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Villa Kneiff Fördervertrag

Als Tabak noch für Wohlstand stand

Villa Kneiff Fördervertrag

Dank der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, kann Dr. Dieter Tettenborn, Ortskurator Erfurt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) im Beisein von Gebietsleiter Heiko Holzhause von Lotto Thüringen am Donnerstag, den 8. August 2013 um 10.00 Uhr einen Fördervertrag in Höhe von 10.000 Euro für die Dachsanierung der Villa Kneiff in Nordhausen an Gisela Hartmann von der Bürgerstiftung Park Hohenrode überbringen. Diese Bürgerstiftung hat die Villa 2010 gekauft, um deren Zukunft sicherzustellen. Neben der DSD, die schon 1994 erste Sicherungsarbeiten förderte, beteiligen sich auch Stadt, Land und Bund an der Sanierung. Dieses Jahr stehen Zimmerer- und Holzbauarbeiten an Dach und Decken an.

In dem etwa acht Hektar großen Park auf einer Anhöhe über Nordhausen ließ sich ab 1875 der Fabrikant Carl Kneiff, in zweiter Generation Mitbesitzer einer Tabakfabrik in Nordhausen, nach Plänen des Architekten Ludwig Bohnstedt (1822-1885) eine Villa im "italienischen Stil" erbauen.

Den zweigeschossigen Bau mit Mezzaningeschoss über quadratischem Grundriss schließt über dem nördlichen Eingang eine Aussichtsplattform ab. Die Südseite ist als Schaufassade mit Terrasse gestaltet und wird - wie die Nordfassade - durch einen Mittelrisalit betont. Die prächtigen Fassaden zeigen Rustikagliederung im Erdgeschoss, reich profilierte Geschoss- und Brüstungsgesimse, symmetrische Fensteröffnungen, Dreiecksgiebel sowie florale und figürliche Stuckelemente. Über dem zentralen Raum leitet eine Lichtkuppel Licht durch ein Glasdach und zwei gläserne Decken bis ins Erdgeschoss.

Nach dem Krieg litt das Gebäude unter unterschiedlichen Nutzungen, bis es schließlich von 1954 bis 1990 als Frauen-Internat der Fachschule für Lehrerfortbildung genutzt wurde. In dieser Zeit wurden der gläserne Wintergarten und das Gärtnerhaus abgerissen. Doch die Raumstruktur und Ausstattung des Hauses hat sich weitgehend erhalten. Türen, Fenster, Fensterläden, Treppengeländer, Fußböden und Wandverkleidungen zeugen von der anspruchsvollen Ausstattung der Erbauungszeit.

An den Bau schließt sich ein neobarockes Gartenparterre und ein großzügiger Landschaftsgarten an, der von Heinrich Siesmayer (1817-1900), dem ersten Direktor des Frankfurter Palmengartens, im englischen Stil angelegt wurde. Aus der Zusammenarbeit mit Bohnstedt entstand auf dem Südhang ein zurückhaltender landschaftlicher Park mit elegant geschwungenen Wegen. Siesmayer pflanzte überwiegend einheimische Gehölzarten wie Ahorne, Linden, Ulmen und Eichen, darunter auch rotblättrige und panaschierte Arten. Carl Kneiff und auch sein Sohn Fritz ergänzten den Park regelmäßig durch die Pflanzung seltener Bäume und Sträucher. Im Juni 1980 erlitt der Park schwere Einbußen durch einen starken Sturm. Der Park ist bei allen Nordhäusern bekannt und nach wie vor beliebt für romantische Spaziergänge. Seine kunstvolle Gestaltung verfehlt bis heute ihre Wirkung nicht. Das Bewusstsein, eine Sammlung wertvoller Bäume zu erleben, ist bei allen Besuchern vorhanden und so werden Informationen hierzu auch regelmäßig nachgefragt.

Die Villa Kneiff ist eines von über 410 Förderprojekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.

Bonn, den 5. August 2013/tkm








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