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Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz überbringt Förderverträge für fünf bedeutende Berliner Denkmale

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Gleich fünf Förderverträge der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt am 15. Dezember 2010 um 18.00 Uhr Wolfgang Degen vom Kuratorium Berlin der DSD im Gemeindehaus der Christophoruskirche in der Siemensstadt, Schuckertdamm 336. Die Spandauer Kirche selbst erhält eine Förderung in Höhe von 60.000 Euro für die anstehende Innensanierung. Der Fördervertrag, den Pfarrerin Martina Steffen-Elis im Beisein von Maria Enkelmann und Thomas Dumke von der Deutschen Klassenlotterie Berlin entgegennimmt, wurde nicht zuletzt aufgrund einer zweckgebundenen Spende möglich. Für die abschließende Instandsetzung des Mausoleums Strousberg auf dem Alten St. Matthäus Kirchhof in Berlin-Schöne¬berg nimmt Pfarrer Peter Storck, Vorsitzender der Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin-Brandenburg, den Vertrag in Höhe von 36.000 Euro aus den Erträgnissen der in der treuhänderischen Verwaltung der DSD gegründeten Stiftung "Denkmale in der Verkehrsgeschichte" entgegen. Für dieses Denkmal wird auch nach Abschluss der Instandsetzung dauerhaft durch einen Rahmenvertrag mit der Stiftung gesorgt sein. Auch für das Anatomische Theater stehen dank der "Stiftung Anatomisches Theater" in der Treuhandschaft der DSD und einer zweckgebundenen Spende insgesamt 50.000 Euro für die Restaurierung der Kuppelausmalung im Hörsaal bereit. Den Vertrag nimmt Ute Richter-Speke von der Humboldt-Universität entgegen. Für die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche kann die DSD weitere 100.000 Euro nach einem zweckgebundenen Spendenaufruf zur Verfügung stellen, die Klaus W. Fischer vom Bauausschuss erhält. Und für die Fassadensanierung der Villa Neutra in der Onkel-Tom-Straße 89 in Zehlendorf lautet die Summe des Vertrages, den der Architekt Stephan Gränitz für die Eigentümerin entgegennimmt, über 25.000 Euro. Die DSD-Fördermittel ermöglichen an allen fünf Projekten umfangreichere weitere Komplementärmittel aus unterschiedlichen Förderprogrammen.

Die von 1929 bis 1931 von Hans Hertlein (1881-1963) an repräsentativer Stelle in der von Siemens geplanten "Siedlung Heimat" am Schnittpunkt Schuckertdamm/Lenther Steig errichtete ehemalige evangelische "Kirche Siemensstadt" wurde 1991 in evangelische Christophoruskircheumbenannt. Architektonisch akzentuiert bildet ein 32 Meter hoher Campanile mit lang gezogenen kleinen Fenstern und Schallöffnungen im oberen Turmbereich den weithin sichtbaren Orientierungspunkt. Beidseitig schließen sich zwei äußerlich nahezu symmetrisch gestaltete 25 Meter lange Nebengebäude mit zwei Geschossen an, im Westen die Pfarrei, im Osten das Gemeindehaus. Sie enthalten Wohn-, Büro- und Mehrzweckräume sowie einen für 250 Personen konzipierten, im Obergeschoss des Gemeindehauses untergebrachten Mehrzwecksaal. Für die ausschmückende Gestaltung trug Joseph Wackerle (1880-1959) die Verantwortung, der die Ausstattung teilweise figürlich-dekorativ ausführte.

Der sogenannte "Eisenbahnkönig" Heinrich Strousberg zählt zu den umstrittenen Wirtschaftsmagnaten des 19. Jahrhunderts. Aus einfachen Verhältnissen stammend erlangte er durch riskante Spekulationsgeschäfte großen Reichtum. Strousberg galt zeitweilig als größter Grundbesitzer in Deutschland und gehörte von 1867 bis 1871 dem Reichstag an. 1875 endete Strousbergs Karriere, der Zusammenbruch seiner Unternehmungen führte zum "Gründerkrach", der ersten großen Wirtschaftskrise im Deutschen Reich. 1884 starb Strousberg verarmt in Berlin. Das eher bescheidene Mausoleum der Familie Strousberg, ein dreiteilig unverputzter Ziegelbau, wird zunehmend von Freunden der Eisenbahngeschichte aufgesucht. Flankiert von zwei schlichten Spitzbogenfenstern öffnet sich das ebenfalls spitzbogig gerahmte Portal unter einer Inschrift und einem Tondo-Relief. Wie viele historische Grabstätten auf dem Alten St. Matthäus Kirchhof steht es für Berlins reiche Geschichte und die vielen, das Zeitgeschehen prägenden Charaktere.

Carl Gotthard Langhans schuf das Anatomische Theater1789/1790, zeitgleich mit seinem berühmtesten Bauwerk, dem Brandenburger Tor. Das älteste Gebäude der Königlichen Tierarzneischule ist auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes errichtet. Damit nimmt der Bau Bezug auf italienische Renaissancevillen wie Palladios Rotonda bei Vicenza und erinnert an das Anatomische Theater von 1594 in Padua. Ursprünglich diente der Bau als Forschungsstelle für Pferdekrankheiten zur Verbesserung der Preußischen Kavallerie. Im Hörsaal im Inneren steigen die Sitzreihen des kreisrunden Saals amphitheatrisch an. Die Kuppel wirkt durch ihre gemalte plastische Gliederung noch höher, über den Thermenfenstern des Saales prangen gemalte Pferdeschädel, dazwischen figürliche Szenen. Im Saalboden des Erdgeschosses gab es eine Öffnung, durch die ein Hubtisch die Tierkadaver aus dem darunter gelegenen Präpariersaal in den Vorlesungsraum befördern konnte. Die Wiederherstellung dieses architektonischen Berliner Kleinods hat sich die in der treuhänderischen Verwaltung der DSD gegründete "Stiftung Anatomisches Theater" zur Aufgabe gemacht.


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