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Nachbericht

74. Auktion der Hermann Historica oHG, München - Ergebnisse

Nachbericht

Asien, Orient und Afrika
Gleichermaßen überzeugte das Angebot an Losen aus Afrika, dem osmanischen Reich, Indien sowie Japan und China das internationale Publikum. Sensationelle 48.000 Euro, bei einem Startpreis von 17.500 Euro, war hier ein vielbeachteter, silbermontierter und vergoldeter Kilic in Ganzsilberscheide aus Griechenland, der Ende des 18. Jahrhunderts gefertigt wurde, einem Bieter wert. Auf der Terzseite wies die Klinge des prunkvollen Säbels eine goldtauschierte Darstellung von Maria mit dem Jesuskind sowie eine lange griechische Inschrift entlang des Rückens auf. Die vergoldete und floral gravierte Parierstange aus Silber und vernietete Walrossgriffschalen mit vergoldeter Griffschiene rundeten den exklusiven Eindruck des einmaligen Kilic ab. Nicht minder kunstvoll präsentierte sich ein silbermontierter Shamshir von 1780 in hochwertigster Verarbeitung mit Parierstange und Griffbändern aus vergoldetem Silber. Die Stange mit fein reliefiertem Blütendekor und der Griff mit Schalen aus elegantem, dunklem Horn versehen, belegte auch die Versteigerung des Säbels, mit Start bei 12.000 Euro und Zuschlag von 17.000 Euro das unverändert starke Interesse an kostbaren Blankwaffen aus dem Osmanischen Reich und Indien. Ein Rarissimum, wie es selten bis nie am Markt angeboten wird, konnte mit einem osmanischen Rossschweif aus dem 17./18. Jahrhundert, der Zeit der Türkenkriege, offeriert werden. Eine Seltenheit die auch Würdigung im erzielten Zuschlag fand, denn moderat mit 15.000 Euro angesetzt, fiel der Hammer erst bei 26.000 Euro. Tugs dieser Art wurden als Würdezeichen getragen. Der Holzschaft mit vier balusterförmigen Ausbuchtungen war mit gefärbtem Rosshaargeflecht überzogen, einer Tombak-Kugel als Abschluss versehen und wies fünf geflochtene einhängende Strähnen auf. Durch den Platz in der Hierarchie wurde die Anzahl der Rossschweife definiert, die ein Würdenträger führen durfte. Beanspruchte ein Sultan sechs, im Kriegsfall bis zu neun für sich, waren einem Großwesir fünf und den Wesiren drei zugestanden. Dass das Augenmerk auf Schutz und Zier nicht nur den menschlichen Kämpfern galt, bewies eine seltene Rossstirn aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Für den mehrteilig in Ostanatolien oder im Iran gearbeiteten Chamfron mit vollflächig gravierten Front- und Seitenpartien sowie mit "Tamga" des St. Irenenarsenals in Konstantinopel waren Gebote ab 15.000 Euro erbeten, gefordert waren dann für das ausgesprochen schöne Stück jedoch schon 26.000 Euro. Ein Paar großer, chinesischer Cloisonée-Vasen in Mei-Ping Form, die in ausgewählter Farbigkeit 1850 gefertigt wurden, erzielten ihrer Taxe von 18.000 Euro. Die 64 Zentimeter hohen, bauchigen Vasen bestachen mit reichem Päoniendekor in Blau, Gelb, Weiß, Grün, Rot und Rosa auf türkisfarbenem Grund.

Historische und militärgeschichtliche Objekte
Hoch waren die Erwartungen an die Versteigerungen der bedeutenden Sammlerstücke aus der privaten Kollektion des Prinzen Joseph Clemens von Bayern (1902 - 1990) und sie wurden keineswegs enttäuscht, sondern noch weit übertroffen. Unter flirrender Spannung im Saal und hitziger Beteiligung an den Telefonen und im Internet konnten die exquisiten Kleinodien von europäischen und internationalen Herrscherhöfen mit grandiosen Zuschlägen auktioniert werden. Unangefochtenes Highlight hier, eine kostbar gearbeitete goldene Geschenktabatiere aus dem persönlichen Besitz des Kaisers von Mexiko, Maximilian I. (1832 - 1867). Das Präsent aus ebenfalls herrschenden Händen, überreicht von Kaiser Napoleon III. (1808 - 1873) und seiner Gattin Kaiserin Eugénie (1826 - 1920), zeigte das Monogramm „N“ über dem Spiegelmonogramm „E“, darüber die Kaiserkrone mit wehenden Bändern als hochreliefierten Brillantbesatz auf dem Deckel. Im Aufruf für 15.000 Euro fand der Bieterwettstreit erst bei 90.000 Euro ein überaus erfreuliches Ende und so bereichert seither die vom Pariser Juwelier und Hoflieferanten Alexandre-Gabriel Lemonnier (1808 - 1884) gefertigte Tabatiere eine neue Sammlung. Mit gleicher Provenienz und nicht minder exklusiv, sein persönliches Reiseschreibset, welches aus Federhalter, Brieföffner und Petschaft bestand. Aus Schildpatt und vergoldetem Silber gearbeitet, mit Bandwerk und Akanthusdekor verziert und mit kaiserlichem gekrönten Monogramm "MIM" für Maximilian Imperator Mexiko auf dem Siegel des Petschaft versehen, erzielte das einmalige Ensemble 28.000 Euro bei einem Startpreis von 8.000 Euro.






  • Bonhams, 1793 gegründet, ist eines der größten internationalen Kunstauktionshäuser, das in seiner...
  • 25.05.2017
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    Hermann Historica »

    Nachbericht: 74. Auktion Frühjahrsauktion vom 24. April bis 06. Mai 2017

Ein überaus seltener Rossschweif (Tug), osmanisch, 17./18. Jhdt. Zuschlag: 26000 Euro


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  • Eisengeschnittener Luxus-Degen aus Frankreich um 1600. Zuschlag: 25000 Euro
    Eisengeschnittener Luxus-Degen aus Frankreich um 1600. Zuschlag: 25000 Euro
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  • Ein Paar große Cloisonée-Vasen in Mei-Ping Form, China um 1850. Zuschlag: 18000 Euro
    Ein Paar große Cloisonée-Vasen in Mei-Ping Form, China um 1850. Zuschlag: 18000 Euro
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  • Schwere Husaren Kürass-Brust aus Polen im 17. Jahrhundert gefertigt. Zuschlag: 15000 Euro
    Schwere Husaren Kürass-Brust aus Polen im 17. Jahrhundert gefertigt. Zuschlag: 15000 Euro
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  • Chamfron (Rossstirn), Ostanatolien oder Iran, 1. Hälfte 16. Jhdt. Zuschlag: 26000 Euro
    Chamfron (Rossstirn), Ostanatolien oder Iran, 1. Hälfte 16. Jhdt. Zuschlag: 26000 Euro
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  • Helm M 1814/15 der Chevau-Légers de la Garde Royale, Frankreich. Zuschlag: 9000 Euro
    Helm M 1814/15 der Chevau-Légers de la Garde Royale, Frankreich. Zuschlag: 9000 Euro
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  • Maximilian I. von Mexiko (1832 -1867) – goldene  Geschenktabatiere. Zuschlag: 90000 Euro
    Maximilian I. von Mexiko (1832 -1867) – goldene Geschenktabatiere. Zuschlag: 90000 Euro
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