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Intensive Planungsphase für die Sanierung des Schlosses auf der Berliner Pfaueninsel

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Die Sanierung
Angesichts der von Anfang an nur bedingt wetterdichten Holzverschalung der Fachwerkaußenwände, die zudem immer wieder ersetzt werden musste, ist der Erhaltungszustand der Innenräume beachtlich. Doch heute, mehr als 45 Jahre nach der letzten großen Sanierung, ist die Holzverschalung durch Witterungseinflüsse so stark beeinträchtigt, dass auch das darunterliegende Fachwerk in Mitleidenschaft gezogen wird. Der Austausch der Außenhaut und die Ertüchtigung der Konstruktionshölzer unter größtmöglicher Schonung der Substanz im Inneren ist die besondere Herausforderung der anstehenden Sanierungsarbeiten.

Die Schäden

Fäulnis der Holzbohlenverschalung und an den Schaftringen der beiden Türme
Risse in der während der Sanierung von 1974 bis 1976 aufgebrachten Kunststoffbeschichtung lassen Wasser leicht eindringen, aber kaum wieder ausdiffundieren
mehrfach geflickte Dachhaut mit undichten, nicht mehr reparaturfähigen Nahtstellen
Verdacht auf Folgeschäden wie Holzfäulnis, Pilz- und Insektenbefall an den Traghölzern der Fassaden- und Dachkonstruktion sowie an den Balkenköpfen der Decken
von der Bauwerksgeometrie vorgegebene, wannenförmige Entwässerung hinter den Zinnen, die in ihrer Längsrichtung kein ausreichendes Gefälle aufweist
fehlende Kopfbänder und Riegel, die bei früheren Sanierungen unsachgemäß aus dem Fachwerk entfernt wurden
ungeeignete Ersatzmaterialien (Mineralwolle) in den Fachwerkzwischenräumen anstelle der originalen Ziegelausmauerung
seitlich eindringende Feuchtigkeit im Keller, Schimmelbildung, abblätternder Putz, Salzausblühungen
Risse und Abplatzungen am Sandsteinsockel
Rissbildung im Treppenturm, Verdacht auf Fundamentschäden
Witterungsschäden an den Fenstern, durchfaulte Wetterschenkel, korrodierte Mechanik, nicht funktionierende Schiebe- und Rollläden
Rostfraß und Rissbildung an der Eisengussbrücke (die seit 2010 provisorisch notgesichert ist)
Alterungs- und Abnutzungsspuren der Innenraumoberflächen
Die Maßnahmen

Erneuerung der Holzbohlenverschalung der Fassade
Erneuerung der Dachhaut aus Zinkblech, Verbesserung des Gefälles der Regenentwässerung hinter den Zinnen
Instandsetzung der Fachwerkaußenwände und der Dachkonstruktion unter
größtmöglichem Erhalt der Originalsubstanz
Ergänzung fehlender Kopfbänder und Riegel
Kellersanierung, Einbau einer Vertikalsperre zur Abdichtung gegen seitlich eindringende Feuchtigkeit
Instandsetzung der bauzeitlichen Fenster, Reparatur der Mechanik und der Schiebe- und Rollläden
Restaurierung der Eisengussbrücke, Reinigung und Freilegung der Oberflächen, Entfernen der Korrosion durch Druckstrahlen mit einem nichtmetallischen Strahlgut
Restaurierung der Wandfassung im Treppenhaus
Konservierungsarbeiten an den Oberflächen der Innenräume
Das Sonderinvestitionsprogramm (Masterplan)
Mit dem zweiten Sonderinvestitionsprogramm für die preußischen Schlösser und Gärten (SIP 2, Masterplan) retten der Bund (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) sowie die Länder Brandenburg (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur) und Berlin (Senatsverwaltung für Kultur und Europa) wesentliche Denkmäler der Berliner und Potsdamer Schlösserlandschaft vor dem Verfall. Das Abkommen sieht vor, dass die SPSG bis 2030 insgesamt 400 Millionen Euro in die Rettung nationaler Kulturgüter zusätzlich investieren kann. Der Bund trägt 200 Millionen Euro (50 Prozent) bei, das Land Brandenburg 131 Millionen Euro (33 Prozent) und das Land Berlin 69 Millionen Euro (17 Prozent). In den kommenden fünf Jahren sollen ca. 20 von insgesamt 60 Projekten begonnen bzw. umgesetzt werden.

Ausblick: Europäischer Tag der Restaurierung auf der Pfaueninsel
Am Sonntag, dem 13. Oktober 2019, findet der 2. Europäische Tag der Restaurierung statt. Die Restauratorinnen und Restauratoren der SPSG laden in diesem Jahr zu einer Entdeckungstour auf die Pfaueninsel ein. So wird der Beelitzer Jagdschirm geöffnet sein und in der Meierei werden Untersuchungsergebnisse zur farblichen Ausgestaltung der Räume erläutert. Im Mittelpunkt steht jedoch das Schloss Pfaueninsel. In dem seit 2018 geschlossenen Haus laufen derzeit vorbereitende Untersuchungen für die Instandsetzung und Restaurierung. Das Mobiliar ist ausgeräumt, die Bilder und Grafiken sind abgehängt. Unverstellt zeigt sich die wandfeste Raumausstattung mit hochwertigen Malereien, Holztäfelungen, Tapeten und Seidenbespannungen. Die Besucherinnen und Besucher erwarten unmittelbare Einblicke in den Bestand und den Zustand, in Werktechniken und in die mehr als 200-jährige Erhaltungs- und Restaurierungsgeschichte von Interieur und Fassade.

Das Programm im Überblick:
10.00 - 17.00 Uhr   
Besichtigung Meierei Pfaueninsel mit restauratorischen Erläuterungen

11.00 - 17.00 Uhr   
Besichtigung Beelitzer Jagdschirm – freier Zugang, ohne Erläuterungen

Führungen im Schloss Pfaueninsel mit Ticketverkauf an der Kasse im Fährhaus
(6,00 Euro, ermäßigt 5,00 Euro)
Schloss innen: Restauratorinnen und Restauratoren
Anzahl: 7 Führungen mit max. 20 Teilnehmer
Dauer: 50 Minuten
Zeiten: 10:00, 11:00, 12:00, 13:00, 14:00, 15:00, 16:00 Uhr

Schloss außen: Projektleiter
Anzahl: 2 Führungen mit max. 25 Teilnehmer
Länge: 30 Minuten
Zeiten: 11:00, 11:45 Uhr

10.00 Uhr
Ulrike Eichner, Restaurierung, Fachbereich Möbel
Einst ein kühler Hauch
Der Saal im Schloss Pfaueninsel: Idee und Erhaltungsgeschichte der Täfelungen

11.00 Uhr 
Sigrid Gerlitz, Restaurierung, Fachbereich Textil
„Die Zitzene Tapeten seind superbe und werden sich herrlich ausnehme“
Konservierung der textilen Wandbespannungen im Ankleide-und Schlafzimmer








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  • Schön, aber sanierungsbedürftig: das Schloss auf der Berliner Pfaueninsel. Foto: SPSG / Elvira Kühn
    Schön, aber sanierungsbedürftig: das Schloss auf der Berliner Pfaueninsel. Foto: SPSG / Elvira Kühn
    Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
  • Rissbildungen im Treppenturm. Foto: SPSG / Elvira Kühn
    Rissbildungen im Treppenturm. Foto: SPSG / Elvira Kühn
    Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
  • Brücke und Dach müssen ebenfalls instand gesetzt werden. Foto: SPSG / Elvira Kühn
    Brücke und Dach müssen ebenfalls instand gesetzt werden. Foto: SPSG / Elvira Kühn
    Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
  • Witterungsschäden an den Fenstern. Foto: SPSG / Elvira Kühn
    Witterungsschäden an den Fenstern. Foto: SPSG / Elvira Kühn
    Stiftung Preußische Schlösser und Gärten