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VIENNACONTEMPORARY 2018 | Castor & Pollux |27. - 30. September | Stand B24/C25 | Marx Halle

Die Galerie Thaddaeus Ropac nimmt vom 27. bis 30. September an der Viennacontemporary teil. Gerne möchten wir Sie über unser diesjähriges Programm informieren, wofür die mythologischen Figuren von Castor und Pollux titelgebend sind:

CASTOR & POLLUX ist der Titel einer rot lackierten, 130 x 114 x 64 cm großen Holzskulptur von Tony Cragg, die mit rein formalen Mitteln die mythologische Sage der unzertrennlichen Zwillingsbrüder Castor und Pollux aufgreift. In der für den Künstler charakteristischen Formensprache, ragen zwei vertikal, aus organischen Formen zusammengesetzte Körper empor, die, einer Umarmung gleich miteinander verbunden sind. Der Sage nach, war Castor als Sohn des Königs Tyndareos sterblich, sein Zwillingsbruder Pollux jedoch, als Sohn von Zeus, ein Halbgott. Nach überstandener Abenteuer und Heldentaten, wurden die Brüder durch die Ermordung von Castor getrennt. Daraufhin erbat Pollux bei seinem Göttervater selbst die Sterblichkeit, um wieder mit seinem Zwillingsbruder vereint zu sein. Als Sternenbild wurden die Heldengestalten der griechischen und römischen Mythologie am Himmel, ihrer Sterblichkeit trotzend, verewigt.

Als Symbole der Vergänglichkeit gelten - besonders im Bildtypus des Vanitas-Stilllebens - die Blume und die Frucht, die mit ihrer Blüte und Reife bereits in ihrer Sterblichkeit begriffen sind. Arnulf Rainer scheint mit dem Titel Geplatzte Frucht genau auf diese Tradition anzuspielen. Das 1997 entstandene Werk zeigt einen kometenhaften, tiefroten Farbstrahl mit einer Aura aus nuancierten Rot- und Orangetönen, der diagonal über den weißen Bildgrund des Querformats zieht, um selbst wiederum von energisch verlaufenden Kreidelinien durchbrochen zu werden. Die daraus entstehende explosionsartige Dynamik versinnbildlicht unweigerlich den Moment des Platzens einer Frucht.

Ein direkter Vanitas-Bezug verbirgt sich auch in der großformatigen Zeichnung einer roten Rosenblüte vor einem monochrom schwarzen Hintergrund mit dem Titel Rose, November 22, 2017 von Robert Longo. Die Rose ist am Höhepunkt ihrer Blüte und Schönheit dargestellt, unmittelbar bevor diese zu welken beginnt. Wie man es von Robert Longos Bomben und Wellen kennt, wohnt auch dieser Rose ein fesselndes Moment inne, da sie, wie der Künstler selbst erst kürzlich bemerkte „in dem zentralen Augenblick Ihres Seins dargestellt (…)“ ist. Die Rose zählt zu Robert Longos Ophelia-Serie, die nicht zuletzt durch ihren Titel an das tragische Schicksal Shakespears Ophelia denken lässt, die sich von Hamlet zurückgewiesen in einem Fluss ertränkt. Wie die Rose, verkörpert die Figur der Ophelia gleichzeitig Liebe, Schönheit und Tod.

In Imran Qureshis Werk This Leprous Brightness wird die Farbe Rot unmittelbar mit Blut assoziiert. Als ambivalentes Symbol des Lebens und des Todes, ist sie in der Bildsprache des Künstlers von immanenter Bedeutung und soll die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Gewalt in unserer globalen Gesellschaft lenken, aber ebenso auf die Kraft der Hoffnung. „Darum stehen die Blumen, die in meinen Arbeiten aus der roten Farbe sprießen, für die Hoffnung, die die Menschen trotz allem aufrechterhält: Ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft“, so der Künstler über sein Werk.

Ein explizit politischer Gedanke liegt auch dem kartographisch anmutenden Werk unpässliche Minderheiten von Daniel Richter zugrunde, welches klar definierte biomorphe Farbfelder auf einem diffus bemalten Untergrund zeigt. Grundlage dafür boten Daniel Richter Diagramme und Zeichensysteme, die der Visualisierung von Informationen dienen, wie Aktienindizes oder historische Landkarten, die Bevölkerungsverschiebungen von Vertriebenen oder Truppenbewegungen in Kriegsgebieten nachzeichnen. „Ein Zeichensystem, das Aussagen über das Leben von Millionen Menschen trifft und das doch eine komplette Abstraktion ist“, erklärte Daniel Richter 2017.

Zwischen Figuration und Abstraktion bewegt sich auch das Werk Abe 22.VII.93-31.VII.93 von Georg Baselitz. Auf der rot grundierten Leinwand zeichnet sich eine auf dem kopfstehende Halbfigur mit erhobener Faust ab, die sich aus der Verbindung von Tupfen, Tropfen und Linien blauer und schwarzer Farbe ergibt. Die Ölfarbe wurde hierfür ohne Pinsel direkt aus der Tube auf den Bilduntergrund gedrückt, was dem Werk eine stark gestische, aber auch grafische Qualität verleiht. Eine weitere Arbeit aus demselben Zyklus mit dem Titel Ede, befindet sich in der Sammlung Batliner in der Albertina.

Wir hoffen mit dieser Einführung Ihr Interesse geweckt zu haben und freuen uns auf Ihren Besuch an unserem Stand B24 - C25 in Wien!






  • 27.09.2018 - 30.09.2018
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    Öffnungszeiten
    Donnerstag, 27. September 2018: 12:00-19:00 Uhr
    Freitag, 28. September 2018: 12:00-19:00 Uhr
    Samstag, 29. September 2018: 12:00-19:00 Uhr
    Sonntag, 30. September 2018: 12:00-18:00 Uhr



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  • Daniel Richter zugrunde, welches klar definierte biomorphe Farbfelder
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