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El Greco Ikonen


Toledo war bis 1561 der Sitz des königlichen Hofes gewesen und war auch Jahre später ein kulturelles Zentrum, wo viele humanistische Gelehrte ihren Lebensmittelpunkt hatten.
Da El Greco selbst den Kontakt zu den Gelehrten suchte, war sein Freundeskreis oft ident mit dem Kreis seiner Auftraggeber. Zu diesen Gelehrten zählten z.B. der Theologe Martin Ramirez de Zayas und der berühmte Arzt Rodrigo de la Fuente.
Bis heute ist nicht geklärt, wie El Grecos Bild „Anbetung des Namen Jesus“ nach Spanien gelangte. Auf dem Gemälde ist auch Philipp II. zu sehen – vielleicht wollte sich der Künstler auf diese Art für weitere Aufträge empfehlen.
Viele italienische Künstler mussten aufgrund der Situation in Italien (ökonomische Probleme und harter Konkurrenzkampf) ihr Geld als „Gastarbeiter“ verdienen. Spanien bot sich vor anderen Ländern an, denn Spanien hatte durch seine militärische Stärke eine Vormachtstellung in Europa erworben und verfügte über gute finanzielle Mittel, die man dem Silberimport aus Lateinamerika zu verdanken hatte. Trotz der schwierigen Situation hatten sich die italienischen Maler ein hohes Prestige erworben und verlangten für ihre Arbeiten entsprechende Preise. El Greco gehörte zu den ersten, die diese Chance erkannt hatten und wurde so auch zum Wegbereiter der spanischen Künstler, die bis dahin häufig nur als einfache Handwerker galten.

Zu den ersten Aufträgen, die El Greco in Toledo erhielt, gehörte ein Auftrag der Klosterkirche von Santo Domingo el Antiguo. Der Künstler sollte Bilder für drei Retabel schaffen.
Diesen Auftrag erfüllte El Greco mit so großem Können, dass Ende des 18. Jh. Antonio Ponz, der ein Verzeichnis der Kunstschätze Spaniens verfasste, dem Maler höchsten Ruhm zusprach.

Interessant ist die Art und Weise wie es damals zu den Honoraren, die man dem Künstler für die Werke bezahlte, kam. Nach der Fertigstellung des Werkes nannten sowohl Künstler als auch Auftraggeber Gutachter, die Preisempfehlungen aussprachen. Sollte es zu keiner Einigung kommen, wurde noch ein Vermittler hinzugezogen.
So hatte El Greco z.B. auch den Auftrag für die Kathedrale Toledos die „Entkleidung Christi“ zu malen. Die Auftraggeber waren jedoch mit den Inhalten teilweise unzufrieden und setzten den Lohn sehr niedrig an. Sie verlangten auch inhaltliche Korrekturen, denn es galt als äußerst ungehörig, dass Häupter aus der Menge der Menschen den Kopf des Gottessohnes überragten.

Dass Künstler ihre Werke nach Wunsch des Auftraggebers ändern mussten, war in Spanien noch üblich; eben weil der Künstler noch als Handwerker gesehen wurde.
Anders hatte es El Greco freilich in Spanien erlebt. Die italienischen Maler hatten sich bereits einen sozialen Status erkämpft und legten Wert auf die Akzeptanz Ihrer Kompositionen.
Aus diesem Zwiespalt heraus geriet El Greco immer wieder in Schwierigkeiten.

Beachtenswert ist auch die Tatsache, dass in Spanien zu dieser Zeit die Plastik einen höheren Stellenwert genoss als die Malerei. Deshalb war der Künstler auch immer darauf bedacht, auch die Aufträge für die Gestaltung der Rahmen zu bekommen. Diese Arbeit wurde sehr gut bezahlt.



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