Die Eleganz und Erhabenheit des Empire strahlen bei Markus Strassner gleich mehrere große, französische Bronze-Leuchter-Paare mit antikischem Figurenschmuck aus. Sie und ein Paar Wandappliken nach Karl Friedrich Schinkel beim Klassizismus-Spezialisten Klaus Spindler dürften allerdings mehr als nur Sammlerstücke sein. Sie ergänzen aufs Beste das breite Angebot an Einrichtungen des frühen 19. Jahrhunderts bei José Manuel Ladrón und Antiquitäten Kindler, der mit einem Mahagoni-Beistelltischchen und einem Satz Nußbaumstühle um 1830 die österreichische Variante des Biedermeier vorführt.

Dass sich die Kunst & Antiquitäten München trotz Aussteller aus Belgien, Österreich und der Schweiz immer noch als Regionalmesse bezeichnet, ist wahrscheinlich ihrem charmanten und hochwertigen Angebot an Alpenländischem und Bayerischem zu verdanken. Ein Hauch von Bauernmalerei prägt den Charakter des reizvollen, 1726 datierten, süddeutschen Vorderzapplers mit glockenhellem Stundenschlag im ausgewählten Volkskunstangebot von Walter Moskat. Und mit Klosterarbeiten, Bauernsilber und einer breiten Angebot an Votivtafeln aus dem 18. und 19. Jahrhundert präsentiert sich Karl-Heinz Hiermeier als Vermittler bayerischer Traditionen. Tölzer Bauernschränke und einen derart reizvollen, markig geschnitzten und gefassten Graubündner Brettstuhl aus dem 18. Jahrhundert, wie ihn diesmal Hans Jörg Sievert anbietet, muss man andernorts lange suchen.