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Kindermord zu Bethlehem Leidener Feinmalerei

Allegorien des Sommers und der Sternkunde
Obwohl sich das Oeuvre von Ferdinand Schlöth (1818–1891) schmal ausnimmt, hat er sich mit zwei wichtigen Monumenten in Stans und Basel kulturpolitisch wie auch kunsthistorisch einen Namen geschaffen. Im «Winkelried-Denkmal» durchbricht er die Geschmacksgrenzen des Klassizismus mit einer expressiven Dreierfigur, während das «St. Jakobs-Denkmal» symbolstark eine triumphierende Helvetia umringt von vier sterbenden Eidgenossen zeigt. Der in Basel geborene und aufgewachsene Schlöth übersiedelt 1844 nach Rom, wo er sich zum Bildhauer ausbildet. Er nimmt jedoch regelmässig an Ausstellungen und Wettbewerben in der Schweiz teil. Schlöths wichtigster Schüler ist Richard Kissling, der Schöpfer des Telldenkmals in Altdorf. An der September-Auktion ist der Bildhauer mit einer signierten und 1858 datierten Marmorfigur vertreten. Die auf einer rechteckigen Plinthe stehende, Ähren lesende junge Frau in antikisierenden Gewändern ist wohl als «Allegorie des Sommers» zu verstehen (5.000/8.000 CHF). Ebenso der klassizistischen Formensprache verpflichtet ist eine französische Kaminuhr. Das mit feinen Reliefs verzierte, vergoldete Messinggehäuse mit Emailzifferring wird von einem Astrolabium auf Säule sowie einer allegorischen Frauengestalt mit astronomischen Instrumenten (1.000/1.500 CHF) bekrönt.

Jugendstil und geometrische Formensprache
Wie sich der Klassizismus als Gegenbewegung zum üppigen Barock versteht, so ist auch der Jugendstil als eine Stilform zu begreifen, die sich von dem überfrachteten Historismus befreien will. Er findet schnell Eingang in alle Zweige der angewandten Kunst, so auch in die Innenarchitektur. Ein prominenter Vertreter des neuen Stils ist der Architekt und Designer Josef Hoffmann (1870–1956). Zusammen mit Koloman Moser gründet er die Wiener Werkstätte. Eine aus Kanapee, zwei Sesseln und einem Tisch bestehende Sitzgruppe aus Bugholz nach einem Entwurf Hoffmanns von 1906 kommt für 6.000/12.000 CHF Franken zum Ausruf. Die Herstelleretikette verweist auf Jacob und Josef Kohn, die führenden Hersteller für Bugholzmöbel in Wien. Wie Hoffmann ist auch der Schweizer Architekt Mario Botta (geb. 1943) als Möbeldesigner tätig. Sein rationalistischer Stil mit einer streng geometrischen, schlichten Formensprache lässt sich auch in seinem Schubladenmöbel "Robot 961" wiederfinden. Das 9-schübige, von Alias Italy hergestellte Möbel nach einem Entwurf von 1989 kommt für 2.000/4.000 CHF Franken unter den Hammer.

Leuengasse und St. Tropez
Bekannt für seine starkfarbigen Stillleben aus den 1910er Jahren, steht das Frühwerk von Sigismund Righini (1870–1937) noch ganz in der Tradition der akademischen Malerei des 19. Jahrhunderts. Beeinflusst von Ferdinand Hodlers Werken entwickelt er jedoch einen eigenen, flächenhaften Malstil mit leuchtenden Farben. Erste Zeugen dieser Stilwende sind Ölskizzen, die Righini nicht mehr im Atelier, sondern direkt vor der Natur, in den Strassen Zürichs ausführt. Dazu verwendet der Künstler kleine, von Hand zugeschnittene Kartons ohne Grundierung. Ein anschauliches Beispiel dafür ist das nur 23,5 auf 17 Zentimeter messende Werk «Leuengasse» (2.600/3.600 CHF) von 1911.

Henri Manguin (1874–1949), der dem Kreis der «Fauves» zugeordnet wird, findet seine Bildmotive ebenfalls in der Umgebung seines Ateliers. Zuerst wohnhaft in Neuilly-sur-Seine arbeitet der Franzose ab 1920 auch in St. Tropez, wo zahlreiche Aquarelle entstehen. Eines davon wird direkt beim Künstler erworben und gelangt durch Erbschaft in den heutigen Westschweizer Privatbesitz. Das atmosphärische Blatt wird mit einer Schätzung von 2.000/3.000 CHF Franken ausgerufen.

Meisterliche Kreationen
Es kommt nicht jeden Tag vor, dass die Schmuck-Abteilung neuwertige Kreationen eines Schweizer Juweliers aus sieben Jahrzehnten anbieten kann. Im September sind es 16 Lose des Zürcher Juweliers Meister aus den 1940er bis 2000er Jahren. 1881 vom Goldschmied Emil Meister am Münsterhof 16 gegründet, entwickelt sich das Unternehmen bald zum Fachgeschäft für Gold- und Juwelenschmuck, Uhren sowie Silber-, Kristall- und Porzellanobjekte renommierter Marken. Die angebotenen Schmuckstücke bestechen durch die Verarbeitung hochwertiger Farbedelsteine oder organischer Materialien wie Engelshautkorallen (12.000/16.000 CHF), welche besonders wertvoll sind. Daneben stehen feine Smaragde, Saphire oder Diamanten im Mittelpunkt der einzigartigen Kreationen, deren Design den Bogen von klassisch-floral bis modern-geometrisch spannt. Die Schätzpreise liegen zwischen 1.600 CHF und 25.000 CHF Franken.

Unglaublicher Fahndungserfolg
Mit grossem Bedauern musste im März dieses Jahres die Auktion der Taschen- und Armbanduhren abgesagt werden. Grund dafür war ein frühmorgens während der Ausstellungstage durchgeführter Einbruchdiebstahl. Trotz Sicherheitsmassnahmen und Alarm verschwanden die Täter mit Uhren im Wert von rund 200.000 CHF Franken. Die umgehend ausgelöste Grossfahndung führte zu einem unglaublichen Erfolg. Die Einbrecher wurden an der deutsch-tschechischen Grenze von der Polizei aufgegriffen werden, die das gesamte Diebesgut sicherstellen konnte! Schuler Auktionen freut sich deshalb umso mehr, diese nunmehr mit einer einmaligen «Provenienz» behafteten Zeitmesser an der September-Auktion auszurufen. Zu den Highlights gehören eine Patek Philippe Nautilus (30.000/45.000 CHF) mit originaler Korkbox oder eine Du Bois Grand Date Limited Edition, die für 5.000/8.000 CHF Franken einen neuen Träger sucht.

Schuler Auktionen






  • 20.09.2019
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    20.09.2019, voraussichtlich 09:36 Uhr



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  • Mieris, Willem van (1662 Leiden 1747) Der Kindermord zu Bethlehem. Wohl 1696. Öl auf Holz. Unten links signiert. Verso nummeriert 339 und Wachssiegel. 37x47 cm. Schätzpreis:	50.000 - 70.000 CHF
    Mieris, Willem van (1662 Leiden 1747) Der Kindermord zu Bethlehem. Wohl 1696. Öl auf Holz. Unten links signiert. Verso nummeriert 339 und Wachssiegel. 37x47 cm. Schätzpreis: 50.000 - 70.000 CHF
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  • Fabergé-Anhängeikone Russisch, um 1910. (1) Ikone. Tempera auf Metall, Rückseite aus Holz. Gottesmutter von Kasan. Verso handschriftliche Widmung: "God bless you my darling Mimmy".  Schätzpreis:	5.000 - 7.000 CHF
    Fabergé-Anhängeikone Russisch, um 1910. (1) Ikone. Tempera auf Metall, Rückseite aus Holz. Gottesmutter von Kasan. Verso handschriftliche Widmung: "God bless you my darling Mimmy". Schätzpreis: 5.000 - 7.000 CHF
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  • Teeservice, Werkstatt Fabergé Moskau, Ende 19.Jh. Silber. Werkstatt Fabergé. 12 Tassen auf Untertassen. Bauchige Form mit Ornamentbordüre und gravierten Ligaturinitialen Schätzpreis:	6.000 - 6.600 CHF
    Teeservice, Werkstatt Fabergé Moskau, Ende 19.Jh. Silber. Werkstatt Fabergé. 12 Tassen auf Untertassen. Bauchige Form mit Ornamentbordüre und gravierten Ligaturinitialen Schätzpreis: 6.000 - 6.600 CHF
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  • Snuff Bottle China, 20.Jh. Celadongrüne Jade mit dunklen Zonen. In Form eines Kürbis. Stöpsel aus Koralle, Leimspuren. H 7 cm. Schätzpreis:	1.000 - 2.000 CHF
    Snuff Bottle China, 20.Jh. Celadongrüne Jade mit dunklen Zonen. In Form eines Kürbis. Stöpsel aus Koralle, Leimspuren. H 7 cm. Schätzpreis: 1.000 - 2.000 CHF
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  •  Sitzgruppe Hoffmann Jugendstil, Entwurf von Josef Hoffmann 1906, Wiener Werkstätte Schätzpreis:	6.000 - 12.000 CHF
    Sitzgruppe Hoffmann Jugendstil, Entwurf von Josef Hoffmann 1906, Wiener Werkstätte Schätzpreis: 6.000 - 12.000 CHF
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  • Mario Botta (1943 Mendrisio) Schubladenmöbel "Robot 961". Entwurf 1989. Hersteller: Alias, Italy. Stahl, Birnbaumholz. Hochrechteckiger Korpus, 9-schübig. 36x38x121 cm. Schätzpreis:	2.000 - 4.000 CHF
    Mario Botta (1943 Mendrisio) Schubladenmöbel "Robot 961". Entwurf 1989. Hersteller: Alias, Italy. Stahl, Birnbaumholz. Hochrechteckiger Korpus, 9-schübig. 36x38x121 cm. Schätzpreis: 2.000 - 4.000 CHF
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  • Righini, Sigismund (Stuttgart 1870–1937 Zürich) "Leuengasse", 1911. Öl auf Karton. Verso monogrammiert, bezeichnet und datiert. 23,5x17 cm. Schätzpreis:	2.600 - 3.600 CHF
    Righini, Sigismund (Stuttgart 1870–1937 Zürich) "Leuengasse", 1911. Öl auf Karton. Verso monogrammiert, bezeichnet und datiert. 23,5x17 cm. Schätzpreis: 2.600 - 3.600 CHF
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