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Wael Shawky

Glas-Marionetten auf Kreuzzug – Kunstsammlung lädt zur Video-Uraufführung

Wael Shawky

Die Video-Folge der Cabaret Crusades des ägyptischen Künstlers Wael Shawky gehörte vor zwei Jahren zu den spektakulären Entdeckungen der documenta 13 in Kassel. Am 4. Dezember 2014 stellt Shawky als Welturaufführung den dritten Teil seiner von Marionetten gespielten Schilderung der mittelalterlichen Kreuzzüge in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen vor. In den vergangenen Wochen hatte der 1971 in Alexandria geborene Shawky in der NRW-Landesgalerie mit einem großen Team von Puppenspielern und Filmern unter den Augen der Besucher das Video The Secrets of Karbalaa realisiert. In seiner bislang aufwändigsten Filmproduktion erzählt der international gefragte Künstler konsequent aus arabischer Sicht das blutige historische Geschehen wie eine düstere Nummernrevue – Darsteller sind rund 200 Puppen aus Muranoglas.

Wael Shawky wird als Preview (20.00 Uhr) exklusiv den Besuchern im Trinkaus Auditorium von K20 mit ausgewählten Szenen einen gut 30-minütigen Einblick in The Secrets of Karbalaa geben und selbst seine Arbeit kommentieren. Zum Auftakt des Premierenabends stellen im F3 Schmela Haus Kunstsammlungs-Direktorin Marion Ackermann und Projekt-Kuratorin Doris Krystof den Katalog „Wael Shawky. Cabaret Crusades“ mit aktuellen Szenenfotos und der Entstehungsgeschichte der gesamten Trilogie vor (19.00 Uhr).

Während die beiden ersten Folgen der Cabaret Crusades im Kinosaal der Grabbe Halle vorgeführt werden, sind die Highlights des dritten Teils direkt neben dem Original- Filmset mit seinen orientalischen Stadtkulissen und üppig ausstaffierten Marionetten zu sehen (bis 4. Januar 2015).

Das Video The Secrets of Karbalaa, bei dessen Realisierung die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Koproduzent war, behandelt die Epoche seit dem Zweiten Kreuzzug 1147 und schließt mit der Zerstörung Konstantinopels durch venezianische Kreuzfahrer im Jahr 1204. Eingeschoben sind Rückblicke auf die Schlacht von Kerbala im Jahr 680, die zur bis heute hochbrisanten Spaltung des Islam in Sunniten und Schiiten geführt hat.

Die drei Cabaret Crusades-Filme unterscheiden sich in der Ausstattung und in der Kinematographie stark voneinander. Im ersten Teil, The Horror Show File (2010, 30 min.), den Shawky in Italien produziert hat, agieren kostbare Holz-Marionetten aus dem 18. Jh. aus der Turiner Sammlung Lupi. Im zweiten Teil, The Path to Cairo (2012, 60 min.), stellen Marionetten aus Keramik die Geschehnisse der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts dar.

Bei seiner theatralischen Umsetzung des Geschehens folgt Shawky dem 1983 erschienenen Buch des französisch-libanesischen Romanciers Amin Maalouf „Der heilige Krieg der Barbaren. Die Kreuzzüge aus der Sicht der Araber“. Konsequent lässt Shawky alle Beteiligte klassisches Hocharabisch (mit englischen Untertiteln) sprechen. Vor allem entfaltet der Wechsel der Standpunkte dramatische Spannung, wenn man ihn auf die Ereignisse der Gegenwart bezieht. Den Mechanismen der Geschichtsschreibung und der persönlichen Sichtweise der verschiedenen Völker gilt Shawkys größtes Interesse, wobei er sich selbst als Interpret versteht. Shawky: „Ich bin von den historischen Texten als Schöpfungen der Menschen fasziniert; ich will sie transformieren in eine neue Form von Schöpfung.“

Wael Shawkys Cabaret Crusades sind bis zum 4. Januar 2015 zeitgleich mit der Ausstellung „Nach Ägypten! Die Reisen von Max Slevogt und Paul Klee“ im K20 zu sehen. Auch hier geht es um die Darstellung des Fremden aus der jeweils eigenen Sicht.

Partner und Förderer
Die Ausstellung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Unternehmenssponsor: das Fashion- und Lifestyle- Unternehmen Breuninger, Medienpartner: Handelsblatt Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Zum Künstler 1971 geboren in Alexandria, Ägypten, 1994 Bachelor of Fine Arts, Faculty of Fine Arts, Alexandria University, Ägypten , 2001 Master of Fine Arts, Graduate School of Fine Arts, University of Pennsylvania, USA.






  • 27.11.2014 - 27.11.2015
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    Am 4. Dezember gilt freier Eintritt, die Zahl der Sitzplätze ist begrenzt und eine Reservierung nicht möglich.



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