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Neue Entdeckungen bei alten Meistern: 409. Kunst- und Antiquitätenauktion

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Aus Marmor ist der „Merkur auf Pegasus", der nach der Skulptur des Antoine Coysevox in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert vollrund gearbeitet wurde. Der originale „Mercure" aus dem Jahr 1702 befand sich einst im Jardin des Tuileries und ist heute im Louvre zu besichtigen. Mit seinem Gegenstück „La Renommée" stellen die beiden Figuren den Ruhm des Königs unter friedlichem wie auch kriegerischem Aspekt dar. Das bei Nagel zum Verkauf stehende Stücke zeigt nur wenig Unterschiede zur Skulptur von Coysevox (Höhe 93 cm, Schätzung 5.000 €).

La Renommée

Das klassische Angebot der 409. Kunst- und Antiquitätenauktion von Nagel enthält europäisches Kunsthandwerk, Möbel und Gemälde des 19. Jahrhunderts.

An erster Stelle zu erwähnen ist die Sammlung von Dr. Wolfgang und Sigrid Berner aus Frankfurt am Main. Die Eheleute hatten eine Vorliebe für das Land Bayern und hielten sich oft in München auf, um an kulturellen Höhepunkten der Landeshauptstadt teilnehmen zu können. Dabei stöberten sie auch durch die Antiquitätengeschäfte in München und erwarben Gemälde bayerischer Maler. Tiere und Landschaften gehörten zu ihren bevorzugten Motiven. Ein zweiter Standort des Ehepaares war am Chiemsee, von wo aus sie oft nach Salzburg fuhren. Dort und in München erwarben sie Fayencen und Porzellane, vor allem frühe Meissen-Stücke. Zu den Höhepunkten der Sammlung gehören ein Gemälde von Alexander Koester („Entenbesprechung", Maße 74 x 120 cm, Schätzung 20.000 €) und eine Meissener Prunkdeckelterrine der Zeit um 1740 mit Kauffahrtei-Szenen (Schätzung 25.000 €). Der Erlös aus der Versteigerung ihrer Sammlung fließt direkt in die Dr. Wolfgang und Sigrid Berner Stiftung, die im Dezember 2002 errichtet wurde. Sie unterstützt kranke und behinderte Kinder und Jugendliche im Raum Frankfurt am Main.

Die Silber-Abteilung kann mit einer Silbersammlung aufwarten, die Stücke vom 16. bis 20. Jahrhundert enthält. Der Schwerpunkt liegt auf Silber für den kirchlichen Gebrauch, überwiegend aus dem österreichisch-ungarischen und italienischen Raum. Herausgegriffen seien verschiedene Messkelche, darunter ein prunkvolles römisches Exemplar aus gegossenem, getriebenen und teilvergoldetem Silber (Höhe 30,5 cm, Schätzung 7.800 €) und ein in Malta 1775 bis 1797 hergestellter Messkelch der Familie Chigi-Zondadari (Höhe 28 cm, Schätzung 6.500 €). Die Familie Chigi-Zondadari ist eine alteingesessene Sieneser Familie, aus der unter anderem Papst Alexander VII. hervorging. Aus Brig in Schlesien stammt ein bereits 1569 datierter Messkelch (Schätzung 6.500 €). Erwähnenswert ist außerdem ein Flaschenkühler mit dem Wappen der Pfalzgrafen von Pfalz-Birkenfeld aus der Mitte des 18. Jahrhunderts (Höhe 17,5 cm, Schätzung 1.900 €). Darüber hinaus enthält die Sammlung schöne Silber-, Schildpatt- und Messing-Tabatieren aus dem 18. Jahrhundert und einige Silber-Stücke der Zeit um 1800.

Zu den ausgefallenen und seltenen Sammlerstücken der Auktion gehört ein Büttenmännchen mit Silbermontierung. Die Untersuchung ergab, dass es sich um eine Ulmer Arbeit der Zeit um 1600 handelt, welche aufgrund der im Ulmer Museum bewahrten Meistertafel dem 1603 als Lehrherrn erwähnten Goldschmied Michael Paulus Schmid zuzuweisen ist. Auch die Ergebnisse der analytischen Untersuchung sprechen nachhaltig für die Authentizität der Montierung (Höhe 22,5 cm, Schätzpreis 2.000 €).

Bei den Möbeln sind ein klassizistischer Aufsatzschrank aus Ligurien und ein Breslauer Schrank hervorzuheben. Das ligurische Möbel vom Ende des 18. Jahrhunderts besticht durch reichen Bronze-Zierat und die verwendeten Hölzer, darunter Rosenholz und Mahagoni (Schätzpreis 8.000 €). Der barocke Dielenschrank aus Breslau, ebenfalls 18. Jahrhundert, ist reich marketiert, teils graviert und brandschattiert (Schätzpreis 25.000 €). Eine authenthische Arbeit ist auch der Egerer Kabinettschrank, der die typischen Reliefintarsien aufweist (2. Hälfte 17. Jahrhunderts, Schätzpreis 18.000 €). Außerdem ist eine Rokoko-Kommode des Matthäus Funk im Angebot. Das um 1765 in Bern gearbeitete Nussbaum-Möbel weist die originalen Beschläge, Marmorplatte und Tapetenauskleidung auf (Schätzpreis 5.000 €).

Bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts fällt das großformatige Gemälde der „Heiligen Irmengard von Chiemsee" von Karl Raupp (Darmstadt 1837-1918 München) auf. Irmengard war die Tochter von Ludwig dem Deutschen und der Welfenfürstin Hemma. Als fromme Prinzessin trat sie ins Kloster ein und wurde später Äbtissin von Frauenwörth, wo sie 866 im Alter von 34 Jahren starb. Durch ihre guten Taten gegenüber den Armen und Entrechteten soll es rund um den Chiemsee keine Armut und kein Elend gegeben haben. Nach ihrem Tod wurde Irmengard rund um den Chiemsee wie eine Heilige verehrt. Sie soll im Laufe der Zeit einigen Nonnen im Kloster erschienen sein und wurde nach mehr als tausend Jahren selig gesprochen. Der Schrein mit ihren Reliquien wurde in die Apostelkirche gebracht, die man seitdem Irmengardkapelle nennt. Der Maler Karl Raupp wurde auch "Chiemsee-Raupp" genannt. Er gründete eine Malerkolonie auf der Fraueninsel und war Mitherausgeber der im Jahr 1918 erschienenen Künstlerchronik von Frauenchiemsee. In seinem Schaffen verbindet Karl Raupp ein genaues Studium der Landschaft, wie es bereits im Biedermeier gepflegt wird, mit dem gründerzeitlichen Genrebild. (Maße 124 x 211 cm, Schätzpreis 10.000 €).


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