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Schlösserverwaltung öffnet im Frühjahr das Affenkabinett

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20 Jahre war der kostbarste Raum der Badenburg nicht zu sehen / Beitrag zum China-Jahr 2008

Die Bayerische Schlösserverwaltung bereitet derzeit die Wiedereröffnung des Affenkabinetts in der Badenburg im Nymphenburger Schlosspark vor. Im Restaurierungszentrum laufen die Arbeiten an der chinoisen Einrichtung auf Hochtouren. Restauriert werden unter anderem nicht nur das Deckengemälde, der Affenplafond, sondern auch eine wertvolle chinesische Tapete sowie eine geschnitzte, versilberte Möbelgarnitur.

Im Frühjahr 2008 ist nach über 20 Jahren der kostbarste Raum der Badenburg für die Besucher wieder zu sehen. Das Affenkabinett erhielt seinen Namen wegen seiner Dekoration mit Affenpossen (Singerien). Es ist ein weitgehend erhaltenes Raumkunstwerk aus der Max-Emanuel-Zeit. Ziel ist, den Zustand von vor fast 300 Jahren wieder lebendig werden zu lassen. Mit der Restaurierung und der Wiedereröffnung beteiligt sich die Bayerische Schlösserverwaltung am China-Jahr 2008. Die Restaurierung des Affenkabinetts ermöglichte eine großzügige Spende der Mooseder-Stiftung.

Das China-Jahr 2008 in Nymphenburg und in der Residenz München

Die Bayerische Schlösserverwaltung beteiligt sich mit Ausstellungen und Sonderführungen am China-Jahr 2008. Neben der Wiedereröffnung des Affenkabinetts wird im Schloss Nymphenburg ein chinesisches Lackkabinett präsentiert. In der Amalienburg steht die chinoise Küche im Vordergrund. Auch in der Residenz München befindet sich in diesem Jahr die Chinamode im Blickpunkt. Den Besucher erwarten die Ostasiensammlung, Lackmöbel im Parade-Schlafzimmer und prächtige Wandteppiche mit exotischen Szenen

Die Restaurierung des Affenkabinetts in der Badenburg

Acht Mitarbeiter des Restaurierungszentrums - darunter Restauratoren aus den Bereichen Gemälde, Papier, Wandmalerei, Möbel, Textilien und Präventive Konservierungsarbeiten - sind derzeit mit der chinoisen Innenausstattung des Affenkabinetts aus der Badenburg beschäftigt.

Das Affenplafond

Einer der Höhepunkte der exotischen Bildwelt in der Badenburg ist das Leinwandgemälde, das im Kabinett als Deckenspiegel diente. Das barocke Deckenbild, der Affenplafond, gehört zu dem damals sehr beliebten Genre der „Singerie". Die acht abgebildeten Affen sind Allegorien von Wissenschaften und Künsten. Sie sitzen und stehen auf kleinen Podesten, die Teil eines ornamentalen Rahmenwerkes sind, welches auf ein Sternmotiv in der Mitte zuführt. Aufgrund der ausgesprochen grafischen Qualität des Bandelwerks wie auch der Einzelmotive, zum Beispiel der Fabelwesen, wird der Entwurf der um 1720 entstandenen Decke dem Hofarchitekten Joseph Effner zugeschrieben.

Für die Restaurierung wurde das rund zwei Meter lange und zwei Meter breite Gemälde ausgebaut und in die Gemäldewerkstätte gebracht, wo es gereinigt und restauriert wurde. Durch die horizontale Montage an der Decke hatte sich die Leinwand in der Bildmitte stark überdehnt. Die Gemälderestauratorin Bettina Schwabe hat nun lose Malschichtschollen fixiert und so die gesamte Bildschicht gefestigt. Durch Spannränder konnte sie zudem das etwas verzogene Bild neu aufspannen. Nach gründlichen Voruntersuchungen und Probefreilegungen hat sich die Bayerische Schlösserverwaltung entschlossen, die Überarbeitungen der Nachkriegszeit abzunehmen und die Fassung des 19. Jahrhunderts, die zumindest in der Farbigkeit den Zustand des 18. Jahrhunderts widerspiegelt, freizulegen.

Die chinesische Tapete

1954 erwarb die Schlösserverwaltung für die Badenburg eine neue Wandbespannung - eine kleinfigürliche chinesische Panoramatapete mit der detailreich gemalten Darstellung des chinesischen Frühlingsfestes. Diese Tapete wurde Ende des 18. Jahrhunderts in China für den Export nach Europa hergestellt. Die farbenprächtige Tapete besteht aus zwei Lagen dünnen asiatischen Papiers.

Zur Zeit der Schließung des Affenkabinetts in den 1980er-Jahren befand sich die wertvolle Tapete bereits in einem sehr fragilen Zustand. Im vergangenen Jahr nahm sich das Restaurierungszentrum der eingelagerten Tapete wieder an. Die Tapete wurde umfassend untersucht und die Schäden kartiert. Die empfindliche Papieroberfläche wurde vorsichtig gereinigt, lose Papierteile gefestigt und störende Fehlstellen mit passendem Papier ergänzt und retuschiert. Zum China-Jahr 2008 können die Besucher der Badenburg die restaurierte chinesische Tapete wieder bewundern.

Weitere Ausstattungselemente des Affenkabinetts:

Weitere Fachrestauratoren für Möbel sowie Wandmalerei arbeiten bis zur Eröffnung im April 2008 an der Innenausstattung. Ergänzungen in historischer Versilberungstechnik lassen Stuckrahmen und das wandfeste Dekor nach der Neuversilberung im Wechselspiel von matten und polierten Oberflächen wieder erstrahlen.

In der Werkstatt wird beispielhaft eine Supraporte mit einem schönen verzierten Silberrahmen gezeigt, dessen Entwurf dem Architekten Joseph Effner zugeschrieben wird.

Von der ursprünglichen Möblierung einer geschnitzten, versilberten Garnitur ist ein Tischchen, ein Frisiersessel und zwei Tabourets (Hocker) erhalten. Die Garnitur erhält bis zur Eröffnung Bezüge aus gelbem Saffianleder mit silbernen Nagelborten, die den Originalen nachempfunden sind.

Das Affenkabinett

Das Affenkabinett ist das kleinste und zugleich kostbarste Gemach in der Badenburg. Nach aufwendiger Restaurierung kann der als Toiletten- und Schreibkabinett genutzte Privatraum ab dem Frühjahr 2008 wieder als weitgehend erhaltenes Raumkunstwerk der Max-Emanuel-Zeit besucht werden.


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