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Katzhagen

Heilung durch Rückführung

Katzhagen

Nachdem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bereits 2006 mit 30.000 Euro dazu beigetragen hat, das Dach und die Konstruktion des Zweiständerhauses im Katzhagen 6 in Wendeburg-Bortfeld zu bewahren, überbringt Martina Wolff, Ortskuratorin Hannover der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), nun am 17. Januar 2012 um 14.00 Uhr einen Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro für die Restaurierung der Fußböden an Michael Schrader vom Landkreis Peine. Möglich wurde die Förderung nicht zuletzt durch eine zweckgebundene Spende der Dr. Giesing-Stiftung in Hannover. Für das Projekt stehen zudem Mittel der EU sowie regional tätiger Stiftungen zur Verfügung.

Das einzige noch erhaltene Zweiständerhaus im Regierungsbezirk Braunschweig liegt im Kern des historischen Ortes Bortfeld. Das Gebäude zählt nicht bloß zu den ältesten seiner Art, sondern gilt auch als Attraktion des touristisch wichtigen Bauernhausmuseums der Gemeinde.

Der Grundriss des auf einem Feldsteinsockel ruhenden niedersächsischen Hallenhauses aus dem Jahr 1639 gliedert sich in die Deele und die sich seitlich anschließenden Wirtschaftsräume. Am Westende liegt das Kammerfach mit den Wohnräumen. Der Wirtschaftsgiebel zeigt die Jahreszahl 1726, stammt also aus einer Phase, in der man den Wirtschaftsteil umbaute.

Das in Reet gedeckte Kehlbalkendach ruht auf der Zweiständerkonstruktion, die dem Haus als inneres Haupttragwerk den Namen gegeben hat. Die Holzkonstruktion wurde weitgehend in Eiche erstellt. Die Seitenräume überspannen auf den Traufwänden endende Aufschieblinge, also kleine Vorsprünge auf dem Hauptsparren des Dachstuhls. Die liegenden Gefache im Giebel, deren gebogene Mittelstreben fast geschosshoch sind, sowie die quadratischen Gefache an den Traufseiten prägen den Bau. Im Verlauf der Jahrhunderte ist das Bauernhaus nur geringfügig verändert worden. Dadurch eignete es sich sehr für die heutige museale Nutzung, die es aufgrund der starken Heimatpflegebewegung in der Region seit 1911 erfüllt. In diesen 100 Jahren ergänzte man die Ausstellung des Gebäudes durch vielfältige ländliche Exponate. Nun soll im Verbund mit anderen Objekten ein dezentraler Museumsverbund entstehen, der die Lebens- und Wirtschaftsweise auf dem Land beleuchtet.

Die jetzigen Arbeiten verfolgen auch die "Heilung" mancher Fehler aus den 1960er und 1970er Jahren durch die Rückführung auf den durch Befunde belegten Bestand des Jahres 1726. So wurde die Fachwerkkonstruktion reduziert oder Fensterlagen anhand der Bauspuren in den Hölzern rekonstruiert. Dabei verwendet man die vorhandenen Fenster weiter. Im Kammerfach wurden mittels restauratorischer Befunduntersuchung die historischen Farbfassungen und Begleitstriche nachgewiesen. Die Ausfachung erfolgt wieder mit Ruten und Lehm.

Das Wendeburger Zweiständerhaus ist eines von über 260 Projekten, die die private Denkmalschutz Stiftung in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte. Dazu gehören im Landkreis neben der Jakobikirche in Peine auch das Museum in Vechelde und das Rittergut Rosenthal.

Bonn, den 14. Januar 2012/Schi








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    Deutsche Stiftung Denkmalschutz