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MODERNE KUNST GROSSE FÜLLE KLASSISCHER MODERNE

Die Evening Sale-Offerte ist von einer Fülle bedeutender Werke der Klassischen Moderne geprägt. Höhepunkte sind ein Gemälde von Lyonel Feininger (€ 400/600.000), eine bedeutende große Picasso-Zeichnung von 1906 (€ 400/500.000), eine Leinwand von Juan Gris für € 300/350.000, ein Gemälde und eine Gouache von August Macke (bis € 250.000). Ein Ölbild von Paula Modersohn-Becker (€ 180/220.000) und ein Pastell von Edgar Degas (€ 180/200.000) folgen dicht dahinter.

Alexej von Jawlensky ist mit drei Gemälden vertreten (bis € 160.000), Raoul Dufy mit einer Landschaft für € 100/130.000 und Max Ernst mit einem seiner geheimnisvollen Flussgemälden (€ 110/120.000). Zwischen € 80/100.000 liegen Werke von Mela Muter, eine der seltenen Leinwände von Albert Birkle und eine Bronzeplastik von Ernst Barlach.

Das aus langjährigem Privatbesitz stammende Gemälde „Stilleben auf blauem Tisch“ gehört zu den bedeutenden frühen Stillleben von Lyonel Feininger. Verschiedene Aufenthalte in Paris brachten dem Maler die Werke der französischen Avantgarde näher. 1911, im Entstehungsjahr unseres Stilllebens, stellte Feininger mehrere Arbeiten in der Pariser Großveranstaltung der „Société des Indépendants“ aus, die mit 6.800 Werken von Kandinsky, Lehmbruck, Léger, Delaunay u.a. aufwartete. Große Aufmerksamkeit erlangten dort die Gemälde der Kubisten Metzinger und Gleizes. Durch die Begegnung mit dem Kubismus änderte sich auch Feiningers Naturauffassung; kubistische und prismatische Strukturen fanden Eingang in seine Malerei (Lot 11, € 400/600.000). Weiterhin wird auch die schöne frühe Papierarbeit „Geranium (Harlequin and Clown)“ Feiningers aus dem Jahr 1908 offeriert (Lot 80, € 70/80.000).

Zweites bemerkenswertes Highlight ist Pablo Picassos teils gewischte, große Graphit- zeichnung "Deux femmes nues se tenant“ aus dem Jahr 1906. “Two nudes”, wie diese herausragende Zeichnung des 23-jährigen Picasso in früheren Ausstellungskatalogen auch bezeichnet ist, entstand in einer seiner fruchtbarsten Schaffensperioden zwischen Gósol in Spanien und Paris. Am Ende seiner „Rosa Periode“ begannen seine Studien zu einem seiner Hauptwerke „Les Desmoiselles d'Avignon“ (1907), das einen Wendepunkt im Schaffen Picassos darstellt. Unsere Zeichnung kann man als eine der ersten Vorarbeiten dazu lesen. Das 63,5 x 46,3 cm messende Blatt ist bei Zervos unter der Nummer 875 gelistet (Lot 13, € 400/500.000). In der kurzen intensiven Schaffenszeit, die ihm vergönnt war, konzentrierte sich Juan Gris motivisch hauptsächlich auf das Stillleben. Der Kubismus war dabei für ihn der einzige Weg, die von ihm und seinen Weggefährten angestrebte visuelle Essenz der gegenständlichen Welt bildlich umzusetzen. In unserem Stillleben "Raisins, carafe et livre“ aus dem Jahr 1922 fügte Gris das motivische Vokabular aus Karaffe, Buch, Fruchtschale, Zeitung und Pfeife zu einem in sich geschlossenen kristallinen Gebilde zusammen (Lot 61, € 300/350.000).

August Macke ist mit einer Leinwand und zwei Papierarbeiten vertreten. Das Jahr 1912, in dem das vorliegende Gemälde „Blumenkasten mit Kaktus“ entstanden ist, war für Macke von entscheidender Bedeutung: Der Maler engagierte sich in der Künstlergruppe ‚Blauer Reiter' und mit Franz Marc war er mittlerweile eng befreundet. Der Bildraum unseres Werks ist nach neuen künstlerischen Prinzipien strukturiert und dynamisiert (Lot 46, € 220/250.000). Mackes Gouache „Orientalisches Liebespaar“ aus demselben Jahr ist mit € 80/100.000 bewertet (Lot 48).

Bei € 180/220.000 liegt Paula Modersohn-Beckers Bild „Kinder zwischen Birkenstämmen aus dem Jahr 1904 (Lot 22). Es fasst in der Anlage der Komposition, in den gewählten Farben und in den Vereinfachungen der Angaben beispielhaft die Elemente ihres sich ausbildenden persönlichen Stils zusammen; das Gemälde gehörte einst der Mutter der Künstlerin (Lot 22).

Von Edgar Degas kommt die um 1900 entstandene „Danseuse rajustant sa coiffure“. Das vorliegende, gut dokumentierte Pastell aus dem 1918/1919 in Paris versteigerten Nachlass- Konvolut des Künstlers, ist eine der größer-formatigen späten Papierarbeiten (Lot 14, € 180/200.000). Alexej von Jawlensky ist mit drei Ölbildern präsent: „Dahlien“ von 1932 sind mit € 140/160.000 bewertet (Lot 54), seine „Variation 1916 N. 4“ aus dem Jahr 1916 mit € 90/120.000 (Lot 53) und „Großes Stilleben: Blumen in bauchiger Vase“ von 1936 mit € 40/50.000 (Lot 55).

Unter dem Einfluss der Werke Cézannes und durch das gemeinsame Arbeiten mit Georges Braque wandte sich Raoul Dufy um 1908 dem Kubismus zu. Die zuvor leuchtende Farbigkeit seiner fauvistischen Werke wich einem eher verhaltenen Kolorit. Formale, konstruktive Fragen standen nun im Vordergrund. Mit seinem Studienfreund Émile-Othon Friesz reiste Dufy 1909 nach München, der Aufenthalt schlug sich im Oeuvre beider Maler mit mehreren Bildern nieder. Der hier offerierte "Le Jardin à Munich“ von 1909/1910 ist mit € 100/130.000 bewertet (Lot 63). Von Max Ernst liegt das um 1954 entstandene Gemälde „Le Gulf Stream“ (Lot 71a, € 110/120.000). Mela Muter ist mit ihrer großformatigen Leinwand „Kellerkinder“ von 1916 vertreten (Lot 92, € 80/100.000).






  • 19.06.2020 - 20.06.2020
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    Modern Art Evening Sale Modern Art – Day Sale Vorbesichtigung
    Kataloge online / Live-Auktion
    19. Juni 2020, ab 18 Uhr, Lempertz Köln 20. Juni 2020, ab 11.00 Uhr Vorbesichtigung: Köln 6. bis 17. Mai http://www.lempertz.com/kataloge.html



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  • Lot 32 Nr. 398 857 Pablo Picasso Deux femmes nues se tenant. 1906 Graphitzeichnung, teils gewischt, auf Papier, 63,5 x 46,3 cm Schätzpreis: EUR 400.000 – 500.000,-
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    Kunsthaus Lempertz
  • Lot 11 Nr. 398 540 Lyonel Feininger Stilleben auf blauem Tisch. 1911 Öl auf Leinwand, 55 x 75 cm Schätzpreis: EUR 400.000 – 600.000,-
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