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Jón Thor Gíslason // OSZILLIEREN //

Die Galerie Display freut sich sehr, in dieser kleinen, feinen Ausstellung ausgewählte Werke des Künstlers Jón Thor Gíslason zeigen zu können. Der aus Island stammende und in Düsseldorf lebende Künstler hat sich mit seinen zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland in den letzten 15 Jahren einen Namen auf dem internationalen Kunstmarkt erworben und es ist uns eine große Ehre, dass wir mit ihm zusammen die hundertste Ausstellung unserer Galerie feiern können.

Jón Thor Gíslason, geboren 1957 in Hafnarfjörður, war professioneller Pop- und Rockmusiker in Island, brachte etliche Schallplatten mit eigenen Liedern und Texten heraus und schrieb Erzählungen, bevor er 1988 begann Maler zu werden. Zunächst in Island, dann absolvierte er von 1990 bis 1994 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart ein Aufbaustudium bei Prof. Erich Mansen.

So eine spartenübergreifende künstlerische Tätigkeit ist zum einen charakteristisch für die isländische Kunstszene, zum anderen spiegelt diese interdisziplinäre Offenheit die Haltung des Künstlers Jón Thor Gíslason wieder, der eine Kultur des sinnlichen Denkens einfordert, das nach ganzheitlichem Weltverständnis sucht.

Der Künstler setzt sich in seinem von ihm veröffentlichen Artikel „Seid realistisch, werdet romantisch“ intensiv mit dem philosophischen Gedankengut der Romantik auseinander, die wie bei Hegel die Einigkeit des gesamten Menschen wieder zu gewinnen suchte. Romantik in diesem Sinne beschreibt nicht einen einheitlichen Stil, sondern vielmehr eine Haltung dem Leben gegenüber. Jón Thor Gíslason schreibt: „Eine dauernden Herrschaft über die Natur und die zunehmende Objektivierung der Wirklichkeit sind für Leib und Seele des Menschen ein zerstörerischer Prozess, dem Einhalt geboten werden sollte.“

Die Überwindung der Gegensätze: die Objektivität des Formalen und die Subjektivität der Wahrnehmung im Werk zu verschmelzen, geschieht in einer atmosphärischen Dichte, die so feinsinnig schwingt, dass es eine gewisse sprachliche Ohnmacht auslöst, wenn man sie sprachlich auszudrücken versucht.

Sich dem Thema der Ausstellung Oszillieren – wortimmanent schwingend, schwankend – zu nähern, heißt Kontraste von Ferne und Nähe, von Leichtigkeit und Schwermut, von Optimismus und Melancholie zu erfahren, die im Werk – beispielhaft in dem Bild „Kriegskinder“ – fragil, zerbrechlich, bedrückend und anmutig zugleich zusammenfließen.

Jón Thor Gíslasons Werk handelt von gesellschaftlichen Zusammenhängen und ihrer Gegensätzlichkeit, von der Entfremdung von der Natur und dem Zerbrechen der Zivilisation. Und hier und da oszillieren sie, lassen Momente der Mystik durch die Gegenwart scheinen. Zur Eröffnung der Ausstellung spricht der deutsche Schriftsteller und langjährige Freund des Künstlers, Wolfgang Schiffer. Text: Martina Schleppinghoff






  • 24.04.2015 - 01.05.2015
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    Mi und Fr ⇒ 18:00 - 20:00



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