Japanische Kunst
Monet, Gauguin, van Gogh... Inspiration Japan
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Ausstellung20.02.2015 - 25.05.2015
Verlängert «Monet, Gauguin, van Gogh … Inspiration Japan» bis 25. Mai 2015
Vom 20. Februar bis 10. Mai 2015 widmet das Kunsthaus Zürich einem der faszinierendsten Kapitel der französischen Kunst eine grosse Ausstellung. «Monet, Gauguin, van Gogh … Inspiration Japan» heisst die hochkarätige Schau, die mit rund 350 Gemälden, Holzschnitten und Kunstgegenständen europäischer und japanischer Meister das Bild vermittelt, das Europa im 19. Jahrhundert von Japan hatte.
Die japanische Kunst ist für die Entwicklung der Moderne von grundlegender Bedeutung. Nahezu alle grossen Meister der französischen Malerei haben sich von japanischen Bildmotiven und Stilmitteln begeistern und inspirieren lassen: Sie stellten aus Japan importierte Kunst in ihren Werken dar, interpretierten japanische Bildsujets und verinnerlichten die Bildsprache des japanischen Holzschnitts. Dieser schöpferische Prozess wirkte weit ins 20. Jahrhundert hinein. Im Fokus der Ausstellung steht der Zeitraum zwischen 1860 und 1910, der Anfangs- und der Hochphase des «Japonisme» in Frankreich. Gemälde und Druckgrafiken der wichtigsten Künstler jener Zeit stehen im Dialog mit Farbholzschnitten und kostbaren Kunstgegenständen japanischer Meister. Reisefotografien, Gefässe, Kimonos, Fächer und Bücher aus weltbekannten Sammlungen wie dem Van Gogh Museum Amsterdam, Metropolitan Museum of Art, Musée d’Orsay, State Pushkin Museum, der Tate, der Stiftung Sammlung E. G. Bührle und dem Tehran Museum of Contemporary Art bilden eine Brücke von der Kunst zum Design, vom Rituellen zum Alltäglichen.
DARSTELLUNG, ÜBERTRAGUNG, VERINNERLICHUNG
Der «Japonisme» steht für eine geradezu manische Leidenschaft für die japanische Kunst und Kultur, die sich nach der im Jahre 1854 von den Amerikanern erzwungenen Öffnung Japans in Frankreich zu manifestieren begann. Drei verschiedene Arten der künstlerischen Beschäftigung mit Japan werden vorgestellt: die Darstellung japanischer Gegenstände und Motive in den Werken westlicher Künstler, die Übertragung und Interpretation japanisch inspirierter Bildthemen und Formen sowie die Verinnerlichung japanischer Stilmittel und Techniken.
FRAUEN, BERGE, BLUMEN UND DAS MEER
So zeigt sich die damalige Begeisterung für Japan einmal darin, dass die Künstler aus Japan importierte Kunst, Objekte und Blumen in ihren Gemälden darstellten oder, wie van Gogh, japanische Farbholzschnitte in die Malerei übertrugen. Ihre Art der Darstellung bleibt dabei der europäischen Tradition verpflichtet. Die fremden Sujets und Kompositionselemente der japanischen Holzschnitte zeigten ihnen eine Alternative zu der bislang in der europäischen Kunst gültigen Ästhetik auf. Die Auseinandersetzung mit der raffinierten, hochentwickelten Bildwelt des japanischen Holzschnitts inspirierte die Künstler dazu, für die Darstellung ihrer eigenen Lebenswelt neue Bildformen zu erproben und Entsprechungen für den Reichtum und die Strenge der japanischen Vorbilder zu entwickeln. Sie adaptieren japanische Bildthemen für ihre eigenen Werke (wie Frauen bei der Toilette, Wellen oder Felsen im Meer). Inspiriert von der seriellen Darstellung eines Motivs (Berg Fuji, Brücken, Wasserfälle u. a.) im Werk von Katsushika Hokusai oder Utagawa Hiroshige begannen Künstler wie Gustave Courbet, Claude Monet, Paul Cézanne und Henri Rivière ebenfalls, ein und dasselbe Sujet unablässig darzustellen und im Falle Courbets und Monets auch als Serie auszustellen.
KOMPOSITIONSMITTEL NEU INTERPRETIERT
Zu den wichtigsten Kompositionsmitteln, die im Westen neu interpretiert wurden, zählen die flächenhafte Gegenüberstellung von Vorder- und Hintergrund, die steile Auf- oder Untersicht, die Beschneidung der Hauptmotive durch den Bildrand, diagonale Bildelemente, die Vereinfachung der Formen durch grosse, kompakte Farbflächen und betonte Konturen, die asymmetrische Anordnung der Bildelemente, eine dekorative Anlage des Bildraumes sowie extrem vertikale oder horizontale Formate. Viele Künstler bewunderten die leuchtend kräftigen, höchst nuancierten Farben der Holzschnitte und übernahmen sie, wie etwa Vincent van Gogh. Auffällig ist, dass die Bildästhetik des japanischen Farbholzschnittes zunächst auf die Malerei angewandt und erst von der nachfolgenden Künstlergeneration auch in die Grafik übernommen wurde. Insbesondere Toulouse-Lautrec, Rivière, Cassatt und Vallotton verhalfen den Drucktechniken in der Orientierung an den japanischen Vorbildern zu neuem Ansehen. Monet schliesslich gestaltete 1893 seinen Garten in Giverny mit Seerosenteich und Brücke nach japanischen Farbholzschnitten. Auch die Bepflanzung war fernöstlich inspiriert: es wuchsen Schwertlilien, Glyzinien, Azaleen und Chrysanthemen. Hier entstanden die Seerosenbilder, die zu den Meisterwerken des frühen 20. Jahrhunderts zählen und nachfolgende Künstlergenerationen geprägt haben. Sie wären ohne die Auseinandersetzung mit der japanischen Kunst nicht denkbar. Entsprechende Bildthemen oder Stilmittel lassen sich zwar auch in der früheren europäischen Kunst finden, doch da die Holzschnitte und Alben in Frankreich omnipräsent waren, kommt den Japanern die Impuls gebende Rolle als «Augenöffner» zu.
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20.02.2015 - 25.05.2015
EINTRITT INKLUSIVE AUDIOFÜHRUNG IN VIER SPRACHEN
Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1, CH–8001 Zürich, Tel. +41 (0)44 253 84 84, www.kunsthaus.ch.Fr–So/Di 10–18 Uhr, Mi/Do 10–20 Uhr.
Feiertage: Ostern 3.–6. April, 1. Mai: 10–18 Uhr.Eintritt Ausstellung inkl. Audioguide d/e/f/i: CHF 22.-/ 17.- reduziert und Gruppen. Kombiticket inkl. Sammlung: CHF 27.–/20.– reduziert und Gruppen. Bis 16 Jahre gratis.