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ZEITGENÖSSISCHE KUNST GROSSE FÜLLE BEDEUTENDER KUNST

An der Spitze der Auktion stehen zwei bedeutende Werke von Georg Baselitz (€ 450/650.000) und Günther Förg (€ 500/600.000). Ihnen folgen 13 beachtliche sechs- stellige Werke die mehrfach aus für die Künstler wichtigen Werkphasen stammen: von Cy Twombly (€ 200/300.000 und € 80/120.000), Karel Appel (200/220.000 und (€ 150/180.000), Gerhard Richter (€ 240/280.000 und € 150/180.000), von Zdeněk Sýkora (€ 180/250.000), Herbert Brandl (€ 150/200.000) und Richard Hamilton (€ 140/150.000), ebenso wie von A.R. Penck (€ 100/150.000 und € 70/90.000), Maurizio Cattelan (€ 100/150.000) und Werner Berg (€ 80/120.000).

In dem aus der ‚Remix‘-Serie stammenden Gemälde „Der Jäger“ von Georg Baselitz aus dem Jahr 2007 werden Themen seiner früheren Werke versatzstückhaft rekombiniert. Das Bild zeichnet sich durch eine distinkte Vierteilung der Fläche aus; die Hitler-Figur im obersten Viertel ist nicht mehr reine Andeutung, sondern klar erkennbar. Die vier Flächen setzen sich auch malerisch voneinander ab, feurige Pinselführung wechselt sich mit freigelassenen Flächen und Andeutungen von Spritztechnik ab. Ebenso auffällig: Von oben nach unten wird die Farbpalette immer weiter reduziert (Lot 22, € 450/650.000).

Auch eine 6-teilige unbetitelte Arbeit Günther Förgs von 1989 in Acryl auf Blei stammt aus einer bedeutenden Werkphase. Den Bleibildern widmet sich Förg ab der zweiten Hälfte der 1980er Jahre mit besonderer Aufmerksamkeit. Sie gehören zu seinen bekanntesten Werkgruppen, in ihnen tritt die Stofflichkeit des gewählten Materials besonders kraftvoll zutage. In der hier offerierten, außerordentlich schönen sechsteiligen Serie bleibt das unge- wöhnliche Material unter der sichtbaren Oberfläche verborgen und scheint nur subtil durch. Die sechs hochrechteckigen Einzelbilder zeigen geschlossene monochrome Farbflächen, die jeweils im rechten Bildviertel von einer breiten vertikalen Linie in dunklem Rot durchlaufen werden – ein Element, das in Anlehnung an den sprichwörtlichen „roten Faden“ die Werke optisch aneinanderbindet (Lot 18, € 500/600.000).

Cy Twomblys unbetitelte 50 x 70 cm messende Papierarbeit „(Roma)“ stammt aus dem für sein zeichnerisches Oeuvre sehr produktiven Jahr 1963. Die mittige vertikale Komposition wird am unteren Bildrand von skripturalen Elementen, die fließend über in die Signatur des Künstlers übergehen, abgeschlossen (Lot 12, 200/300.000). Ein weiteres, ein Jahr früher gearbeitetes Blatt ist mit € 80/120.000 bewertet (Lot 13).

Auch Gerhard Richter ist mit zwei Werken vertreten. Mit dem ersten ‚Abstrakten Bild‘, das 1976 entsteht, vollzieht sich ein radikaler Umbruch im Schaffen Richters und eine bedeutende neue Werkphase beginnt. Die Abkehr von den Vermalungen und Grauen Bildern, mit deren radikal objektiver Gestaltlosigkeit er nach eigener Aussage in eine schöpferische Sackgasse geraten war, bringt etwas völlig Neues mit sich. Die vorliegende 42 x 40 cm große Leinwand „Abstraktes Bild“ von 1977 ist mit einer Taxe von € 240/280.000 versehen (Lot 16). Auf € 100/150.000 kommt das 1994 in Öl auf Karton gemalte Bild 3.3.94 (Lot 20).

Von Zdeněk Sýkora, dessen Gemälde Lempertz in den letzten Jahren stets mit großem Erfolg versteigert hat (mit € 1.052.000 internationaler Rekord) wird „Linie Nr.102“ aus dem Jahr 1992 aufgerufen. Das Gemälde ist direkt vom Künstler erworben und 1995 im Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum ausgestellt worden (Lot 15, € 180/250.000). Eine unbetitelte Leinwand Herbert Brandls ist auch durch ihre ungewöhnliche Größe charakterisiert: sie misst 165 x 600 cm. Das stark rottonige, kraftvolle Bild ist mit € 150/200.000 bewertet (Lot 77). Von 1958 bis 1961 arbeitet Richard Hamilton an dem ikonischen Gemälde „$he“, das Ölmalerei, Airbrush und Collage verbindet. Die vorliegende, 25,7 x 19,5 cm große “Study for $he” aus dem Jahr 1958 kommt aus bedeutender Provenienz: Die Arbeit war ein Geschenk des Künstlers an Joseph Beuys und befindet sich seitdem in der Sammlung der Familie Beuys, sie wurde mehrfach prominent ausgestellt (Lot 59, € 140/150.000).

Auch A.R. Penck ist mit zwei Leinwänden vertreten. „Ich in London 1” von 1982 entstand zwei Jahre nach seiner Ausbürgerung aus der DDR. Diese Umsiedelung hatte auch einen stilistischen Wandel zur Folge, seine Malerei wurde freier und ungezwungener: verschwen- derischer Umgang mit Ölfarbe und Acryl sowie eine Fülle neuer Techniken und Vorgehens- weise führten zu einer Veränderung der Bildsprache. (Lot 6, € 100/150.000). Auf € 70/90.000 ist das Gemälde „Homer und die Folgen“ von 1996 geschätzt (Lot 81). Auf € 100/150.000 kommt ein unbetitelter C-Print von Maurizio Cattelan (Lot 44). Der künstlerische Ausdruck von Werner Berg ist von Expressionismus und Magischem Realismus beeinflusst: In reduzier- ten klaren Formen mit festen Konturen und in leuchtender Farbigkeit bildet der v.a. in Österreich sehr gesuchte Künstler die Szenen des ländlichen Alltags ab. Die „Kegelbuben“ des Dorfes sind ein häufig vertretenes Motiv der 1960er und 1970er Jahre – so auch in der hier offerierten Leinwand aus dem Jahr 1976 (Lot 55, € 80/120.000). Von Karel Appel werden zwei repräsentative Werke aus den frühen 1960er Jahren angeboten. Sein typischer ungestümer Farbauftrag bestimmt auch die Bildsprache der 1960er und 1970er Jahre, doch motivisch wirkt sie oft beruhigter. „Badende“ von 1962 ist mit € 200/220.000 bewertet (Lot 23), während die zu der Werkserie von Frauenakten zählende, ein Jahr zuvor entstandene, zahlreich ausgestellte Leinwand „Nue“ bei 150/180.000 liegt (Lot 61).






  • 01.06.2022 - 02.06.2022
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  • Nr. 410 994 Georg Baselitz Der Jäger (Remix). 2007 Öl auf Leinwand, 300 x 250 cm Schätzpreis: € 450.000 – 650.000,-
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  • Nr. 410 937 Günther Förg Ohne Titel. 1989 6-teilige Arbeit: je Acryl auf Blei auf Holz, je 80 x 60 cm Schätzpreis € 500.000 – 600.000,-
    Nr. 410 937 Günther Förg Ohne Titel. 1989 6-teilige Arbeit: je Acryl auf Blei auf Holz, je 80 x 60 cm Schätzpreis € 500.000 – 600.000,-
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