• Menü
    Stay
Schnellsuche

Große Personale von Herbert Brandl im Kunsthaus Graz

Die Ausstellung MORGEN lädt zu einer (Zeit-)Reise durch 20 Jahre Schaffensgeschichte des österreichischen Künstlers Herbert Brandl ein Das Kunsthaus Graz zeigt mit der Ausstellung MORGEN eine große Personale des österreichischen Künstlers Herbert Brandl. Auf zwei Ausstellungsebenen entfaltet sich das Brandl’sche Werk der letzten 20 Jahre. Groß- und mittelformatige Malereien werden in einer eigens für jede Etage des Kunsthauses entwickelten Installation erstmals zusammen mit einer Vielzahl an Skulpturen aus Bronze, Aluminium und Pappkarton gezeigt. Auf Brandls Einladung sind aber auch Werke von Edelgard Gerngross und Thomas Baumann zu sehen. Im Beisein von Kulturlandesrat Christopher Drexler und Kulturstadtrat Günter Riegler führte Kuratorin und Kunsthausdirektorin Barbara Steiner am Donnerstag durch die Ausstellung. Zu sehen ist MORGEN bis 7. März 2021 bei verlängerten Öffnungszeiten, immer Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Herbert Brandl entschied sich inmitten der SARS-CoV-2-Pandemie für einen neuen Ausstellungstitel: MORGEN, ein Titel, der so vielversprechend und hoffnungsvoll wie vage und ausweichend klingt. In Zeiten wie diesen scheint ein Morgen sehr schwer vorstellbar, das Morgen ist ungewiss und vor allem unkalkulierbar geworden. Dennoch trägt der Titel auch Hoffnung auf eine Veränderung hin zum Positiven in sich. „Auch wenn der Titel Ungewissheit birgt und Herbert Brandl sich als ‚Pessimist aus Leidenschaft‘ bezeichnet, wirkt die Ausstellung doch hoffnungsvoll“, erläutert Kuratorin und Kunsthausdirektorin Barbara Steiner. „Den Namen Herbert Brandl kann man heute wohl schon auf die Liste der erfolgreichsten österreichischen Kunstschaffenden der Gegenwart schreiben. Umso größer ist meine Freude, dass ein solch beeindruckender Künstler nach zahlreichen internationalen Stationen mit gleich zwei Ausstellungen in seine Heimat zurückkehrt und die Steiermark als dieses vielfältige und vitale Kulturland einmal mehr ins Rampenlicht rückt“, erklärte Kulturlandesrat Christopher Drexler bei der Presseführung. „Einer monumentalen Werkschau wird durch eine erstklassige und originelle kuratorische Inszenierung ein überaus würdiger und sehenswerter Rahmen gesetzt. Jede Grazerin und jeder Grazer sollte sich diese Ausstellung angesehen haben!“, ergänzte Kulturstadtrat Günter Riegler.

Zur Arbeit Brandls
Brandl ist ein durch und durch zeitgenössischer Maler, der in den medialen Bildkulturen der Gegenwart verankert ist. Alles, was sein Interesse weckt, wird verarbeitet: Blumen, Teiche, Berge, Tiere, ein Sonnenuntergang, Cartoons, eine Schlagzeile, ein Musikalbum-Titel, Science-Fiction, ein Name, „was so vorbeifließt – im River“ – so Brandl. Einen Unterschied zwischen „high“ und „low“, großer Kunstgeschichte und Populärkultur gibt es für ihn wie auch für viele andere Künstler*innen seiner und nachfolgender Generationen nicht. So verweist er selbst immer wieder darauf, dass er „mit der Pop-Art und auch mit der Comic- und Broschürenkultur aufgewachsen“ ist. Gesehenes, Erlebtes und Imaginiertes treffen in seinen künstlerischen Arbeiten aufeinander und werden verknüpft, arbeiten gegeneinander beziehungsweise verbinden sich. Als Spuren der Erinnerung geraten diese Impulse in den Malprozess und werden dabei verdichtet, abstrahiert oder auch komplett ausgelöscht. „Der Farbe kommt dabei eine wesentliche Rolle zu: Sie erinnert an bereits Gesehenes, an abgespeicherte Bilder, sie ruft diese Erinnerung geradezu auf. Doch es ist auch Farbe und Malweise geschuldet, dass gegenständliche Assoziationen nicht nur auftauchen, sondern wieder verschwinden, wenn der Künstler versucht, Gegenständlichkeit ,wegzumalen‘, die Farben sich gleichsam emanzipieren zu lassen“, so Barbara Steiner.

Die Ausstellung
Aneinandergereihte gelbe Wände ziehen sich durch den Space01 des Kunsthauses. Darauf werden Brandls figurative Malereien gezeigt: Berge, Bär, Adler, Löwe, Steinbock, Alpinkatze, Hyänen, Bergkristalle, aber auch Bilder, die von der Comic-Serie Lucky Luke inspiriert sind. Dazu ist eine große Zahl an in den letzten Jahren entstandenen (Tier-)Skulpturen zu sehen: Gorillas, Füchse, Löwen, Hyänen, aber auch Mutanten und Hybride tummeln sich auf Transportpaletten, -kisten oder werden auf einem Packtisch präsentiert. Teilweise wurden die Paletten vom Künstler vor Ort bemalt. Auch wenn es sich bei den Skulpturen um Bronzen handelt, sind es keine klassischen Skulpturen: Brandl belässt Erosionen als malerische Veränderungen der Oberfläche, er akzeptiert Zufälle, die sich aus dem Gussprozess ergeben. Klebestellen oder Titelplaketten werden mitunter einfach mitgegossen, wie etwa bei seinen Bergkristallen, im Prinzip Vergrößerungen kleinerer mineralogischer Sammlungsstücke.

Im Obergeschoss des Kunsthauses dominieren auf den ersten Blick großformatige, vorwiegend abstrakte Malereien, die – befestigt an Metallverstrebungen – den Raum strukturieren. Bewegt man sich im Raum, öffnen sich jedoch hinter den großformatigen Malereien weitere Räume. Sie geben den Blick auf mittelformatige Bilder frei. Darüber hinaus werden im Space02 skulpturale Akzente gesetzt: So blicken etwa zwei Katzen – sogenannte Bastet-Figuren aus der ägyptischen Mythologie – durch die Nozzle des Kunsthauses auf den Uhrturm. Für beide Etagen entwickelte der Gestalter Rainer Stadlbauer mit dem Künstler und der Kuratorin eine Präsentationsform, die das Werk Brandls und die Architektur des Kunsthauses zusammenführt.






  • 23.10.2020 - 07.03.2021
    Ausstellung »
    Universalmuseum Joanneum »

    Öffnungszeiten
    01. Juli 2020 bis 31. Oktober 2020 Di-So, Feiertag 10 - 17 Uhr
    01. November 2020 bis 26. März 2021

    geschlossen, bis 20. Dezember 2020 jedoch im Rahmen einer Führung nach Voranmeldung zugänglich.

    27. März 2021 bis 31. Oktober 2021 Di-So, Feiertag 10 - 17 Uhr
    01. November 2021 bis 31. März 2022
    geschlossen, bis 19. Dezember 2021 jedoch im Rahmen einer Führung nach Voranmeldung zugänglich.

     

    Zusätzliche Termine entnehmen Sie bitte dem Kalender. 

     

    Zusätzlich geöffnet:
    26. Oktober 2020
    5. April 2021
    24. Mai 2021
    1. November 2021 (mit gebuchter Führung)
    8. Dezember 2021 (mit gebuchter Führung)
    26. Dezember 2021 (mit gebuchter Führung)

    Ausnahmsweise geschlossen:
    24. bis 25. Dezember 2021
    31. Dezember 2021

    Wir freuen uns auf Ihren Besuch! 



Neue Kunst Ausstellungen
JOSEF DAPRA - Das
Der gebürtige Lienzer Josef Dapra (1921-2018) war in der...
untranquil now: eine
Künstlerische Gesten, Konfigurationen, Performances und...
Alex Katz Autumn 1
März 2024 Kitzbühel/New York. Soeben ist die neue original...
Meistgelesen in Ausstellungen
ArtABILITY ‘23
(HUNTINGTON, NY)— The Spirit of Huntington Art Center...
3hd 2021: Power Play
Westlichen Konventionen und Konstruktionen liegen...
Im Schein von Rauch und Flamme
Tirol meets Kalifornien: Florian Raditsch hinterfragt die...
  • v. l. n. r.: Kulturstadtrat Günter Riegler, kaufmännische UMJ-Direktorin Alexia Getzinger, Künstler Herbert Brandl, Kulturlandesrat Christopher Drexler, wissenschaftlicher UMJ-Direktor Wolfgang Muchitsch und Kunsthausleiterin Barbara Steiner, Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek
    v. l. n. r.: Kulturstadtrat Günter Riegler, kaufmännische UMJ-Direktorin Alexia Getzinger, Künstler Herbert Brandl, Kulturlandesrat Christopher Drexler, wissenschaftlicher UMJ-Direktor Wolfgang Muchitsch und Kunsthausleiterin Barbara Steiner, Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek
    Universalmuseum Joanneum
  • Ansicht, Herbert Brandl "MORGEN", 2020, Kunsthaus Graz, Foto: Kunsthaus Graz/M. Grabner
    Ansicht, Herbert Brandl "MORGEN", 2020, Kunsthaus Graz, Foto: Kunsthaus Graz/M. Grabner
    Universalmuseum Joanneum
  • Ansicht, Herbert Brandl "MORGEN", 2020, Kunsthaus Graz, Foto: Kunsthaus Graz/M. Grabner
    Ansicht, Herbert Brandl "MORGEN", 2020, Kunsthaus Graz, Foto: Kunsthaus Graz/M. Grabner
    Universalmuseum Joanneum
  • Ansicht, Herbert Brandl "MORGEN", 2020, Kunsthaus Graz, Foto: Kunsthaus Graz/M. Grabner
    Ansicht, Herbert Brandl "MORGEN", 2020, Kunsthaus Graz, Foto: Kunsthaus Graz/M. Grabner
    Universalmuseum Joanneum