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MODERNE | AFRIKA UND AUSSEREUROPÄISCHE KUNST

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Zeitgenössische Kunst
Spitzenreiter bei den Taxen dieser Sparte ist Günter Uecker. Mit dem auf 170.000 bis 190.000 angesetzten Nagelobjekt „Feld" von 1998 schließt er an seine frühe Schaffenszeit an. Zusammen mit den Künstlerkollegen von der Gruppe ZERO, Heinz Mack und Otto Piene, verfolgte Uecker damals die Idee einer quasi auf den Nullpunkt zurückgeführten Kunst, um einen von der Vergangenheit des Zweiten Weltkrieges unbelasteten Neuanfang zu ermöglichen. Sie proklamierten eine Phase des Schweigens und der Stille und forderten eine „Reduktion alles Figürlichen und die Konzentration auf die Klarheit der reinen Farbe und der dynamischen Lichtschwingung im Raum". Günther Ueckers Wandobjekte, die Nagelreliefs, entsprachen diesen Tendenzen und wurden - befördert durch die Teilnahme an mehreren Documenta-Ausstellungen wie auch der Biennale von 1970 - zum Markenzeichen des Professors der Düsseldorfer Akademie. Das figürliche Motiv „Feld" löst sich in der Struktur auf, die zum eigentlichen Träger der Landschaftsdarstellung wird: In den unterschiedlichen Abständen, Längen und Neigungswinkeln der Nägel wird eine Bewegung sichtbar, die den Wind abzubilden scheint, in dem sich Getreidehalme wiegen. Zwischen Bild und Skulptur changierend, entfaltet das vom Zenbuddhismus inspirierte Objekt eine ganz eigene Poesie.

Gerhard Richter beschäftigte sich 2004 in seinem Künstlerbuch „War Cut" mit dem Irak-Krieg. Hierfür kombinierte er selbst fotografierte Details aus einem 1987 geschaffenen, heute dem Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris gehörenden „Abstrakten Bild" mit Textstellen aus Artikeln in der FAZ vom 20. und 21. März 2003, dem Beginn des Irak-Krieges. Die Ausschnitte reagieren auf die Fakten der Zeitungsberichte, indem sie diese umdeuten. Zugleich wollte der Künstler durch klare Struktur das Verstehen des Chaotischen und Widersprüchlichen ermöglichen. Die Fassung „War Cut II" (Taxe 30.000-40.000 Euro) zählt zu den zwanzig Exemplaren der Auflage, die durch Richters eigenhändige Übermalung des Buchcovers mit Ölfarbe als Vorzugsausgabe gekennzeichnet sind. Die Farbe Rot auf dem Leinengewebe dominiert alle anderen Töne; so hält Richter gleichsam die Wunde des Krieges offen. Im Resümee über seine eigene Arbeit scheint die visionäre Kraft auf: „Die schönste Lust war die, das fertige Buch am Ende zu bemalen. ... Da hat es Spaß gemacht, so etwas Schönes zu machen ... So etwas Märchenhaftes, Phantastisches. Das ganze Gegenteil von Krieg."

Bereits in jungen Jahren fand Günter Fruhtrunk, auch durch den Einfluss von Baumeister und Bissier, zur Abstraktion. Als er in München zum Professor an die Kunstakademie berufen worden war, hatte er längst die Ideen des Konstruktivismus zu einer farbintensiv-rhythmischen Bildwelt gewandelt. Indem er Streifen farblich alternierend in strengem Rhythmus anordnete, entwickelte er eine dynamische Formensprache - so auch im auf 18.000 bis 20.000 Euro taxierten Gemälde „Vibration vom schwarzen Blau" von 1965. In seinen Streifenbildern setzt sich Fruhtrunk mit der Illusion der Malerei auseinander und verhindert mit langen Farbbahnen die Wahrnehmung von Fläche, durch ihre parallele Anordnung hebt er die Hierarchie einzelner Formen zugunsten der Gleichwertigkeit auf. Die Schmalheit der Bänder und farblich akzentuierte Ränder sorgen für optischen Reiz, der die Bild-oberfläche in flimmernde Vibration versetzt und Fruhtrunks Werk in die Nähe der Op-Art rückt. Seiner Orientierung beraubt, muss sich der Betrachter auf das visuelle Erlebnis einlassen und auf die sich im Prozess des Schauens verändernde Wahrnehmung.

Zwei Bilder von Markus Lüpertz erinnern an den Beginn der künstlerischen Karriere des späteren Rektors der Kunstakademie Düsseldorf. Um 1961/62 entstanden, sind sie mit den Themen Kreuzigung und Akt noch dem klassisch-akademischen Kanon verpflichtet. Der „Weibliche Akt auf Divan" (Taxe 15.000 bis 20.000 Euro) betont die voluminösen Formen auf rotem Grund mit schwarzer Konturlinie. Der zurückgelegte Kopf der Frau mit blassem Gesicht konterkariert die erotische Leiblichkeit der Frauengestalt und verleiht dem traditionellen Motiv eine morbide Brüchigkeit. Etwa zur gleichen Zeit entstand die „Kreuzigung" (Taxe 18.000 bis 20.000 Euro) während eines Studienaufenthalts im Kloster Maria Laach. Hier ist es die ungewöhnliche Perspektive, die das dunkel-expressive Bild interessant macht. Anscheinend von oben betrachtet, heben sich über dem Dornenkranz Christi die gespenstisch weiß und steif in die Bildmitte ragenden Gliedmaßen des Leichnams vom Grund ab und lenken den Blick auf die Schädel von Golgatha. Wie in vielen frühen Bildern von Lüpertz ist auch hier eine Erstarrung allen Lebens spürbar.

Neben Andreas Gursky, Thomas Ruff und Candida Höfer zählt Documenta-Teilnehmer Thomas Struth zu den berühmten deutschen Fotografen aus der Schule von Bernd und Hilla Becher. Die Farbaufnahme „Zhijiang Zhong Lu, Shanghai 1997" (Taxe 10.000-12.000 Euro) zeigt eine belebte Straße, die in einen Turm mündet. Mit dieser Stadtansicht setzt Struth seine Serie der „Unbewussten Orte" aus den 80er Jahren fort. Sie thematisiert Straßenzüge internationaler Metropolen aus immer gleicher Perspektive und verallgemeinert so das meist unbewusst wahrgenommene alltägliche Lebensumfeld zum Stereotypen. Dadurch gelingt es Struth, funktionale, historische und soziale Zusammenhänge offen zu legen.

NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG, Tel. 089/ 23 17 10 - 0
Marion Vorbeck, Tel. 089/ 23 17 10 - 50, Email marion.vorbeck@neumeister.com


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  • Zum Jahresanfang präsentierte die Klasse des Münchener Bildhauerei-Professors Albert Hien ihre Winterspiele mit frischem Blick auf die stille Zeit. Auch ein designorientiertes Publikum kam auf seine Kosten mit einem Einblick in das Sammlerleben bei der Schau 4 Verrückte. Bauhaus Sammeln. Mit gleich zwei Ausstellungen würdigte NEUMEISTER mit der Zürcher Galerie Katharina Büttiker Art Deco - Art Nouveau das Jugendstilgenie Alfons Mucha, dessen Todestag sich 2009 zum 70. Mal jährte: im Sommer in unserer Dependance am Wiener Lobkowitzplatz 1 sowie derzeit in unserer Galerie im Museumsquartier München.

Im Rahmen des Open-Art Wochenendes brachten wir gemeinsam mit der Galerie Mueller & Plate mit der Schau Indian Art zeitgenössische indische Kunst nach München, zeigten mit der Bozener Malerin Christina Gallmetzer Kunst in der Tradition der Leipziger Schule. Unter dem Titel Next Generation begleitete eine Schau von edlem Spielzeug und Einrichtungsgegenständen fürs Kinderzimmer aus verschiedenen Epochen unsere Online-Auktion.
    Zum Jahresanfang präsentierte die Klasse des Münchener Bildhauerei-Professors Albert Hien ihre Winterspiele mit frischem Blick auf die stille Zeit. Auch ein designorientiertes Publikum kam auf seine Kosten mit einem Einblick in das Sammlerleben bei der Schau 4 Verrückte. Bauhaus Sammeln. Mit gleich zwei Ausstellungen würdigte NEUMEISTER mit der Zürcher Galerie Katharina Büttiker Art Deco - Art Nouveau das Jugendstilgenie Alfons Mucha, dessen Todestag sich 2009 zum 70. Mal jährte: im Sommer in unserer Dependance am Wiener Lobkowitzplatz 1 sowie derzeit in unserer Galerie im Museumsquartier München. Im Rahmen des Open-Art Wochenendes brachten wir gemeinsam mit der Galerie Mueller & Plate mit der Schau Indian Art zeitgenössische indische Kunst nach München, zeigten mit der Bozener Malerin Christina Gallmetzer Kunst in der Tradition der Leipziger Schule. Unter dem Titel Next Generation begleitete eine Schau von edlem Spielzeug und Einrichtungsgegenständen fürs Kinderzimmer aus verschiedenen Epochen unsere Online-Auktion.
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