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Geburtstag

Maria Theresia. Habsburgs mächtigste Frau

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Ebenso zum barocken Zeitgeist gehörten öffentliche Vergnügungen aller Art. Maria Theresia, die eine gediegene musikalische Ausbildung genoss und auch als Sängerin auftrat, ließ Pavillons und ein Theater zur Unterhaltung des höfischen Publikums einrichten. Die zahlreich abgehaltenen Hoffeste dienten der Repräsentation und der habsburgischen Selbstdarstellung. Ein besonderes Ereignis stellte das Damenkarussell dar, an dem mit Degen auf hölzerne, aufgespießte Türkenköpfe gestochen wurde – historische Quellen heben Maria Theresias Geschicklichkeit dabei hervor. Theresianische Staatsreform Maria Theresia war knapp 23 Jahre alt, als sie die Regierungsgeschäfte übernahm. Die „Pragmatische Sanktion“ wurde in den österreichischen Ländern problemlos anerkannt, ebenso in Ungarn. Schwieriger gestaltete sich ihre Anerkennung im übrigen Europa, was dazu führte, dass die junge Regentin die nächsten Jahre damit beschäftigt war, ihr Reich gegen ihre Nachbarn zu verteidigen. Erst nach diesen Kriegen setzte sie jene Reformen um, für die sie berühmt wurde. Bei der Ausarbeitung der Reformen stand ihr ein Kreis namhafter, vom Gedankengut der Aufklärung geprägter Gelehrter zur Seite. Leitgedanke all ihrer Maßnahmen war, dass an Stelle der zersplitterten ständischen Einrichtungen ein absolutistischer Staatsapparat treten sollte.

„Die Erziehung der Jugend, als wichtigste Grundlage der wahren Glückseligkeit der Nation“
Am nachhaltigsten sind ihre Strukturänderungen im Bildungs- und Schulwesen. Mit der „Allgemeinen Schulordnung“ wurde der Grundstein für die Entstehung eines einheitlichen Elementarschulwesens für alle Kinder ab sechs Jahren gelegt. Das im Wesentlichen vom Augustiner-Chorherren Johann Ignaz von Felbiger formulierte Schulgesetz unterstellte die Schulverwaltung, die Ausbildung der Lehrer und den Unterricht einer strengen Kontrolle. Außerdem wurden einheitliche Lehrpläne und neue Lehrbücher entwickelt. Einige der Schulbücher wie die Anleitungen zum Schönschreiben und zur Rechenkunst sind in der Schau zu sehen.

„Nichts Schlechtes, aber auch nichts Nützliches gefunden“
Der Niederländer Gerard van Swieten, der vor allem als Leibarzt der Kaiserin und Reformator des österreichischen Gesundheitswesens bekannt ist, wurde ab 1745 Präfekt der Hofbibliothek. In dieser Funktion war er Mitglied und später Vorsitzender der 1751 eingerichteten Bücherzensur-Hofkommission. Die Kommission diskutierte über die als gefährlich eingestuften Bücher, die Entscheidung, ob es zu einem Verbot kam, lag letztlich bei Maria Theresia. Wenn dem so war, wurde das Buch in den „Catalogus Librorum […] Prohibitorum“, aufgenommen. Dieser Katalog der verbotenen Bücher kam 1777 allerdings selbst auf den Index, war er doch zum umfassenden Führer durch die „anrüchige“ Literatur geworden.

„Das Vordringen zur Wahrheit und die Bekämpfung des Aberglaubens und der Scharlatanerie“
Trotz der Zensurmaßnahmen erlebten die Wissenschaften unter Maria Theresia einen bemerkenswerten Aufschwung. Eine zentrale Rolle ist in dieser Hinsicht Franz Stephan von Lothringen nach seiner Wahl zum römisch-deutschen Kaiser im Jahre 1745 zuzuschreiben. Die in Wien neu etablierten kaiserlichen Sammlungen wie das Naturalienkabinett gehen wesentlich auf seine Initiative zurück. Forschungsreisen, allen voran die große Karibikexpedition des Nikolaus Joseph von Jacquin, lieferten Exponate für die Kabinette, Gärten und Menagerien. Einige prächtig kolorierte und detailreiche Zeichnungen von exotischen Pflanzen und Tieren belegen in der Ausstellung das große naturwissenschaftliche Interesse. „Mach’ er mir tüchtige Offiziere und rechtschaffene Männer darauß“ 1751 wurde in Wiener Neustadt die Theresianische Militärakademie gegründet, die heute die älteste noch bestehende Militärakademie der Welt ist. Die Einrichtung einer derartigen Lehranstalt war aufgrund der sich stetig verändernden und immer komplexer werdenden Kriegsführung notwendig. Innerhalb der Akademie herrschte ein strenger Tagesablauf, Disziplinlosigkeit wurde hart bestraft und die Zöglinge lebten strikt abgetrennt von der Außenwelt. Als erster Leiter wurde Leopold Graf Daun eingesetzt, der von Maria Theresia auch mit der Reorganisation der österreichischen Armee beauftragt war.

Die Tortur wird abgeschafft“
1768 tritt die „Constitutio Criminalis Theresiana“ als einheitliches Strafrecht im gesamten Staatsgebiet der Habsburgermonarchie, mit Ausnahme Ungarns, in Kraft. In diesem Strafgesetzbuch wird nach wie vor die Folter („peinliche Befragung“) als probate Methode zur Erlangung eines Geständnisses angesehen. Damit bedeutete dieses neue Gesetzbuch keine Reform im Sinne der Aufklärung, es schrieb nur eine Vereinheitlichung der Foltermethoden fest: Die ausgestellte Anleitung zur Anwendung des Daumenstocks ist ein schauriges Zeitdokument.

„Sowohl zum einheimischen Bedürfniß als zum auswärtigen Verschleis“
Unter Maria Theresia kam es zur Ausformung eines einheitlichen Wirtschaftsgebietes im Habsburgerreich: Binnenzölle wurden beseitigt und die Zollschranken an die äußere Grenze der Monarchie verlegt. Maria Theresia betrieb die Ansiedlung von Industriebetrieben und Manufakturen. Produkte aus heimischer Erzeugung sollten in größerem Umfang exportiert werden, im Gegenzug versuchte man, den Import ausländischer Waren durch erhöhten Zoll zu reduzieren.






  • „Durch die Schrift und den Buch- Druck hat eigentlich der menschliche Geist erst die Welt...
  • 17.02.2017 - 15.06.2017
    Ausstellung »

    Dauer 24. Juni 2015 – 10. Jänner 2016

    Öffnungszeiten Dienstag – Sonntag 10 – 18 Uhr Donnerstag 10 – 21 Uhr

    Sommeröffnungszeiten Juni, Juli, August, September
    täglich 10 – 18 Uhr
    Donnerstag 10 – 21 Uhr

     



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    Österreichischen Nationalbibliothek