• Menü
    Stay
Schnellsuche

MODERNE | AFRI

MODERNE | AFRIKA UND AUSSEREUROPÄISCHE KUNST

MODERNE | AFRI

Im Möbel-Kapitel sind folgende Stücke von Louis Majorelle, Nancy, für den Sammler von ganz besonderem Interesse: eine Etagère (um 1905, Höhe 125 cm, Taxe 1.400-1.600 Euro), ein Tisch auf konischen Vierkantbeinen (um 1905/10, Taxe 600-800 Euro) sowie der Vitrinenschrank „Les Blés" aus Palisanderholz mit dreitürigem Unterbau und verspiegeltem Aufsatz (um 1908, Taxe 3.500-3.800 Euro). Ein weiterer prominenter Designer-Name ist Richard Riemerschmid mit Möbeln aus der Zeit vor 1907. Selten auf dem Markt zu finden sind der Propellertisch in Mahagoni, die dazugehörigen Stühle und die Sitzbank (Taxen 1.000-1.200, 400-600 bzw. 1.200-1.400 und 600-800 Euro). Aus dem Umkreis von Josef-Maria Olbrich stammt ein um 1910 geschaffener dekorativer Vitrinenschrank mit Perlmutteinlagen und facettierter Glastüre (Taxe 2.800-3.000 Euro).

Das Angebot ergänzen diverse moderne Einrichtungsstücke, unter anderem ein Barschrank von Aldo Tura mit typisch tresorähnlichem Korpus (um 1960, Höhe 164 cm, Taxe 2.500-2.800 Euro), ein Künstlerteppich von Victor Vasarely (um 1961, Taxe 2.200-2.400 Euro) mit abstrakt-farbiger Komposition in Grautönen und Gelb oder ein dekoratives Objekt aus Alu-Wabenblech „Fortuni Screen" des Künstlers Ron Arad von 1986 für 6.000 bis 8.000 Euro.

Klassische Moderne
Eine Arbeit aus der Grafik-Abteilung ist teuerstes Werk der klassischen Moderne: Das unbetitelte Aquarell von Wassily Kandinsky aus dem Jahr 1940 wird bei 175.000 bis 200.000 Euro aufgerufen. In Deutschland verfemt, verbrachte Kandinsky die Kriegsjahre im Pariser Exil und führte in seinen letzten Lebensjahren die Vision vom „Geistigen in der Kunst" fort. Die streng abstrakte Konstruktion seiner Bilder wurde im Verlauf der 30er Jahre von spielerisch-freier Komposition abgelöst. Beides spiegelt die 23 x 18 Zentimeter kleine Zeichnung: In ein mit Tuschfeder gezeichnetes Gerüst bindet Kandinsky farbige Formen ein. Ungewöhnlich für den Maler, stellen sie gegenständliche Motive wie Schiffe, Fische und Himmelskörper am Horizont des Meeres dar. Die horizontale Staffelung und die darüber gelegten Winkelformen schaffen räumliche Dimension und Dynamik; im Kleinformat und in kleinteiliger Formensprache entfaltet das Werk auf rosafarbenem Papiergrund eine heitere Poesie, die von Kandinskys ungebrochener geistiger Freiheit zeugt.

Als Mitglied der Künstlergruppe „Brücke" begab sich auch Otto Mueller auf die Suche nach har-monischer Einheit von Mensch und Landschaft, ließ sich jedoch anders als seine Malerkollegen statt von der „primitiven" Kunst Afrikas vom Zigeunerleben beeinflussen, das für ihn Idealbild des unverbildeten Daseins war. Auch die aquarellierte Kreidezeichnung „Mädchen am Baumstamm" (Taxe 130.000 bis 160.000 Euro) stellt ein Zigeunermädchen dar, das sich entspannt an einen Baumstamm lehnt. Der nackte braune Körper fügt sich wie ein Teil der Landschaft ins Waldgrün und wird so zum Sinnbild der Unschuld und Keuschheit. Die geschlossenen Augen der Frau deuten auf die körperliche und geistige Befreiung von den Zwängen der Zivilisation hin.

Der in Leben wie im Wirken sinnenfreudige Lovis Corinth bevorzugte bis ins Alter sinnlich-erotische Themen, wie auch seine Version vom „Urteil des Paris" (Taxe 60.000-80.000 Euro) aus dem Jahr 1920 zeigt. Hier stellt er die Verführung des Mannes durch die Frau dar. Im Wettbewerb um die größte Schönheit gewinnt Aphrodite mit dem Versprechen, dem Paris die Liebe der schönsten Frau der Welt zu vermitteln. Die formauflösende Malweise der Szene mit der Göttin der Schönheit im Zentrum des Gemäldes, gerahmt durch die Konkurrentinnen und Paris, sorgt für bewegte, fast derbe Lebensnähe. Für den Malerfreund Franz Heckendorf als Hochzeitsgeschenk gedacht, offenbart das Bild die ambivalente Einstellung Corinths zur Ehe, gelten doch Hund und Pfau im Bildvordergrund als Symbole für Treue und Laster. Seine Sichtweise zeigt das Wissen um die Vergänglichkeit von Schönheit und sinnlichen Freuden, aber auch ihre Nähe zu den Mächten der Finsternis und des Todes.

Nach seiner Ausbildung an den Kunstakademien in Karlsruhe und München zählte Adolf Erbslöh
als Mitglied der 1909 gegründeten Neuen Künstlervereinigung München zum Kreis fortschrittlicher Maler, die expressive Tendenzen in ihre Bilder übernahmen. Aus ihren Reihen bildete sich 1911 unter der Leitung von Kandinsky die Gruppe des „Blauen Reiter"; doch der radikalen Abstraktion mochte Erbslöh nicht folgen, wie auch das Ölgemälde „Die Brücke" von 1916 zeigt. Die auf 35.000 bis 40.000 Euro taxierte Ansicht rückt das steinerne Bauwerk ins Zentrum einer bäuerlichen Landschaft, in die ein Gehöft eingebettet ist. Die klar umrissenen Formen und satten Grün- und Brauntöne fügen sich zu einer flächig gebauten Komposition verschiedener Farbfelder. Offen bleibt, ob Erbslöh von seiner westfälischen Heimat, seiner Wahlheimat Bayern oder von den Eindrücken als Soldat und Kriegsmaler in Frankreich inspiriert war - in jedem Fall vermittelt die sommerliche Landschaft die Behäbigkeit ländlichen Lebens und tröstliche Ruhe der Natur.


Auktion






Neue Kunst Auktionen
Leonora Carrington’s Magnum
T he most significant work by the celebrated Surrealist...
Phillips Announces Highlights
London Sale on 19 April to Showcase Contemporary Artists...
Auktionshaus Peege: Auktion 177
Das Auktionshaus Peege lädt zur großen Frühlingsauktion ein....
Meistgelesen in Auktionen
Japan, Südostasien und Indien
Antiquitäten und Kunst aus Asien haben bei Koller eine...
Zeitgenössische Kunst | 4. + 5
Gemälde | Aquarelle | Zeichnungen | Skulpturen | Multiples |...
Aus aristkokratischem Besitz
Am 12. September 2013 lädt das Dorotheum zur Auktion „...
  • MODERNE | AFRIKA UND AUSSEREUROPÄISCHE KUNST
    NEUMEISTER Kunstauktionen
  • Zum Jahresanfang präsentierte die Klasse des Münchener Bildhauerei-Professors Albert Hien ihre Winterspiele mit frischem Blick auf die stille Zeit. Auch ein designorientiertes Publikum kam auf seine Kosten mit einem Einblick in das Sammlerleben bei der Schau 4 Verrückte. Bauhaus Sammeln. Mit gleich zwei Ausstellungen würdigte NEUMEISTER mit der Zürcher Galerie Katharina Büttiker Art Deco - Art Nouveau das Jugendstilgenie Alfons Mucha, dessen Todestag sich 2009 zum 70. Mal jährte: im Sommer in unserer Dependance am Wiener Lobkowitzplatz 1 sowie derzeit in unserer Galerie im Museumsquartier München.

Im Rahmen des Open-Art Wochenendes brachten wir gemeinsam mit der Galerie Mueller & Plate mit der Schau Indian Art zeitgenössische indische Kunst nach München, zeigten mit der Bozener Malerin Christina Gallmetzer Kunst in der Tradition der Leipziger Schule. Unter dem Titel Next Generation begleitete eine Schau von edlem Spielzeug und Einrichtungsgegenständen fürs Kinderzimmer aus verschiedenen Epochen unsere Online-Auktion.
    Zum Jahresanfang präsentierte die Klasse des Münchener Bildhauerei-Professors Albert Hien ihre Winterspiele mit frischem Blick auf die stille Zeit. Auch ein designorientiertes Publikum kam auf seine Kosten mit einem Einblick in das Sammlerleben bei der Schau 4 Verrückte. Bauhaus Sammeln. Mit gleich zwei Ausstellungen würdigte NEUMEISTER mit der Zürcher Galerie Katharina Büttiker Art Deco - Art Nouveau das Jugendstilgenie Alfons Mucha, dessen Todestag sich 2009 zum 70. Mal jährte: im Sommer in unserer Dependance am Wiener Lobkowitzplatz 1 sowie derzeit in unserer Galerie im Museumsquartier München. Im Rahmen des Open-Art Wochenendes brachten wir gemeinsam mit der Galerie Mueller & Plate mit der Schau Indian Art zeitgenössische indische Kunst nach München, zeigten mit der Bozener Malerin Christina Gallmetzer Kunst in der Tradition der Leipziger Schule. Unter dem Titel Next Generation begleitete eine Schau von edlem Spielzeug und Einrichtungsgegenständen fürs Kinderzimmer aus verschiedenen Epochen unsere Online-Auktion.
    NEUMEISTER Kunstauktionen