Leben Mittelalter
Im Leben Mittelalter, Beweglichkeit
Im Mittelalter war die Beweglichkeit des Möbels tatsächlich noch von großer Bedeutung; schließlich zog der Kaiser oder König mit Gefolge und Einrichtung durch das Land. Man transportierte Faltstühle, Sessel, Betttruhen, Tische und Schreibpulte.
Von wesentlicher Bedeutung waren die Truhen. Sie waren von großem Nutzen, denn schließlich bewahrte man Geld, Geschirr und Wäsche in diesem Möbelstück auf.
Die Truhe wurde daher auch von ihren Herstellern mit künstlerischem Interesse betrachtet. Im frühen Leben des Mittelalter war die Truhe noch ein einfaches Möbelstück. Es gab längliche Formen mit einem geraden Gesims, Giebel-oder Dachstollentruhen und Truhen in Sarkophagform. Während im Norden Europas vorwiegend Tannenholz verwendet wurde, war es im Süden Eichenholz.
Die Truhe im Leben Mittelalter
Die wenigen Truhen, die noch aus romanischer Zeit stammen, zeigen die typischen Merkmale der Romanik: Rundbögenarkaden, Lisenen, Rosetten, ausgeprägte Gesimse und Eisenbeschläge, die nicht nur dem Verschließen dienten, sondern auch der Verzierung. Zuweilen lassen Farbreste darauf schließen, dass die Truhen zur Zierde oder zum Oberflächenschutz mit einem Anstrich versehen waren.
Leben Mittelalter, Wohlstand
Am Beginn der Gotik (frühes 12. Jh.) erlebte die Bevölkerung einen neuen Wohlstand. Landwirtschaftliche Verbesserungen und ein günstigeres Klima verbesserten die Ernährungssituation der Menschen. Der Handel – auch mit fernen Städten – blühte auf.
Mit dieser gesellschaftlichen Entwicklung nahmen moralische und sittliche Ansprüche zu. Der Lebensstil in den adeligen Gesellschaftsschichten verlangte zunehmend noch einer prunkvolleren und würdevolleren Umgebung. Die Handwerkszünfte verfeinerten zunehmend ihre Techniken und interessierten sich zunehmend an künstlerischer Gestaltung. Es entstanden neue Berufszweige – aus der Zunft der Zimmerleute spalteten sich die Tischler, Kistler und Schreiner ab.
Bis jedoch die typischen, gotischen Formen wie man sie aus der Architektur kennt, auch beim sichtbar wurden, vergingen noch beinahe zwei Jahrhunderte. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts zierten die Stirnwand der Truhen häufig heraldische Tierreliefs. Allmählich kamen Spitzbogenarkaden hinzu. Im späten Mittelalter waren es dann zierliche Giebeln, Fialen, Rosetten, Kreuzblumen und menschliche Gestalten.
Die Stilarten im Leben Mittelalter
Die Stilarten waren innerhalb von geografischen Gebieten sehr unterschiedlich.
In Österreich und Süddeutschland dienten Blätterranken aus Nadelholz auf blauem oder rotem Grund als Verzierung.
In Skandinavien, Norditalien, Spanien und England erlaubte das verwendete, harte Holz Faltwerk und X – Füllungen.
Im französisch-rheinischen Raum wurden Truhen mit fein ziselierten Ranken und Girlanden verziert. Als Vorlage dienten häufig die Arbeiten bekannter Kupferstecher.
Im französischen Raum wurde zunehmend Nussbaumholz statt Eichenholz verwendet, denn Nussbaumholz eignet sich besser zum Schnitzen und Polieren. Außerdem weist es eine dekorative Maserung auf.
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Zu diesem Thema "Leben Mittelalter Mobiliar , Geschichte" haben wir folgende Bücher verwendet: Das große Bilderlexikon der Antiquitäten 1968 Prag, Bestell-Nr. 195/06517/2/04/02/05/52 u. Schnellkurs Möbel, Edla Colsman, ISBN 3-8321-7622-5, DuMontLiteraturundKunst, Restaurierung Antiquitätentischlerei Valta, Autor: Andreas Färber |