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Vorbericht Alte Kunst 349

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Am 29. September 2010 startet das Haus NEUMEISTER mit der ersten Herbstauktion nach den Sommerferien. Unter den dem reichen Angebot von ca. 750 Nummern ist das teuerste Los am Vormittag ein Johann Michael Hoppenhaupt d. Ä. zugeschriebener Armlehnstuhl, Berlin, Mitte 18. Jh., verziert mit reichem Blattwerkdekor, Taxe EUR 35.000.

Mathias Schmid    (1835 See im Patznauntal - 1923 München)   Blinde Kuh - Dorfjugend beim Spiel in der Stube.

Porzellanliebhaber werden auf ihre Kosten kommen. Unter den vielen Servicen der Meissener und Nymphenburger Manufaktur sind besonders Teile aus dem Perl-Service mit Dekor „Bayerisches Königsservice" mit Münchener und Schweizer Ansichten hervorzuheben, Taxen zwischen EUR 250 und 1.100. Nach einem Modell von Friedrich von Gärtner wurde eine Bouillontasse mit Untertasse mit bunter Ansicht „Der Festsaalbau der Münchener Residenz mit Blick auf die Theatinerkirche" gefertigt, die mit EUR 1.000 aufgerufen wird. Rund um den Wein dreht es sich bei den Figurengruppen „Die Weinlese", ein Fass umgeben mit musizierenden und mit der Weinlese befassten Kindern, sowie „Die Weinpresse", umringt von Kindern bei verschieden Tätigkeiten, Meissen, nach Model von Johann Karl Schönheit, Taxen EUR 900 und 1.000. Zwei dekorative Elemente-Vasen „Die Erde" bzw. „Das Feuer", reich verziert mit Figuren, Diana, Hephaistos, Putten und Tieren, Meissen, nach Model von Johann Joachim Kändler, sind mit jeweils EUR 4.000 angesetzt.

Ein üppiger historistischer Prunkdeckelhumpen (Hanau?) mit reichem Reliefdekor und bekrönender Ritterfigur aus Elfenbein ist unter der Rubrik Silber zu finden, Taxe EUR 12.000.

Begehrt bei Sammlern dürfte ein Coffret à liqueurs, Manufaktur Tahan, Napoleon III, um 1860, sein. Das mit Ornamentkartuschen in Boulletechnik eingelegte Holzkästchen hat einen herausnehmbaren Einsatz mit vier Likörflaschen und zwölf Gläsern (Taxe EUR 1.200). Jean-Pierre-Alexandre Tahan (1813-1892) war einer der bedeutendsten französischen Hersteller von Kleinmöbeln der zweiten Hälfte des 19. Jhs. und Hoflieferant Kaiser Napoleons III. Ebenso in der Kategorie Kunsthandwerk findet sich ein seltenes Harfenbild, Ostbayern, datiert 1859, mit bayerischen Wallfahrtsmadonnen aus Altötting, Passau und Landshut (Taxe EUR 2.500).

Unter den Skulpturen sind besonders erwähnenswert zwei kleine Reliefs der Zeit um 1685 mit Darstellungen von Petrus und Magdalena als reuige Sünder, welche Christoph Daniel Schenck zugeschrieben sind und einem Bieter EUR 10.000 wert sein sollten. Eine charakteristische Kärntner Arbeit der Zeit um 1500 ist eine qualitätvolle stehende Maria mit Kind, für die moderate EUR 3.000 angesetzt sind. Von besonderem, nicht nur lokalem Interesse dürfte ein überlebensgroßer antikisierender weiblicher Kopf des Schöpfers der Münchener Kolossalstatue der Bavaria Ludwig von Schwanthaler sein, der seine Taxe von EUR 2.200 wohl übertreffen wird.

Neben dem oben erwähnten Armlehnstuhl Joh. Michael Hoppenhaupts d. Ä. wartet die gewohnt umfangreiche Sparte Möbel mit mehreren barocken Aufsatzmöbeln aus (Main-) Franken und Sachsen auf, deren Taxen sich zwischen EUR 8.000 und 15.000 bewegen.

Von überaus repräsentativer Wirkung ist ein großer, mit Rocaillen beschnitzter Rokoko-Spiegel, der wohl im Rheinland entstanden sein dürfte. EUR 15.000 sollte dieser einem Bieter wert sein.

Liebhaber von Tapisserien werden sich über zwei Wandteppiche, Manufaktur Gobelin oder Aubusson, 17880/85, erfreuen. Sie waren ürsprünglich als Wandbespannung gefertigt (Taxe je EUR 12.000).

Aus dem Graphikangebot, mit dem traditionell die Nachmittagsauktion eröffnet werden wird, seien folgende Arbeiten hervorgehoben: Carl Rottmanns aquarellierte Bleistiftzeichnung „Monte Cavo" ist als direkte Vorarbeit zu seinem Wandgemälde in den Münchner Hofgartenarkaden zu sehen (Taxe EUR 1.000). Die aquarellierten Veduten Carl Friedrich Heinrich Werners erfreuten sich zu Lebzeiten des Künstlers größter Beliebtheit. Aus der berühmten Sammlung Speck von Sternburg stammt sein Aquarell „Viterbo - Piazza S. Pellegrino" (Taxe EUR 2.500), von großer künstlerischer Qualität ist auch der „Blick auf den Dom von Cefalú" von der Hand desselben Künstlers (Taxe EUR 3.800).

Im Bereich der Zeichnungen und Druckgraphiken finden sich auch in dieser Auktion wieder zahlreiche Blätter mit dem Sammlungsstempel Franz Goldsteins, Wien. Der Verfasser des bekannten und nach wie vor gerne benützten Monogrammlexikons sammelte mit Kennerblick Graphiken - auch in großer Zahl -, deren zwar preislich eher im durchschnittlichen Bereich anzusiedelnde Blätter sich dennoch durch große künstlerische Qualität auszeichnen.

Hauptlos der Offerte an Werken Alter Meister ist eine kleine Tafel „Hl. Christophorus mit den Hll. Sebastian und Rochus", die neuerdings dem in Siena tätigen Künstler Giorgio di Giovanni zugeschrieben wird. Lange galt dieses Gemälde als eigenhändige Arbeit Sodomas, als solche wurde es auch in der großen Sammlungsversteigerung Hamilton Palace im Jahre 1882 angeboten. Jüngste Forschungen lassen eine Provenienz des Gemäldes aus der Sammlung Olimpia Aldobrandini Pamphili vermuten (Taxe EUR 25.000).

Aus dem Umkreis Rocco Marconis stammt die großformatige Darstellung „Christus und die Ehebrecherin" (Taxe EUR 10.000), Johann Christian Mannlich ist mit einem seiner seltenen Ölgemälde „Verstoßung der Hagar" vertreten (Taxe EUR 13.000). Von Justus Juncker stammt ein Gemäldepaar „Kücheninterieurs", von dem ein Erlös von mindestens EUR 9.000 erwartet wird.


Auktion






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Zeitgenössische Kunst | 4. + 5
Gemälde | Aquarelle | Zeichnungen | Skulpturen | Multiples |...
  • Giorgio di Giovanni (Giorgio da Siena)    (erstmals 1538 dokumentiert - 1559 Siena, zugeschrieben)
 
Hl. Christophorus, flankiert von den Hll. Sebastian und Rochus
 

vor Landschaftshintergrund. Rücks. bezeichnet ... [getilgt] DEL SODOMA. Ebda. Klebeetikett Auktion Hamilton Palace (1882) mit Nummerierung 339 und weiterer Klebezettel. Hs. Nummerierung 133. Öl auf Holz. 42 x 37,5 cm. Rest. Min. besch. - Rahmen besch.
    Giorgio di Giovanni (Giorgio da Siena) (erstmals 1538 dokumentiert - 1559 Siena, zugeschrieben) Hl. Christophorus, flankiert von den Hll. Sebastian und Rochus vor Landschaftshintergrund. Rücks. bezeichnet ... [getilgt] DEL SODOMA. Ebda. Klebeetikett Auktion Hamilton Palace (1882) mit Nummerierung 339 und weiterer Klebezettel. Hs. Nummerierung 133. Öl auf Holz. 42 x 37,5 cm. Rest. Min. besch. - Rahmen besch.
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  • Mathias Schmid    (1835 See im Patznauntal - 1923 München)
 
Blinde Kuh - Dorfjugend beim Spiel in der Stube.
    Mathias Schmid (1835 See im Patznauntal - 1923 München) Blinde Kuh - Dorfjugend beim Spiel in der Stube.
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  • Die Weinpresse 

Meissen, nach Modell von Johann Karl Schönheit

Auf Terraisockel mit Ornamentfries die Weinpresse, umringt von Kindern bei verschiedenen Tätigkeiten. Farb- und Goldstaffage. Blaue Schwertermarke mit Knäufen, Mod. Nr. J 3. Min. best.
H. 37 cm.
    Die Weinpresse Meissen, nach Modell von Johann Karl Schönheit Auf Terraisockel mit Ornamentfries die Weinpresse, umringt von Kindern bei verschiedenen Tätigkeiten. Farb- und Goldstaffage. Blaue Schwertermarke mit Knäufen, Mod. Nr. J 3. Min. best. H. 37 cm.
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  • Großes Tablett, teilvergoldet 

Moskau, 1863, Firma Iwan Semenowitsch Gubkin

Mehrpassige, mit verschlungenem Banddekor auf Rand und Griffen. Im Fond gravierter Ranken- und Blumendekor auf mattiertem Grund. Marken (Goldberg 12, 528, 622, 772), Beschaumeister A. Swetschin. Nachstempelung (Goldberg 1952a).
73 x 47 cm. 3699 g.
    Großes Tablett, teilvergoldet Moskau, 1863, Firma Iwan Semenowitsch Gubkin Mehrpassige, mit verschlungenem Banddekor auf Rand und Griffen. Im Fond gravierter Ranken- und Blumendekor auf mattiertem Grund. Marken (Goldberg 12, 528, 622, 772), Beschaumeister A. Swetschin. Nachstempelung (Goldberg 1952a). 73 x 47 cm. 3699 g.
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