Experimental Project wurde 2010 in Bukarest als nichtpolitische Nonprofitorganisation gegründet, um Kultur- und Bildungsprogramme einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Rhythmus von zwei Jahren organisiert Experimental Project die Grafikbiennale IEEB – International Experimental Engraving Biennial mit dem Ziel, ein neues Verständnis für Druckgrafik als eigenständiges Kunstmedium zu schaffen und neue Techniken zu erforschen. Experimental Project zeigt Arbeiten von Marilena Preda Sânc, Valeriu Șchiau und Patricia Teodorescu. Im Mittelpunkt der präsentierten Werke stehen gesellschaftspolitische Themen. Die Konzeptkünstlerin Patricia Teodorescu studierte an der Akademie der bildenden Künste in Bukarest Bildhauerei und setzt sich in ihren Werken mit philosophischen, ökologischen und soziokulturellen Fragen der Gesellschaft auseinander. In vielen ihrer Performances, Installationen, Malerei- und Videoarbeiten nimmt sie für den Feminismus Partei; so zum Beispiel in der Ausstellung „Good Girls“, die noch bis 29. September im Muzeul Naţional de Artă Contemporană in Bukarest zu sehen ist und dem Schaffen zeitgenössischer Künstlerinnen gewidmet ist. Marilena Preda Sânc machte 1980 ihren Abschluss an der Akademie der bildenden Künste in Bukarest und promovierte dort 2002. Nach intensiver Auseinandersetzung mit Malerei, Zeichnung, Plastik und visueller konkreter Poesie arbeitet sie seit 1993 verstärkt in den Bereichen Installation und Videoperformance und lotet die Grenzen zwischen statischem und bewegtem Bild aus. Der in der Republik Moldau geborene und heute in Bukarest lebende und arbeitende Künstler Valeriu Șchiau beschäftigt sich in seinen Malereien mit der Ära des Postkommunismus, die er selbst miterlebt hat, dem Verlust, der Sehnsucht nach der Kindheit, dem Älterwerden und der Entwurzelung und Auflösung der Familie. www.experimentalproject.ro

KILOBASE BUCHAREST – von den KünstlerInnen Ioana Nemeş (1979–2011) und Dragoş Olea initiiert – versteht sich als „nomadische Galerie“, die mittels Projektinhalten und Ausstellungen die Grenzen des Kunstmarktes sowie die Art und Weise seines Funktionierens austestet sowie dem Einfluss von KünstlerInnen nachgeht.
Das multi- und interdisziplinäre Bukarester Kunst- und Designkollektiv Apparatus 22 – entstanden aus dem progressiven Modelabel Rozalb de Mura – hinterfragt unter Miteinbeziehung von Kunst, Design, Soziologie, Literatur und Wirtschaft die gesellschaftspolitische Rolle der Mode und deren kritisches Potenzial. In seinen Performances, Videoperformances und Fotografien beschäftigt sich Farid Fairuz mit den Themen Kapitalismus, Sexualität, kulturelle Produktion, Religion und dem Scheitern der eurozentrischen Gesellschaft. Bevor er sich als Farid Fairuz samt fiktionaler Biografie neu erfand und eine neue Form der Interaktion zwischen sich und dem öffentlichen Raum entwickelte, zählte der Künstler nach 1989 zu den wichtigsten Vertretern des zeitgenössischen Tanzes in Rumänien. Die in Stockholm geborenen, lebenden und arbeitenden Zwillingsbrüder Carl & Pontus Olsson beschäftigen sich in ihren Installationen mit den körperlichen Grenzen von Sprache und mit der von ihren kritischen und politischen Gesten aufgeladenen Form. Themen wie Eklektizismus, Aneignung und Zufall spielen dabei eine Schlüsselrolle. Kunst entsteht für Tobias Sternberg, wenn der/die BetrachterIn mit dem Werk in Kontakt tritt. Mit seinen interaktiven Arbeiten fordert der in Berlin lebende und arbeitende schwedische Künstler das Publikum auf humorvolle und ironische Weise auf, seine Skulpturen zu berühren, über sie hinweg zu klettern oder zu kriechen. Mit seinen oft völlig absurden Alternativvorschlägen zur Wirklichkeit deutet er an, dass unsere eigene Welt mit ihren Institutionen, Gewohnheiten und Regeln von außen betrachtet vielleicht ebenso absurd erscheinen muss.