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SCHULER – Zürich September-Auktion 2018

Fritz Winters Biographie liest sich wie ein Abenteuerroman. 1905 als erstes von acht Kindern eines Bergmanns geboren, bewirbt er sich 1927 auf Anraten seines Zeichenlehrers am Bauhaus in Dessau. Nach seinem Studium arbeitet Winter als freischaffender Künstler. Doch bereits 1937 werden seine Arbeiten aus öffentlichen Sammlungen entfernt und der Künstler erhält ein Mal- und Ausstellungsverbot. Zwei Jahre später wird Winter zum Kriegsdienst an der Ostfront einberufen. Von 1945 bis 1949 gerät er in sowjetische Kriegsgefangenschaft in Sibirien. Zurück in München, gründet er die Künstlergruppe ZEN 49 und widmet sich wieder der abstrakten Malerei. Seine Werke werden an der documenta II und III sowie an zahlreichen Ausstellungen in Deutschland gezeigt und Winter wird als einer der bedeutendsten Nachkriegskünstler gewürdigt. An der kommenden Auktion können vier Arbeiten aus den verschiedenen Schaffensphasen von Fritz Winter (1905–1976) ersteigert werden. Zum einen handelt es sich um die äusserst harmonische Farbkomposition "Stufen" von 1964 in Öl auf Leinwand, die auf 30.000.– bis 50.000.– Franken geschätzt ist. Fast skulptural nimmt sich hingegen das Werk "Ohne Titel" von 1931 aus, das für 8.000.– bis 12.000.– Franken einen neuen Besitzer sucht. Dazu gesellen sich ein Aquarell aus dem Jahr 1949 sowie die Mischtechnik "Fenster" von 1952, die beide in der Fritz Winter Stiftung in München erworben wurden.

Strich und Ornament
Nicht die Farbflächen, sondern der Strich, die Linie und die Arabeske sind die bevorzugten künstlerischen Ausdrucksformen von Henri Matisse (1869–1954). Von dieser unbestrittenen Meisterschaft als Zeichner zeugen vor allem seine Porträts. Mit wenigen Bleistift- oder Federstrichen fängt er das Wesentliche einer Person ein. Ein schönes Bespiel dafür ist das "Portrait d’Annelies Nelck" aus dem Jahr 1944. Die Tuschzeichnung aus Westschweizer Privatbesitz kommt für 40.000.– bis 60.000.– Franken zum Ausruf. Eine Hommage an den grossen französischen Maler ist das Gemälde "Dormitorio del Tío Juan" von Carlos Nadal (1917–1998). Zur fauvistischen Schule gehörend, zieht auch der spanische Künstler eine helle, farbige Palette und eine dem Ornament verbundene Malweise der Abstraktion vor. So sind Bett, Teppich, Parkettboden und Vorhänge auf seinem Ölbild mit schwungvollen Dekorationen versehen. Das einzigartige Werk ist auf 10.000.– bis 15.000.– Franken taxiert.

Chaos und Schlichtheit
Seit der Digitalisierung ist der Lebensstil im Wandel begriffen. Auch im Auktions- und Kunsthandel richtet sich der Fokus auf neue Marktsegmente. Das Design der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stösst auf immer grösseres Interesse. Dabei spielen nicht nur Möbel, sondern auch Objekte eine Rolle. Als typische, erschwingliche Beispiele dafür seien aus unserem Angebot die zwei Vasen Modell "Ladoga" (300/600.–) und Modell "Titicaca" (300/600.–) genannt, die Matteo Thun 1982 entworfen hat. Thun ist ein italienischer Architekt und Designer, 1952 in Bozen geboren und 1981 Mitbegründer von Sottsass Associati und der Gruppe Memphis. Er beschäftigt sich nach eigenen Angaben mit dem semantischen Chaos des Designs, das es, wie er meint, zu akzeptieren aber auch zu strukturieren gilt. Seit den 1980er Jahren, der Dekade der Postmoderne, schöpfen Designer aus der Fülle historischer Gestaltungsformen, die sie immer wieder neu formen und kombinieren. Dem schlichten nordischen Design hat sich hingegen Henning Koppel (1918–1981) verschrieben. Der Däne, der ausserdem als Bildhauer und Grafiker tätig ist, zählt zu den bedeutendsten skandinavischen Designern der Nachkriegszeit. Für Georg Jensen entwirft er 1978 ein sechsteiliges Schreibtisch-Set aus Silber und Ebenholz. Das aparte Ensemble, das aus Stift- und Briefablage, Schreibzeug-Becher, Brieföffner, Massstab und Lupe besteht, ist auf 3.000.– bis 4.000.– Franken geschätzt.

Mondstein und Weltzeit
Die hochkarätige Schmuck-Offerte bietet einmal mehr eine vielfältige Auswahl an Ringen, Broschen, Armbändern und Colliers für jeden Geschmack. Angefangen von den floralen Kompositionen des Jugendstils über die geometrischen Formen des Art Déco stossen auch Pretiosen moderner Juweliere auf grossen Anklang. Erwähnenswert ist eine aparte Email-Mondstein-Brillant-Brosche von Pierre Baltensperger (1927–1999), für die eine Schätzung von 5.000.– bis 8.000.– Franken vorliegt. Vom gleichen Zürcher Goldschmied stammt zudem ein Weissgold-Ring mit einem äusserst feinen Chrysoberyll-Katzenauge mit guter Chayotance von 13.90 ct., das von 18 Brillanten (0.98 ct.) umgeben ist. Der aussergewöhnliche Ring wird für 20.000.– bis 40.000.– Franken ausgerufen. Nicht nur die äusseren, sondern vor allem die inneren Werte zählen hingen bei den Taschen- und Armbanduhren. Aus dem reichhaltigen Angebot, das über 200 Zeitmesser umfasst, ist der Jaeger LeCoultre Aston Martin AMVOX5 World Chronograph hervorzuheben. Die runde, automatische Herrenarmbanduhr von 2014 zeigt die Weltzeit mittels einer drehbaren Lünette, auf der die Zeitzonen ersichtlich sind. Die Taxe für diesen imposanten Chronographen ist auf 8.000.– bis 15.000.– Franken angesetzt.






  • 19.09.2018 - 21.09.2018
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    Auktionsdaten
    Titel Auktion 149: Kunst, Antiquitäten, Varia
    Datum 20.06.2018, 09:00 Uhr – 22.06.2018

Jaeger LeCoultre Aston Martin AMVOX5 World Chronograph Runder, automatischer Chronograph 2014 mit Weltzeituhr in Stahlgehäuse. Schätzpreis:	8.000 - 15.000 CHF
Hans Eberl (Ebo)-Tierfigur "PAO PAO" Deutschland, um 1915. Blech, farbig lithographiert. Schätzpreis:	360 - 520 CHF


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  • Winter, Fritz (Altenbögge 1905–1976 Diessen-St.-Georgen) "Stufen". 1964. Öl auf Leinwand.  Schätzpreis:	30.000 - 50.000 CHF
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  • Winter, Fritz (Altenbögge 1905–1976 Diessen-St.-Georgen) "Ohne Titel". 1931. Öl auf Karton. Schätzpreis:	8.000 - 12.000 CHF
    Winter, Fritz (Altenbögge 1905–1976 Diessen-St.-Georgen) "Ohne Titel". 1931. Öl auf Karton. Schätzpreis: 8.000 - 12.000 CHF
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  • Winter, Fritz (Altenbögge 1905–1976 Diessen-St.-Georgen) "Fenster". 1952. Mischtechnik auf Papier. Schätzpreis:	5.000 - 7.000 CHF Schätzpreis:	5.000 - 7.000 CHF
    Winter, Fritz (Altenbögge 1905–1976 Diessen-St.-Georgen) "Fenster". 1952. Mischtechnik auf Papier. Schätzpreis: 5.000 - 7.000 CHF Schätzpreis: 5.000 - 7.000 CHF
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  • Matisse, Henri (Cateau 1869–1954 Nice) Portrait d'Annelies Nelck. 1944. Tusche auf Papier.  Schätzpreis:	40.000 - 60.000 CHF
    Matisse, Henri (Cateau 1869–1954 Nice) Portrait d'Annelies Nelck. 1944. Tusche auf Papier. Schätzpreis: 40.000 - 60.000 CHF
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  • Nadal, Carlos (Paris 1917–1998 Barcelona) "Dormitorio del Tío Juan".  Schätzpreis:	10.000 - 15.000 CHF
    Nadal, Carlos (Paris 1917–1998 Barcelona) "Dormitorio del Tío Juan". Schätzpreis: 10.000 - 15.000 CHF
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  • Vase, Matteo Thun für Memphis 1982. Milano. Modell "Ladoga". Schätzpreis:	300 - 600 CHF
    Vase, Matteo Thun für Memphis 1982. Milano. Modell "Ladoga". Schätzpreis: 300 - 600 CHF
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  • Schreibtisch-Set, Henning Koppel  Kopenhagen, 1978. Silber und Ebenholz. Schätzpreis:	3.000 - 4.000 CHF
    Schreibtisch-Set, Henning Koppel Kopenhagen, 1978. Silber und Ebenholz. Schätzpreis: 3.000 - 4.000 CHF
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