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Beethoven Menschenwelt und Götterfunken

Beethovens Violinkonzert op. 61 aus dem Jahr 1806 ist sein einziges Werk dieser Gattung und gilt als Prüfstein für das Können jedes Violinvirtuosen. Sehr ungewöhnlich ist bereits der Beginn: Das Werk wird mit vier leisen Paukenschlägen eröffnet. Die zeitgenössische Kritik war daher zwiegespalten, seinen Durchbruch erlebte das Konzert erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Manuskript gelangte als Teil des Nachlasses von Carl Czerny, einem Schüler und Freund Beethovens, in die Österreichische Nationalbibliothek.

Die Violinsonate op. 24, besser bekannt als „Frühlingssonate“, ist eines der beliebtesten Kammermusikwerke Beethovens. Sie entstand 1801 und ist dem Grafen Moritz von Fries gewidmet. Eine handschriftliche Randglosse auf diesem wichtigen Ausstellungsobjekt dokumentiert den Zorn Beethovens, der entdeckt hatte, dass ein Kopist in seine Handschrift unbefugt – und unrichtig – die Bezeichnung für Triolen (3) und Triolenpaare (6) notiert hatte. Er schrieb mit Rötelstift an den Rand: „Der Copist der die 3 und 6 hier hinein gemacht war ein Esel“.

Originalhandschrift der 9. Sinfonie
Zusätzlich zu den Objekten aus dem Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek ist in den ersten drei Monaten der Ausstellung ein Teil jenes Werkes zu sehen, das wie kein anderes mit Beethovens Namen identifiziert wird: die 9. Sinfonie in d-Moll op. 125, die seit 1985 auch die offizielle Europahymne ist. Anlass zur Komposition war ein Auftrag der Londoner Philharmonic Society für zwei Sinfonien, den Beethoven 1817 erhielt. Es entstanden erste Skizzen und Entwürfe, an denen erkennbar ist, wie beharrlich er an der Themenbildung arbeitete. Die 9. Sinfonie gelangte in einem Konzert zur Uraufführung, das Beethoven am 7. Mai 1824 im Wiener Kärntnertortheater veranstaltete. Beethoven, zu dieser Zeit bereits völlig ertaubt, stand beim Schlusssatz mit dem Rücken zum Publikum und las die Worte der Sänger von deren Munde ab. Nach der Aufführung brach ein stürmischer Beifall los! Die Mitwirkenden mussten den Komponisten zum Publikum drehen, damit er sich vom großen Erfolg seines Werkes überzeugen konnte.

Der in der Schau präsentierte Teil der Originalhandschrift zeigt die Übereinanderstellung der musikalischen Themen „Freude, schöner Götterfunken“ und „Seid umschlungen Millionen“ in dem Abschnitt, wo beide auf kunstvolle Weise miteinander verschränkt werden.

Das Werk, eine großzügige Leihgabe der Staatsbibliothek zu Berlin, gehört seit 2001 zum Weltdokumentenerbe der UNESCO und ist im Original erstmals im Rahmen einer Ausstellung in Österreich zu sehen. Am 9. März 2020 wird es aus konservatorischen Gründen durch ein Faksimile ersetzt.

Beethoven Digital
Zusätzlich zur Sonderausstellung macht die Österreichische Nationalbibliothek Ludwig van Beethoven auch » im Internet erlebbar: Alle Objekte mit direktem Bezug zu Beethoven, die in den Archiven der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrt werden, wurden für das neue Web-Portal „Beethoven Digital“ vollständig digitalisiert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Dank der großzügigen Unterstützung durch die Raiffeisen Bank International sind so erstmals zahlreiche Musikhandschriften, Erstdrucke seiner Werke, Briefe und bildliche Darstellungen online verfügbar.

Die Werke werden in drei Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrt: In der Sammlung von Handschriften und alten Drucken liegen über 130 Originalbriefe Beethovens, in der Musiksammlung befinden sich 13 Originalhandschriften seiner Kompositionen und eine beeindruckende Sammlung mit Erst- und Frühdrucken von Beethovens Werken. Letztere umfassen insgesamt 941 Bände mit über 43.000 Seiten und sind Teil der Sammlung Anthony van Hobokens – eine der weltweit größten Sammlungen ihrer Art und seit 2016 auf der nationalen UNESCO-Liste des Weltdokumentenerbes „Memory of Austria“. Über 1.000 Objekte aus Bildarchiv und Grafiksammlung wie Beethoven-Portraits, Plakate zu Ausstellungen und Konzerten, Fotos von Beethoven-Denkmälern und Druckgrafiken wie das berühmte „Beethoven bei Mozart“ runden dieses Portal ab.
 








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  • Beethoven, an der „Missa solemnis“ schreibend, mit einem getrockneten Lorbeerzweig aus Beethovens Sterbezimmer; Lithografie von Josef Kriehuber nach einem Gemälde von Josef Karl Stieler; um 1840 – © Österreichische Nationalbibliothek
    Beethoven, an der „Missa solemnis“ schreibend, mit einem getrockneten Lorbeerzweig aus Beethovens Sterbezimmer; Lithografie von Josef Kriehuber nach einem Gemälde von Josef Karl Stieler; um 1840 – © Österreichische Nationalbibliothek
    Österreichischen Nationalbibliothek
  • Beethoven-Inszenierung im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek; Atelier Wunderkammer, 2019 – © Österreichische Nationalbibliothek
    Beethoven-Inszenierung im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek; Atelier Wunderkammer, 2019 – © Österreichische Nationalbibliothek
    Österreichischen Nationalbibliothek
  • „Die Intimen bei Beethoven“: Anton Schindler, Sigmund Anton Steiner, Georg Joseph Vogler und Gottfried van Swieten; Stich nach einem Gemälde von Albert Gräfle; um 1892 – © Österreichische Nationalbibliothek
    „Die Intimen bei Beethoven“: Anton Schindler, Sigmund Anton Steiner, Georg Joseph Vogler und Gottfried van Swieten; Stich nach einem Gemälde von Albert Gräfle; um 1892 – © Österreichische Nationalbibliothek
    Österreichischen Nationalbibliothek
  • Der junge Beethoven; Nachdruck der Silhouette von Josef Neesen; 1838 – © Österreichische Nationalbibliothek
    Der junge Beethoven; Nachdruck der Silhouette von Josef Neesen; 1838 – © Österreichische Nationalbibliothek
    Österreichischen Nationalbibliothek
  • „Freude, schöner Götterfunken“ aus dem Finalsatz der 9. Sinfonie, op. 125; Originalhandschrift von Ludwig van Beethoven; 1823 – © bpk/Staatsbibliothek zu Berlin/Carola Seifert, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv; (Online-Verwendung nicht größer als 1.200 Pixel Breite!)
    „Freude, schöner Götterfunken“ aus dem Finalsatz der 9. Sinfonie, op. 125; Originalhandschrift von Ludwig van Beethoven; 1823 – © bpk/Staatsbibliothek zu Berlin/Carola Seifert, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv; (Online-Verwendung nicht größer als 1.200 Pixel Breite!)
    Österreichischen Nationalbibliothek
  • Kirche St. Michael in Heiligenstadt; kolorierte Radierung von Lorenz Janscha; um 1810 – © Österreichische Nationalbibliothek
    Kirche St. Michael in Heiligenstadt; kolorierte Radierung von Lorenz Janscha; um 1810 – © Österreichische Nationalbibliothek
    Österreichischen Nationalbibliothek
  • Ludwig van Beethoven; Lithografie nach einer Zeichnung von August von Kloeber; 1841 © Österreichische Nationalbibliothek
    Ludwig van Beethoven; Lithografie nach einer Zeichnung von August von Kloeber; 1841 © Österreichische Nationalbibliothek
    Österreichischen Nationalbibliothek