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Expressionisten

Auktionen Moderne / Zeitegnossen / Photographie

Expressionisten

Zwei deutsche Expressionisten bilden mit vier Bildern die Höhepunkte der Auktion. Alexej von Jawlenskys Leinwand verdient dabei besonderes Interesse, weil sie beidseitig mit farbkräftigen Motiven bemalt ist (400/500.000). Auch Hermann Max Pechstein ist zweimal vertreten: Seine Gemälde von 1927 und 1928 sind mit 350/450.000 und 300/400.000 bewertet. Eine große Papierarbeit Alberto Giacomettis liegt bei 200/230.000, zwei Papierarbeiten Pablo Picassos bei 150/160.000 und ein Aquarell Amedeo Modiglianis bei 130/140.000. Max Liebermann folgt mit zwei sommerlichen Strandmotiven für 110/120.000 und 90/110.000, Karl Hofer mit einem exotischen Motiv für 80/100.000, Louis Valtat mit 80/120.000, Ernst Barlach mit einer Skulptur für 100/120.000 und Emil Nolde mit einem Blumenaquarell für 100/120.000.

Mit Herbstwolken aus dem Jahr 1927 ist Pechstein prominent vertraten. Die die 80 x 100 cm große, signierte und datierte Leinwand zeigt die Lupow bei dem pommerschen Rowe, kurz vor ihrer Mündung in die Ostsee. Viele von Pechsteins Landschaftsbildern der zwanziger Jahre haben ein besonderes Naturschauspiel zum Thema. Ihn faszinierte die elementare Gewalt wie auch die Schönheit der Natur, die er immer wieder bildlich festzuhalten suchte. Die Bewegtheit und das imposante Dahinziehen der riesigen, Licht bringenden Wolkenformationen setzte der Künstler mit Hilfe des pastosen Farbauftrags und eines kraftvollen Übergangs gekonnt in Szene. Auch die im Wasser liegenden Ruderboote im Vordergrund zeugen davon, dass Pechstein nicht nur bestimmte Farbakzente reizvoll anzubringen wusste, sondern auch ein souveräner Meister der Formgestaltung war (Lot 206, 350/450.000).

Pechsteins ein Jahr später gemalte Pommersche Fischerkaten sind mit einer Taxe von 300/400.000 versehen. Der Künstler verbringt erstmals zu Beginn der 1920er Jahre seine sommerlichen Arbeitsaufenthalte in Pommern an der Ostsee, erst in Leba, später auch in dem kleinen Fischerort Rowe. Der Künstlern malt die Menschen bei Ihrer täglichen Arbeit; daneben entstehen Landschaftsgemälde von großer Farbintensität. In Faktur und Farbgebung ist die Reminiszenz an Vincent Van Gogh deutlich. Bereits 1902 hatte die Galerie Arnold 50 Gemälde Van Goghs ausgestellt, die Pechstein nachhaltig beeindruckten; 1908 besuchte er dann in Paris die Van Gogh-Ausstellungen bei Druet und Bernheim-Jeune (Lot 207).

Jawlenskys beidseitig bemalte Leinwand repräsentiert in großer Qualität zwei verschiedene Phasen im Werk des Malers. Garten am Bauernhaus stammt aus der Zeit der frühen, farbintensiven, um 1906/1907 datierenden Landschaften aus Wasserburg am Inn, die im Œuvre Jawlenskys eine eigene kleine Werkgruppe bilden. Zu diesem Zeitpunkt setzt sich der Künstler intensiv mit der jüngsten Malerei Frankreichs auseinander, wie dem Postimpressionismus und Fauvismus und mit Künstlern wie van Gogh und zu Cézanne. Die um 1910 entstandene freigelegte Rückseite mit dem grandiosen Mädchenbildnis ist Zeugnis des gereiften, eigenen Stils, der in den Jahren 1911/1912 zu seinem Höhepunkt gelangen sollte. Hier wird spürbar, was der Künstler in seinen späten Jahren als ‚Verhaltene Glut‘ bezeichnet hat (Lot 204, 450/500.000). Meditation. December 1935 N. 21, eine Ölarbeit des Künstlers, liegt bei 50/60.000 (Lot 205).

In der Regel sind Zeichnungen von Bildhauern von besonderem Interesse, weil sie die erste Idee auf dem Weg zur dreidimensionalen Formfindung darstellen. Alberto Giacometti jedoch machte keine formal vorbereitenden Skizzen für seine Plastiken, vielmehr schuf er viele Zeichnungen nach den Plastiken in seinem Atelier. Die drei Motive sind also sehr typisch für Giacomettis Schaffen, halten sie doch einerseits seinen oft porträtierten Bruder Diego im Atelier fest – umgeben von Plastiken und Gemälden –, wie sie auch zwei plastische Werke selbst zeigen: Die für Giacomettis Schaffen beinahe als Markenzeichen stehende Büste mit dem schmal-hohen Kopf "Diego" (AGD 1269) und in weiterer Atelierszenerie der auf einem Modellierpodest stehende Tonbozzetto für "Le Chien" (Lot 225, 200/230.000).

Pablo Picasso ist u.a. mit zwei zahlreich ausgestellten Papierarbeiten aus dem Jahr 1905 (der Zeit der sog. ‚Rosa Periode‘) vertreten: mit Jeune Fille und verso: Étude pour Saltimbanque. Die Darstellungen befanden sich jeweils rechts auf der Doppelseite eines Skizzenbuches. Das ursprüngliche Carnet aus dem Nachlass Picassos und dem Besitz seiner Tochter Marina, ein „Taschenheft“, das nach einer Notiz auf einem der Blätter auf „3 de Mayo 1905“ datiert werden kann, umfasste ursprünglich 51 Seiten. Es wurde auseinandergenommen, eine Doppelseite daraus liegt hier vor. Faszinierend sind die Skizzen und Einträge dieses frühen Carnets von 1905 in Bezug auf das Thema der „Saltimbanques“ mit den Motiven aus der Welt des Zirkus und der Gaukler (Lot 231, 150/160.000). Ferner werden ein Original-Farblinolschnitt Picassos von 1959 für 45/55.000 und die bekannte Original-Lithographie Françoise aus dem Jahr 1946 für 30/35.000 offeriert (Lots 230/232).






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  • 29.05.2015
    Auktion »
    Kunsthaus Lempertz »

    Lempertz Auktion 1051 29. Mai 2015, 18 Uhr, Lempertz, Köln

    Vorbesichtigung Köln 23. – 28. Mai



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  • Alexej von Jawlensky Recto: Garten am Bauernhaus. Um 1907 Schätzpreis: € 500.000,-
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    Kunsthaus Lempertz
  • Lot 5 Alexej von Jawlensky Verso: Mädchenbildnis. Um 1910 Öl auf Karton, 53,5 x 64,5 cm Schätzpreis: € 400.000
    Lot 5 Alexej von Jawlensky Verso: Mädchenbildnis. Um 1910 Öl auf Karton, 53,5 x 64,5 cm Schätzpreis: € 400.000
    Kunsthaus Lempertz
  • Lot 22 Hermann Max Pechstein Herbstwolken. 1927 Öl auf Leinwand, 80 x 100 cm Signiert und datiert Schätzpreis: € 350.000 – 450.000,-
    Lot 22 Hermann Max Pechstein Herbstwolken. 1927 Öl auf Leinwand, 80 x 100 cm Signiert und datiert Schätzpreis: € 350.000 – 450.000,-
    Kunsthaus Lempertz
  • Lot 529 Heinz Mack Ohne Titel. 1958 Öl auf Holz, 140 x 100 cm Schätzpreis: € 350.000 – 400.000,-
    Lot 529 Heinz Mack Ohne Titel. 1958 Öl auf Holz, 140 x 100 cm Schätzpreis: € 350.000 – 400.000,-
    Kunsthaus Lempertz
  • Lot 530 Nam June Paik Temple guards. 1993 2 vergoldete Holzskulpturen, Acryl, 2 Monitore, Augenkamera, Video auf DVD, Player Schätzpreis: € 300.000 – 400.000,-
    Lot 530 Nam June Paik Temple guards. 1993 2 vergoldete Holzskulpturen, Acryl, 2 Monitore, Augenkamera, Video auf DVD, Player Schätzpreis: € 300.000 – 400.000,-
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