach Paris zurückgekehrt. Er erstellte sein Gemälde „huile et sable“, das heute im Guggenheim-Museum in New York zu besichtigen ist. Die Komposition des Werks ist nahezu identisch mit der Zeichnung auf der Postkarte, die inzwischen sowohl für die Philatelie- als auch für Kunstwelt zu einer begehrten Kostbarkeit geworden ist. „Die Expertise des französischen Spezialisten Christian Riga bestätigt die Echtheit der Zeichnung“, berichtet Philatelie-Experte Jan Billion, Herausgeber der Zeitschrift „Deutsche Briefmarken-Revue“ und Manager der Internationalen Briefmarken- Börse. Im Juni 2015 wurde die berühmte Karte auf einer Auktion des Auktionshauses Christoph Gärtner in Bietigheim-Bissingen versteigert. Billion: „Die Auktion startete mit 100 000 Euro. Für 166 000 Euro erhielt schließlich ein privater Liebhaber den Zuschlag, der somit inklusive Aufgeld knapp über 200 000 Euro für diese einmalige Postkarte bezahlte.“

Auf der Internationalen Briefmarken-Börse Sindelfingen, die vom 24. bis 26. Oktober in der Messe Sindelfingen stattfindet, ist das Meisterstück mit dem persönlichen Besserungsgruß des Künstlers dank der großzügigen Unterstützung durch das Auktionshaus Christoph Gärtner in Bietigheim- Bissingen am Stand des Landesverbands Südwestdeutscher Briefmarkensammler-Vereine im „Zentrum Philatelie“ auf der Empore der Messe zu bewundern. Zusätzlich stellt der Landesverband Südwest noch eine Picasso-Briefmarkensammlung in voraussichtlich acht Rahmen aus.

Ein Fest für Freunde der Philatelie und der Kunst gleichermaßen – und eine bewegende Erinnerung an Freundschaft, Kunst und Post in schweren Zeiten.

Die Internationale Briefmarken-Börse Sindelfingen findet vom 24. bis 26. Okt. 2019 in der Messe Sindelfingen statt und ist Do und Fr von 10 bis 18 Uhr sowie Sa von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Änderungen vorbehalten. Weitere Informationen: www.briefmarken-messe.de






  • Die Galerie präsentiert zeitgenössische Kuenstlerinnen/Kuenstler und arbeitet in den Bereichen...
  • 24.10.2019 - 26.10.2019
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    Die Internationale Briefmarken-Börse Sindelfingen findet vom 24. bis 26. Okt. 2019 in der Messe Sindelfingen statt und ist Do und Fr von 10 bis 18 Uhr sowie Sa von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Änderungen vorbehalten.

    Weitere Informationen: www.briefmarken-messe.de 

     



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  • ((Bild Picasso-PK Zeichnung; Bildnachweis: Auktionshaus Gärtner)): Aufmunterungsgruß des Meisters an den kranken Freund: Pablo Picasso fertigte auf einer Ansichtskarte diese kubistische Zeichnung an, um seinem Freund Guillaume Apollinaire gute Besserung zu wünschen.
    ((Bild Picasso-PK Zeichnung; Bildnachweis: Auktionshaus Gärtner)): Aufmunterungsgruß des Meisters an den kranken Freund: Pablo Picasso fertigte auf einer Ansichtskarte diese kubistische Zeichnung an, um seinem Freund Guillaume Apollinaire gute Besserung zu wünschen.
    ARTe Kunstmessen GmbH
  •  ((Bild Picasso-PK Bildseite; Bildnachweis: Auktionshaus Gärtner)): Blick auf die Stadt Pau am Fuße der französischen Pyrenäen: Dies ist die Bildseite der  Ansichtskarte, die Pablo Picasso am 5. September 1918 an seinen Freund Guillaume Apollinaire schickte.
    ((Bild Picasso-PK Bildseite; Bildnachweis: Auktionshaus Gärtner)): Blick auf die Stadt Pau am Fuße der französischen Pyrenäen: Dies ist die Bildseite der Ansichtskarte, die Pablo Picasso am 5. September 1918 an seinen Freund Guillaume Apollinaire schickte.
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