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Angebot und Nachfrage befanden sich in bestem Einklang: 399. Kunst- und Antiquitätenauktion

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Mit einem Umsatz (inkl. Aufgeld) von insgesamt 4,95 Mill. € verhalf die 399. Kunst- und Antiquitätenauktion dem Stuttgarter Kunstversteigerungsunternehmen Nagel Auktionen zu einem glänzenden Start in die Frühjahrssaison. Gegenüber der Schätzpreissumme von 3,44 Mill. € entspricht das Ergebnis einer Verkaufsquote von 143 Prozent. Dazu beigetragen haben marktfrische Ware, moderate Schätzungen und die gezielte Akquise russischer Kunst.

„Wir hatten zwar gehofft, dass der europäische Handel und ausländische Privatsammler sich wieder verstärkt engagieren würden, dass der amerikanische Handel erneut zugreifen würde, dass die auf den russischen Markt gerichteten Maßnahmen greifen und dass sich deutsche Privatsammler nach langer Zurückhaltung wieder zurückmelden würden“, erklärte Geschäftsführer Uwe Jourdan. „Wir haben aber nicht damit gerechnet, dass alle Hoffungen auf einmal erfüllt werden würden“.

Den Auftakt der zweitägigen Auktion bildete die Sparte Russisches Kunsthandwerk. Eine prunkvolle Eisschale von 1887, aus geschliffenem Kristallglas und mit Silbermontierung, welche die Meistermarken von Ivan P. Chlebnikov aus Moskau trägt, kam mit 30.000 € auf das Doppelte der Schätzung (Schätzpreis 15.000 €). Ein großer Kovsh (Wodkabecher aus Silber) mit Cloisonné-Email-Dekor von Maria Semenova, 1899-1908, steigerte sich auf 15.000 € (8.000 €). Russisches Porzellan wurde ebenfalls sehr gut verkauft.

Allen voran sorgte eine private, deutsche Sammlung von Ostereiern für die Überraschung dieser Sparte. Mehrere Russen, aber auch einige wenige deutsche Sammler, engagierten sich beim Aufruf der 14 Eier, die zusammen auf eine Zuschlagssumme von 63.200 € kamen – gegenüber einer Schätzung von 5.630 €! Mit 10.000 € avancierte ein Jugendstil-Osterei, bemalt mit Engelsfiguren und –köpfen, zum teuersten Exemplar (400 €); ein anderes mit Auferstehungsszene, um 1900, brachte 7.000 € (Lot 300 €); ein Osterei mit der seltenen Ansicht von Jerusalem kam auf 6.500 € (1.200 €).

Den mit Abstand höchsten Preis erlöste allerdings ein Gemälde. Ivan Aivazovskys „Segelschiff in stürmischer See“ wurde nach heftigem Bietgefecht bei 350.000 € einem russischen Kunden zugeschlagen (60.000 €). Julius Sergius Klevers „Winterliches Waldinneres“ wurde bei 90.000 € einem anderen Russen zugeschlagen (12.000 €) und Wassilij P. Petroffs „Italienische Flusslandschaft“ verbesserte sich auf 65.000 € (20.000 €). Erfolgreich waren auch die russischen Skulpturen, darunter ein „Kosake zu Pferd“ von Eugène Alexandrovitch Lanceray (1848-1886); die Bronze wurde bei 44.000 € zugeschlagen (3.000 €).

Russische Käufer engagierten sich auch bei den Uhren, unterlagen aber im Fall einer seltenen, für den russischen Markt hergestellten Pendule in Form eines Schwans einer deutschen Privatbieterin, die 14.000 € bot (8.000 €). Auch bei den Waffen war die russische Käuferschicht präsent; ein Russe übernahm etwa den Duellpistolenkasten von A. Weigl in Saaz/Böhmen zur Schätzung von 4.800 € (4.800 €).

Von den anderen Abteilungen waren die Alten Meister recht erfolgreich. Hier waren die Niederländer des 17. Jahrhunderts sehr gefragt, die sich auch bei der soeben zu Ende gegangenen TEFAF Maastricht gut verkauft hatten. Zunächst wäre Gerard van Kuijls „Musizierende Gesellschaft“ zu nennen; das Meisterwerk des Künstlers, welches übrigens auch in Maastricht seinesgleichen suchte und zudem absolut marktfrisch war, wurde bei 350.000 € vom internationalen Handel übernommen (40.000 €). Eine biblische Szene mit „Christus und der Samariterin“ von Jacob van Oost d.J. wurde auf 33.000 € gesteigert und ging ebenfalls an einen internationalen Händler (5.000 €). An diesselbe Adresse wanderte auch Francois Desportes’ Stilleben mit „Hund und Wild“ zum Schätzpreis von 30.000 €.

Für die große Sensation bei den Skulpturen war ein kleinformatiges Buchsbaum-Relief von Christoph Daniel Schenk verantwortlich. Die in der maßgeblichen Monographie mit unbekanntem Standort genannte Arbeit war einer namhaften süddeutschen Sammlung namhafte Skulpturenspezialisten (3.000 €). Eine Madonnenfigur der Zeit um 1470 wurde bei 19.000 € demselben Käufer zugeschlagen (19.000 €).

In der Abteilung Graphik und alte Bücher stieg ein „Deudsch Catechismus“ von Martin Luther auf 18.000 € (2.500 €). Bei den Uhren kam eine Herrentaschenuhr mit der Bezeichnung „Hahn, Kornwestheim“ auf 13.000 € (10.000 €). Zu den nennenswerten Zuschlägen in der Möbelabteilung zählen die 18.000 €, die eine norditalienische Rokoko-Kommode der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts brachte (4.500 €). Auf 16.000 € brachte es ein feines Louis XV-Ziertischchen aus Frankreich, Mitte 18. Jahrhundert (6.000 €).

Stuttgart, 30. März 2006


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