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Jugendstil. Die große Utopie

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Der Pariser Saal steht im Zentrum der Neueinrichtung der Dauerausstellung. Er ist von diesem historischen Konzept inspiriert, das sich anhand von Fotografien rekonstruieren lässt. So können die Besucher nachvollziehen, was es vor über 100 Jahren bedeutete, zeitgenössisch zu sammeln. Auf der Pariser Weltausstellung 1900 macht außerdem ein Tafelaufsatz Furore, den Brinckmann als vollständiges Ensemble für das Haus erwirbt: das Schärpenspiel des französischen Bildhauers Agathon Leonard. Im ebenso repräsentativen wie konservativen Medium des Tafelschmucks zelebriert er die damals avancierteste Kunstform: den Tanz. Dieser Tafelaufsatz wird in dem Themenraum Tanz und Tischkultur erstmals seit langem wieder in seiner Tischchoreografie erfahrbar.

Die österreichische Hauptstadt Wien ist ein weiterer Kristallisationspunkt der Moderne. Hier gründen Josef Hoffmann und Koloman Moser 1903 die Wiener Werkstätte. In deren Arbeitsprogramm heißt es: „Wir wollen einen innigen Kontakt zwischen Publikum, Entwerfer und Handwerker herstellen und gutes, einfaches Hausgerät schaffen. Wir gehen vom Zweck aus, die Gebrauchsfähigkeit ist uns erste Bedingung“. Als eine der ersten Designerkooperativen erkennt die Wiener Werkstätte die Bedeutung der Marke zur Sicherung des eigenen Marktwertes und setzt konsequent auf kommerzielle Strukturen sowie eine Corporate Identity und ein Branding. Dazu gehören auch die Liebe zum Quadrat als Stilelement sowie die Reduktion auf die Farben Schwarz und Weiß.

Auch das Interieur als Bühne des Individuums befindet sich im 1900 im Umbruch. Unter dem Titel Neues Wohnen und Arbeiten werden zwei Ensembles zweier deutscher Protagonisten des Jugendstils gezeigt: Auf der einen Seite Henry van de Velde, der Künstler-Handwerker, der mit speziell für die Auftraggeber hergestellten Unikaten arbeitet. Auf der anderen Seite Richard Riemerschmid, der sich für innovative und serielle Produktionsformen im Design einsetzt. Wie kein anderer steht er für die Demokratisierung der Wohnkultur am Beginn des 20. Jahrhunderts.

Dank der großzügigen Unterstützung der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen konnte das MKG in den letzten Jahren wichtige Neuerwerbungen für die Sammlung Jugendstil tätigen, darunter ein Stuhl für den Argyle Street Tea Room von Charles Rennie Mackintosh sowie ein Stuhl aus dem berühmten „Schneckenraum“ von Carlo Bugatti. Sie bilden jeweils das Zentrum zweier weiterer Themenräume: Turin 1902: ästhetisches Kräftemessen und Glasgow: Tea Room Movement. In Turin findet 1902 die 1. Internationalen Kunstgewerbeausstellung statt. Dort profilieren die beiden Künstler durch ihre eigenwillige Gestaltung. Die Werke beider Künstler demonstrieren auf ganz unterschiedliche Weise die Suche nach einer neuen ästhetischen Sprache und Ornamentik am Beginn des 20. Jahrhunderts.

Künstler: Emile Bernard, Edward Burne-Jones, Peter Behrens, Carlo Bugatti, Mariano Fortuny, Loïe Fuller, Emile Gallé, Paul Gauguin, Karl Gräser, Josef Hoffmann, Gustav Klimt, Fernand Khnopff, René Lalique, Elena Luksch-Makowsky, Charles R. Mackintosh, Madame D`Ora, Louis Majorelle, Paula Modersohn-Becker, William Morris, Alfons Mucha, Richard Riemerschmid, Dante Gabriel Rossetti, Louis C. Tiffany, Henry van de Velde und viele andere.

Leihgeber: Fondazione Monte Verità, Ascona | Bröhan-Museum, Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus, Berlin | Kunsthalle Bremen, Kupferstichkabinett | Schlossmuseum Darmstadt | Museum Kunstpalast Düsseldorf – Glasmuseum Hentrich | Museum Schloss Fasanerie, Eichenzell | Museum für Angewandte Kunst, Frankfurt am Main | Städel Museum, Frankfurt am Main | Hunterian Gallery, Glasgow | Hamburger Kunsthalle | Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett, Sammlung Hegewisch | Niedersächsisches Landesmuseum, Hannover | Badisches Landesmuseum, Karlsruhe | Museum für Angewandte Kunst, Köln | Ny Carlsberg Glyptotek, Kopenhagen | Designmuseum Danmark, Kopenhagen | Freud Museum, London | Technoseum – Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim, Mannheim | Bayerisches Nationalmuseum, München | Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Oldenburg | Petit Palais, Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris | Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv | Österreichische Galerie Belvedere, Wien | Sammlung Eisenberger, Wien | Wien Museum | Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung

Katalog zur Ausstellung: Zur Ausstellung erscheint der Katalog „Jugendstil. Die große Utopie“, herausgegeben von Sabine Schulze, Claudia Banz und Leonie Beiersdorf, mit Beiträgen von Nora von Achenbach, Claudia Banz, Leonie Beiersdorf, Jürgen Döring, Thomas Gilbhard, Simon Klingler, Angelika Riley, Esther Ruelfs, Sabine Schulze und Sven Schumacher. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 2015, 208 Seiten, über 200 farbige Abbildungen, 19,80 Euro

Die Sonderausstellung wird ermöglicht mit Mitteln aus dem Ausstellungsfonds der Freien und Hansestadt Hamburg, der Hubertus Wald Stiftung und der Justus Brinckmann Gesellschaft und entstand in Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle. Die digitalen Inhalte ermöglichte der IT-Globalfonds der Freien und Hansestadt Hamburg. Die Neuadaption von Loïe Fullers Serpentinentanz wird gefördert von TANZFONDS ERBE – eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes. Für die Neueinrichtung der Sammlung Jugendstil danken wir unseren Saalpaten Jutta und Joachim von Berenberg-Consbruch, Holger und Mara Cassens Stiftung, Gabriele und Peter von Foerster, Edgar E. Nordmann und Christa und Nikolaus W. Schües. Der Katalog wurde gefördert von Edgar E. Nordmann.






  • “I scoop on the one hand from personal experiences and on the other hand from my...
  • 17.10.2015 - 28.02.2016
    Ausstellung »

    Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 21 Uhr
    Eintrittspreise: 10 € / 7 €, Do ab 17 Uhr 7 €, bis 17 Jahre frei

     

     

    Rahmenprogramm: Am Sonntag, den 5. Oktober 2014, führt Kuratorin Dr. Nora von Achenbach um 15 Uhr in dieAusstellung ein und erklärt anhand der ausgestellten Paravents, wie sich das Möbel nicht nur technisch, sondern auchkünstlerisch weiterentwickelte. 



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  • Abb.: Otto Eckmann (1865-1902), Entwurf für ein Titelblatt der Zeitschrift „Jugend“, Heft 14, 1. Jahrgang, 1896 © MKG
    Abb.: Otto Eckmann (1865-1902), Entwurf für ein Titelblatt der Zeitschrift „Jugend“, Heft 14, 1. Jahrgang, 1896 © MKG
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Karl Gräser (1849-1899), Sessel im Stil seiner Zimmereinrichtung auf dem Monte Verità, Museum Casa Anatta, Monte Verità, Ascona, um 1910, unbehandeltes Astwerk, Holzplatte, 84 x 66 x 60 cm, Foto: Elena Mastrandrea
    Karl Gräser (1849-1899), Sessel im Stil seiner Zimmereinrichtung auf dem Monte Verità, Museum Casa Anatta, Monte Verità, Ascona, um 1910, unbehandeltes Astwerk, Holzplatte, 84 x 66 x 60 cm, Foto: Elena Mastrandrea
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Carlo Bugatti (1856–1940), Stuhl, Mailand 1902, Eiche, Pergament, Messing, H. 98 cm, B. 48 cm, T. 48 cm, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, © Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
    Carlo Bugatti (1856–1940), Stuhl, Mailand 1902, Eiche, Pergament, Messing, H. 98 cm, B. 48 cm, T. 48 cm, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, © Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Louis C. Tiffany, Pond Lily-Lampe, New York, 1900, Ausführung um 1910, Favrile-Glas, Bronze, H. 57 cm, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Eigentum der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen, © Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
    Louis C. Tiffany, Pond Lily-Lampe, New York, 1900, Ausführung um 1910, Favrile-Glas, Bronze, H. 57 cm, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Eigentum der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen, © Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Elena Luksch-Makowsky (1878-1967), Adolescentia, 1903, Öl auf Leinwand, H. 172 cm, B. 79 cm, Österreichische Galerie Belvedere, Wien
    Elena Luksch-Makowsky (1878-1967), Adolescentia, 1903, Öl auf Leinwand, H. 172 cm, B. 79 cm, Österreichische Galerie Belvedere, Wien
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Eugène Feuillâtre (1870-1916), Vase „La Mer”, um 1900, Zellenschmelz-Email, Kupfer vergoldet, H. 37,5 cm, Petit Palais, Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris
    Eugène Feuillâtre (1870-1916), Vase „La Mer”, um 1900, Zellenschmelz-Email, Kupfer vergoldet, H. 37,5 cm, Petit Palais, Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris
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  • Charles Rennie Mackintosh, Stuhl für den Argyle Tea Room, Glasgow, 1897, Eiche, gebeizt, H. 81 cm, B. 60 cm, T. 45 cm, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Eigentum der Stiftung für die Hamburger Kunststammlungen, © Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
    Charles Rennie Mackintosh, Stuhl für den Argyle Tea Room, Glasgow, 1897, Eiche, gebeizt, H. 81 cm, B. 60 cm, T. 45 cm, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Eigentum der Stiftung für die Hamburger Kunststammlungen, © Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
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