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Von Preisen und Werten

internationaler Kunstobjekte – ein Interview mit Olivier Bertrand

  • Presse
    14.10.2011
Von Preisen und Werten

In einem exklusiven Interview für das Portal AuctionLot spricht der belgische Kunstexperte Olivier Bertrand über einzigartige Phänomene und Zusammenhänge des internationalen Kunstmarktes und was speziell diesen von anderen globalen Märkten abgrenzt.

Wie viele Kunstexperten sieht auch Bertrand ein großes Problem in der Monopolstellung der Auktions-Giganten Christie’s und Sotheby’s. Diesem Umstand sei es zu verdanken, dass die Schätzungen der Auktionshäuser einen viel zu großen Einfluss auf die Preisbildung internationaler Kunstwerke hätten: ökonomische Gesetze wie das von Angebot und Nachfrage seien beeinträchtigt; Einflussfaktoren wie Zeit, Künstler, Zustand des Gemäldes würden durch das aggressive „Wettrüsten“ der Auktionshäuser immer weiter in den Hintergrund rücken. Somit hätten Marketing-, Image- und PR-Aspekte einen viel zu großen Stellenwert bei der Kunstschätzung.

Eine Ideallösung für dieses Problem gebe es nicht, lediglich einige Hinweise, wie man diesem Wettbewerb entgehen könne, so der Kunstexperte. Das Internet sei dabei aber nur mit äußerster Vorsicht zu genießen, denn: das geschulte Auge eines oder mehrerer unabhängiger Kunstexperten bewahre vor einer laien- bzw. fehlerhaften Schätzung des Kunstobjektes und sei ein essentieller Schritt in die richtige Richtung. Laut Bertrand fallen vor allem kleinere Galerien dem globalen Wettbewerbsdruck zum Opfer. Um nicht vollkommen vom Markt zu verschwinden, könnten diese, nach Meinung des Experten,  das Internet als eine Art „Schaufenster der geschlossenen Galerien“ nutzen und sich zumindest auf virtueller Ebene repräsentieren.

Die wirkliche Besonderheit des Kunstmarktes liege in der Natur des gehandelten „Produktes“: der Kunst selbst. Anders als auf Investitions – und Finanzmärkten könne man hier nicht auf den großen Reichtum hoffen. Und dies sollte man auch nicht, so der Experte. Dafür sei der Kunstmarkt zu subjektiv und unstet- ständig unterliege er starken Schwankungen in Preis und Geschmack, die vorherzusagen einfach unmöglich seien. Was für einen Kunstliebhaber jedoch von Bedeutung sein sollte, ist der individuelle Wert eines jeden Kunstobjekts ungeachtet des (eventuell überhöhten) Preises. Kunsthandel im Internet sei dementsprechend schwierig, da die wertvolle persönliche Bindung zu dem Kunstwerk nicht aufgebaut werden könne.






  • 14.10.2011
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