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"Rodin/Nauman" in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums

Erstmals auf breiter Basis führt die Ausstellung der Modernen Galerie des Saarlandmuseums das Schaffen Bruce Naumans und Auguste Rodins parallel. In visuellen Dialogen konfrontiert sie rund 140 ausgewählte Arbeiten dieser beiden Ausnahmekünstler miteinander: Skulpturen, Grafiken und Zeichnungen, Installationen, Neon- und Videoarbeiten sowie Fotografien. Die Präsentation umfasst zahlreiche Hauptwerke ebenso wie Stücke, die selten oder noch nie zu sehen waren. Die Leihgaben stammen aus bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen in Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden. Hauptleihgeber für die Werke von Auguste Rodin ist das Musée Rodin, Paris.

Auguste Rodin (geb. 1840 in Paris, gest. 1917 in Meudon) und Bruce Nauman (geb. 1941 in Fort Wayne/Indiana, lebt und arbeitet in Galisteo/New Mexico) trennt ein Jahrhundert. Eng verbunden jedoch sind sie dadurch, dass sie einen für ihre Zeit innovativen und radikalen Ansatz verfolgten. An ihrem jeweiligen historischen Ort haben sie die künstlerische Praxis wie auch das Denken über Kunst auf grundstürzende Weise verändert. Dabei kreuzen und berühren sich ihre Interessen und Strategien an vielen Stellen. Gemeinsam ist ihnen insbesondere eine elementare Gleichgültigkeit gegenüber herrschenden Vorstellungen von Schönheit und Vollkommenheit sowie von handwerklicher Perfektion. Beide Künstler pflegen vielmehr, um ein auf Rodin gemünztes Wort von Anatole France aufzugreifen, die „Zusammenarbeit mit den Katastrophen“: Konstruktion und Dekonstruktion (wenn nicht Destruktion) gehen bei ihnen Hand in Hand. Sie verstehen ihre Arbeit grundsätzlich als prozessual und ihrem Impetus nach als umabschließbar.

Die Ausstellung kreist um die Leitmotive Körper, Psyche, Raum und Fragment. Auch die Rolle des Ateliers für den Schaffensprozess wird dabei beleuchtet. Zentral sowohl bei Bruce Nauman wie bei Auguste Rodin ist die Auseinandersetzung mit Leib und Körper, die zu mitunter irritierenden formalen Lösungen führt. Zugleich widmen beide sich intensiv den Emotionen und psychischen Konflikten, die das menschliche Handeln einerseits antreiben und andererseits blockieren, und beide treibt das Problem des Raumes um, den sie als existentiell aufgeladen empfinden und zugleich mit Entschiedenheit modellieren, insbesondere in jenen Arbeiten, die für öffentliche Orte entstehen. Und wenn als Rodins wichtigstes Vermächtnis für die Kunst nachfolgender Generationen die Auf- und Umwertung von Torso und Fragment gelten kann, so gründet Naumans besondere Stellung in der Kunst der Gegenwart nicht zuletzt auf der Kompromisslosigkeit, mit der er in Verfolgung seines konzeptuellen Ansatzes das Prinzip Montage und das Arbeiten mit Bruch- und Reststücken kultiviert.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Beiträgen von Roland Mönig, Hélène Pinet (Musée Rodin, Paris), Isabel Friedli (Schaulager Basel) und Kathrin Elvers-Švamberk.

Die Ausstellung wird realisiert in Kooperation mit dem Musée Rodin, Paris.








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  • Auguste Rodin, L’homme qui marche, ca. 1899 © Musée Rodin Foto: Christian Baraja
    Auguste Rodin, L’homme qui marche, ca. 1899 © Musée Rodin Foto: Christian Baraja
    Saarlandmuseum, Moderne Galerie
  • Bruce Nauman, Marching Man, 1985 © Hamburger Kunsthalle / bpk © VG Bild-Kunst, Bonn Foto: Elke Walford
    Bruce Nauman, Marching Man, 1985 © Hamburger Kunsthalle / bpk © VG Bild-Kunst, Bonn Foto: Elke Walford
    Saarlandmuseum, Moderne Galerie